Die Bikerwelt schaut nach Gempen

Als engagierte Sportler in Gempen eine Pumptrack-Anlage bauen wollten, gab es Kritik. Nun lockt der Track die Weltelite in die Region: Am Wochenende finden WM-Qualifikationen statt.

«Eine der besten Anlagen»: Der Pumptrack in Gempen zieht am Wochenende die Profis an.  Foto: ZVG
«Eine der besten Anlagen»: Der Pumptrack in Gempen zieht am Wochenende die Profis an. Foto: ZVG

Viele meinten, eine solche Anlage sei nach ein bis zwei Monaten nicht mehr interessant», sagt Alexander Bieger vom Mountainbikeverein «Dorneckbergfahrer». In den letzten drei Jahren organisierte er zusammen mit seinen Kollegen via Fest und zusätzlichem Crowdfunding eine Viertelmillion Franken für einen Pumptrack in Gempen: Eine asphaltierte «Buckelpiste» für Biker, mit zahlreichen Wellen und Kurven, die möglichst elegant und schnell zu absolvieren sind.

Das Geld kam tatsächlich zusammen, die Bündner Firma Velosolutions erstellte 2018 den Track – und war von der eigenen Arbeit begeistert. «Sie meinten, das sei einer der besten Tracks, die sie bislang gebaut hätten», so Bieger. Und so führte eines zum anderen: Die Pumptrackbauer aus dem Bündnerland machten fleissig Werbung für ihr Meisterstück, Red Bull wurden auf die Anlage aufmerksam, und nun steht Gempen plötzlich auf der Landkarte des internationalen Pumptrack-Weltmeisterschaftszirkus – zusammen mit Metropolen wie Hokkaido, Manila und Riga.

Dieses Jahr wird die Red Bull Pump Track World Championship zum zweiten Mal überhaupt auf allen Kontinenten ausgetragen. Und eines der Qualifikationsrennen findet auf der Gempner Anlage statt. Anmelden kann sich jedermann, unter den 32 schnellsten wird dann im K.O.-Modus ausgemacht, wer sich qualifiziert. Die besten vier Männer und die besten vier Frauen sind im Finale dabei und dürfen dort gegen die Besten der Welt antreten. Die Rennen in Gempen dürften spannend werden: Beim Pumptrack mischen die Schweizer ganz weit vorne mit. 2018 stellten sie mit Christa von Niederhäusern und David Graf sowohl den Weltmeister als auch die Weltmeisterin.

Für das Wochenende rechnet Bieger deshalb mit einem entsprechend grossen Aufmarsch. «Wir gehen von etwa hundert Fahrern pro Kategorie aus», sagt er. Insgesamt dürften gegen tausend Leute den Weg ins Dorf finden – wenn das Wetter mitspielt. Logistisch sei das für das kleine Gempen kein Problem, so Bieger: «Wir sind in Gempen Grossanlässe gewohnt», sagt er.


Von Besuchern überrollt

Die Dorneckbergfahrer sind stolz auf ihren Pumptrack und sie sind stolz auf die WM-Qualifikationsrennen in Gempen. Auch ohne das Interesse der Rennveranstalter wäre es um den Pumptrack nicht so schnell still geworden, sagt Bieger. «Das Bedürfnis nach einer solchen Anlage ist in der Region sehr gross», weiss er. So sei der Pumptrack seit seiner Eröffnung im letzten Jahr regelrecht überrollt worden. Die Gemeinde habe aber ebenfalls etwas von dem Boom. So sei der zur Anlage gehörende Spielplatz mittlerweile zu einem beliebten Treffpunkt für die Dorfbevölkerung geworden.

Gut möglich, dass das Gempner Beispiel nun Schule macht. «Wir haben bereits zahlreiche Anfragen von Gemeinden aus der Region erhalten, die sich informieren wollen, wie viel so eine Anlage kostet und worauf man beim Bau und beim Betrieb achten muss», so Bieger. Er gibt bereitwillig Auskunft: «Wir freuen uns über möglichst viel Konkurrenz», sagt er.

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