Der Mittagstisch muss schon wieder umziehen

Die Mittagsbetreuung für die Kinder, die durch den Verein Mitti-Dornach betrieben wird, muss aus dem Restaurant Jura ausziehen. Dieses wird Ende Mai schliessen.

Können nicht weiter zusammenarbeiten (v.l.): Andreas Utting, Betreiber des Restaurants Jura, Susann Barkholdt, Gerda Heynen und Barbara Hockenjos vom Verein Mitti-Dornach. Foto: Bea Asper
Können nicht weiter zusammenarbeiten (v.l.): Andreas Utting, Betreiber des Restaurants Jura, Susann Barkholdt, Gerda Heynen und Barbara Hockenjos vom Verein Mitti-Dornach. Foto: Bea Asper

«Wir waren im Restaurant Jura willkommen und sehr happy», sagt Barbara Hockenjos, Präsidentin des Vereins Mitti-Dornach. «Die Kinder im Alter von 4 bis 16 Jahren, die hier frisch zubereitetes, leckeres Essen erhielten und Platz zum Spielen fanden, fühlten sich zu Hause. Die Mittagsbetreuung Dornach verlässt das ‹Jura› ungern.»

Auch Andreas Utting, Wirt im Restaurant Jura, bedauert die Aufkündigung der Zusammenarbeit. «Leider blieb mir keine andere Wahl.» Doch warum kommt es überhaupt dazu? Utting erklärt: «Ich muss meine Tätigkeiten im ‹Jura› aufgeben und kann in Deutschland die Verantwortung für einen grösseren Betrieb, der spezialisiert ist auf Essenszubereitung für Kinder und Jugendliche, übernehmen.» Denn: Der Kanton Solothurn will die Betriebs­bewilligung für das Restaurant ab Juni nicht mehr verlängern.

Die Baubehörde und die Gebäudeversicherung hätten festgestellt, dass es am Gebäude beim Brandschutz Mängel gebe, und diese wurden vom Liegenschaftseigentümer nicht fristgerecht behoben. «Da kann ich mir als Wirt noch so Mühe geben, ohne Instandstellung des Gebäudes endet die Ära im Hotel Jura», meint Utting.

Mittagstisch-Angebot durch Raumprobleme gefährdet

Das bedeutet für den Mittagstisch wieder einmal Umziehen – erst im vergangenen Jahr hatte der Verein das Restaurant ­Gigersloch nicht mehr als Lokalität nutzen können. «Wir machten uns natürlich sofort auf die Suche nach einer neuen Lösung. Auf keinen Fall möchten wir die Kinder und die Eltern im Stich lassen», sagt Hockenjos.

Fündig wurde der Verein im Treff 12. «Dort können wir nach den Osterferien unser gesamtes Angebot der Mittagsbetreuung fortführen. Das heisst auch, dass der Verein für die kleineren Kinder weiterhin eine Wegbegleitung sicherstellt.» In den Gesprächen mit den Gemeindevertretern habe man sich auch dafür eingesetzt, dass die Nutzungsbedingungen nicht zu einem Preisaufschlag führen. So gab es Diskussionen um die Nebenkosten, die im Treff 12 wegen Sanierungsbedarf bei der Gebäudehülle sehr hoch ausfallen können. «Ausserdem besteht offenbar das Risiko, dass beim Dach plötzlich undichte Stellen auftreten könnten und das Gebäude nicht mehr ­zur Verfügung steht. Deswegen sieht die ­Gemeinde einen Vertrag mit einer Kündigungsfrist von einem Monat vor», erläutert Hockenjos.

Sowohl Hockenjos als auch ihre Vorstandskolleginnen Susann Barkholdt und Gerda Heynen sehen die Arbeit des Vereins Mitti-Dornach durch die ewigen Raumprobleme gefährdet. «Die Gemeinde ist gefordert, bei den Tagesstrukturen Lösungen aufzuzeigen.»

Der Dornacher Gemeindepräsident Daniel Urech sagt auf Anfrage, dass sich der Gemeinderat der Problematik bewusst sei und die Überarbeitung des Raumprogramms aufgenommen habe. Dem Verein Mitti-Dornach sei man mit einem vorläufigen Erlass der Nebenkosten entgegengekommen.

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