Der doppelte Präsident

Christian Schlatter, Präsident der Gemeinde Dornach, ist auch neuer Präsident des Forums Schwarzbubenland. Dieses befindet sich weiterhin im Zwist mit Breitenbach.

Will das Profil schärfen: Christian Schlatter, neu gewählter Präsident des Forums Schwarzbubenland.  Foto: Caspar Reimer
Will das Profil schärfen: Christian Schlatter, neu gewählter Präsident des Forums Schwarzbubenland. Foto: Caspar Reimer

Gemeindevorsteher Christian Schlatter präsidiert seit einer Woche auch das Forum Schwarzbubenland. Dieser Verein bezweckt die Förderung der gleichnamigen Region – insbesondere Wirtschaft, Tourismus und regionale Zusammenarbeit – und führt seit zwei Jahren auch das Sekretariat der Konferenz Dornecker Gemeindepräsidien und der Ammännerkonferenz Thierstein. Als Dornacher Gemeindepräsident sieht sich Schlatter für das Forum in der Verantwortung: «Dornach ist die grösste Gemeinde der Bezirke Dorneck und Thierstein und übernimmt eine Art Scharnierfunktion zwischen dem Schwarzbubenland und der umliegenden Region.»

Christian Schlatter hat einige Ideen, die er einbringen will: «Wir wollen das Profil des Forums schärfen.» Dieses ist in seiner aktuellen Form tatsächlich eine grosse, etwas unüberschaubare Organisation: Besonders der Bereich Wirtschaft deckt von der Unterstützung für Jungunternehmer und Bauprojekte oder der Hilfe für Lehrlinge über Netzwerktreffen bis zu kmu-Anlässen vieles ab: «Es kann nicht sein, dass wir das alles machen. Es wird Zeit, Klarheit zu schaffen, in welchen Bereichen das Forum aktiv sein und welche Aufgaben es bearbeiten soll», so Schlatter.

Das Bedürfnis für die Dienstleistungen, die das Forum biete, sei allerdings vorhanden: «Wir haben in diesem Jahr schon jetzt doppelt so viele Anfragen wie für das gesamte Jahr 2016 erhalten», veranschaulicht der frisch gebackene Vereinspräsident. Die Anfragen beträfen sämtliche Belange: Es habe sich sogar jemand gemeldet, der eine Brücke bauen möchte. Neben dem Geschäftsbereich Wirtschaft, der vom Kanton quasi an die Region mittels Leistungsauftrag delegiert wird, umfasst auch der Bereich Tourismus eine Vielzahl von Projekten. Weiter ist die Unterstützung der Gemeinden ein zentraler Pfeiler des Forums: «Das Forum soll insbesondere kleinen Gemeinden mit bescheidenen Ressourcen Hand bieten», so Schlatter.


Gesprächssuche mit Breitenbach

Für Schlagzeilen sorgte Ende 2016 der Austritt der Zentrumsgemeinde Breitenbach aus dem Forum. Breitenbach monierte den «schleichenden Kompetenzverlust der Gemeinden durch interkommunale Organisationen», begründete Gemeindepräsident Dieter Künzli. Der Vorwurf stiess sowohl im Forum wie auch in vielen Trägergemeinden auf Unverständnis. Trotzdem ist man im Forum Schwarzbubenland seither dabei, die Zusammenarbeit mit den Gemeinden zu überarbeiten: «Wir haben ein Strategieseminar mit den Gemeindevertretern lanciert», sagt Geschäftsführerin Gelgia Herzog. Auch hier möchte das Forum seine Aufgaben, die es für die Gemeinden übernehmen kann, klarer zeichnen, Wünsche aus den Gemeinden würden entgegengenommen: «Dabei wäre es wichtig, dass Breitenbach dabei ist. Wir sind im Gespräch», so Herzog. Schlatter findet bezüglich der Situation mit Breitenbach deutliche Worte: «Es ist eine fruchtlose Angelegenheit. Die Gemeinde scheint an Sachverhalten nicht interessiert zu sein.» Weiter sagt er: «Die Wahrnehmung der Gemeinde Breitenbach, wonach das Forum nur einen minimalen Beitrag zum Gemeinwohl leiste, steht in fundamentalem Gegensatz zu den von unserer Seite effektiv erbrachten Leistungen.»

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