Den Dornachern steht eine satte Steuererhöhung ins Haus

In der Dornacher Gemeindekasse klafft nächstes Jahr trotz Sparbemühungen ein Millionenloch. Jetzt will der Gemeinderat den Steuerfuss erhöhen – um fünf Prozent.

Die andere Perspektive: Trotz Steuererhöhung würde Dornach noch immer zu den günstigen Solothurner Gemeinden zählen.  Edmondo Savoldelli
Die andere Perspektive: Trotz Steuererhöhung würde Dornach noch immer zu den günstigen Solothurner Gemeinden zählen. Edmondo Savoldelli

Jahrelang kannte der Steuerfuss in Dornach nur eine Richtung: nach unten. In der jüngeren Vergangenheit begannen sich aber die Zeichen zu verdichten, dass die Gemeinde weniger Steuern eintrieb, als sie nötig hätte. Seit 2012 befindet sie sich nämlich in den roten Zahlen und verliert finanziell seither stetig an Boden. Das Budget 2014 schliesst mit einem Defizit von 2,1 Millionen Franken ab. Gemessen am Ertrag der Gemeinde, der bei 41,5 Millionen Franken veranschlagt wird, ist der Fehlbetrag gewaltig. Dabei ist man auf der Verwaltung um Ausgabedisziplin bemüht. Die Kostenexplosion findet woanders statt. «Wir müssen höhere Abgaben an den Kanton bezahlen», erklärte Gemeindepräsident Christian Schlatter am Montag dem Gemeinderat. Und nicht nur das. Auch die Kosten im Sozialbereich steigen und die Umsetzung des Kindertagesbetreuungskonzepts schlägt nächstes Jahr zu buche.

Wäre das tiefrote Budget auf einmalige Effekte zurückzuführen, könnte es Dornach gut verkraften. Noch hat die Gemeinde ein Eigenkapital von rund 15 Millionen Franken. Weil es aber vor allem wiederkehrende Kosten sind, die den Haushalt in Schieflage brachten, will der Gemeinderat nun handeln. «2,1 Millionen sind einfach zu viel», so Schlatter. So ist für nächstes Jahr eine Erhöhung des Steuerfusses um fünf Prozentpunkte auf 95 Prozent der Staatssteuer vorgesehen. Schluckt die Gemeindeversammlung am 11. Dezember die bittere Pille, reduziert sich der Fehlbetrag im Budget um fast eine Million Franken. Aber auch dann bleibt die Gemeinde noch auf einem Aufwandüberschuss von mehr als einer Million Franken sitzen. Im Jahr 2015 will der Gemeinderat darum Sparvorlagen ausarbeiten, die den Gemeindehaushalt wieder ins Gleichgewicht bringen.


Widen wird vorangetrieben

Die Entwicklung des Areals Widen konkretisiert sich. Am Montag wurde ein erster Entwurf des räumlichen Teilleitbilds für das Gebiet präsentiert. Dieser sieht eine gemischte Nutzung von Wohnen, Gewerbe und einem aufgewerteten Naherholungsraum an der Birs vor. Die Gemeinde möchte das rechtsverbindliche Teilleitbild nächstes Jahr vor die Gemeindeversammlung bringen. Am 11. Dezember wird die Bevölkerung erstmals darüber orientiert werden. Die Pläne der Gemeinde decken sich weitgehend mit dem Masterplan, den die Landeigentümerin Weidenareal Metall AG erarbeiten liess. Die Firma liquidiert die Aktiven der ehemaligen Swissmetal Industries AG, die vergangenes Jahr in Konkurs ging. Die Produktionsmittel gingen an die chinesische Baoshida über, welche den operativen Teil der Swissmetal übernahm und seit Beginn dieses Jahres unter dem Namen Baoshida Swissmetal firmiert. Das Unternehmen ist aber nur zur Miete auf dem Areal Widen. Der Vertrag wurde auf sechs Jahre befristet.

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