Dem Künstler über die Schulter geschaut

In Gempen waren am Wochenende die weltbesten Holzschnitzer am Werk. Ausgerüstet mit Kettensägen, erschufen sie aussergewöhnliche Kunstwerke.

Auf den Hund gekommen: Der Bernhardiner mit seinen Jungen im Wagen wurde von Takao Hayashi aus Japan kreiert.  Fotos: Beatrix Mory

Auf den Hund gekommen: Der Bernhardiner mit seinen Jungen im Wagen wurde von Takao Hayashi aus Japan kreiert. Fotos: Beatrix Mory

Holz-Rocker: Der AC/DC-Gitarrist entstammt der Säge von Thomas Jud, St. Gallen.

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Waldgeist: Der Aargauer Lukas Senn arbeitet an den letzten Details seines Kunstwerks.

Waldgeist: Der Aargauer Lukas Senn arbeitet an den letzten Details seines Kunstwerks.

Als Revierförster Roger Zimmermann vom «Best of the Best» schwärmte, hatte er nicht übertrieben. Das diesjährige Swiss Carving Open hat die Erwartungen zum dritten Mal übertroffen. Das Organisationskomitee ist ein eingespieltes Team und weiss, wie man Gempen zum Mekka der internationalen Holzschnitzkunst und zum festlichen Ausflugsort für Jung und Alt macht. Das Publikum strömte zahlreich zum idyllischen Festplatz beim Forstwerkhof und zeigte sich von den künstlerischen Leistungen begeistert. In unermüdlichem Elan und grenzenloser Kreativität schufen die Künstler, die aus der ganzen Welt angereist waren, mit ihrem Holzschnitzgerät – der Kettensäge – aus einem zähen Eichenholzstamm sagenhafte Kunstwerke. Schnitt um Schnitt entstanden ganze Gartenmöbelstücke wunderschön verziert mit Symbolen aus dem Wald. Die Anstrengung stand den Männern und der einzigen Vertreterin des weiblichen Geschlechtes, Res Hofmann, ins Gesicht geschrieben. Angeheizt durch die Schutzkleidung triefte ihnen der Schweiss von der Stirn. Belohnt wurden sie mit viel Lob und herzlichem Applaus und einem hohen Verkaufswert, denn die Werke liessen nicht lange auf ihre Kunstliebhaber warten.


Holzschnitzen in weniger als 60 Minuten

Zu den Höhepunkten zählten vor allem auch die Darbietungen des Speed-Carving. In weniger als 60 Minuten zauberten die Künstler – ebenfalls aus Eiche und nicht aus dem weicheren Nadelholz – eine wunderschöne Figur. Die Kettensägen ratterten, was das Zeug hält, der summierte Lärm war ohrenbetäubend, doch die Zuschauer harrten aus und verfolgten gespannt die Ausführungen des groben Gerätes. «Jeder Schnitt muss sitzen», kommentierte Zimmermann und freute sich, dass herrlicher Sonnenschein den Anlass vergoldete. In den jeweiligen Versteigerungen gingen die Preise nach oben. Wer eines der Kunstwerke ergattern wollte, musste einige hundert Franken auf den Tisch legen.

Spannung und Spass gab es überall. Die Kinder genossen das Klettervergnügen und die Entdeckungsreise auf dem Holz-Spielplatz. Genüsslich knabberte man an der Bratwurst, erfreute die durstige Kehle mit dem erfrischenden Saft aus Obst oder Hopfen, lauschte den munteren Musikklängen und genoss das gemütliche Beisammensein.

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