Das Dornacher «Landmeitli» will von der Dorfbühne ins Rampenlicht

Corinne Mend nimmt am Online-Voting zur Ausscheidung für den Eurovision Song Contest teil. Noch bis Montag kann für sie abgestimmt werden.

«Annie Get Your Gun»: Corinne Mend während der Aufnahmen im Tool Recording Studio in Arlesheim.  Foto: Tobias Gfeller
«Annie Get Your Gun»: Corinne Mend während der Aufnahmen im Tool Recording Studio in Arlesheim. Foto: Tobias Gfeller

Tobias Gfeller

Ein- oder maximal zweimal hören – und der Refrain begleitet einen die nächsten Stunden. Mit dem Titel «Annie Get Your Gun» will die Dornacherin Corinne Mend an den Eurovision Song Contest 2015 nach Wien. Das ist ein weiter Weg. Zuerst muss sie sich gegen 200 andere Bewerber in einem Online-Voting des Schweizer Fernsehens und in den Ohren einer Fachjury durchsetzen. Illusionen machen sich die Dornacherin und ihr Produzent Silvio Panosetti aus dem Tool Recording Studio in Arlesheim aber nicht. «Natürlich ist die Chance relativ klein, dass ausgerechnet wir unter die ersten Zehn kommen», sagt Panosetti im Studio am Dychweg im Tal, wo das Lied aufgenommen wurde. Dass sie aber mit einem guten Werk in den Wettbewerb steigen, davon sind beide überzeugt.

Der poppige Countrysong, der aus der Feder des Witterswilers Leendert van Stipriaan stammt, entstand auch nicht primär, um damit die europäische Bühne zu stürmen. «Er passte vom Inhalt her perfekt zu Corinne», betont Produzent Panosetti. «Annie Get Your Gun» handelt von einer Frau, die sich mit ihren ganz eigenen Waffen – und damit sind nicht etwa Pistolen gemeint – in der Männerwelt durchsetzt. «Sie hat einen starken Charakter und lässt sich nicht so schnell von anderen beeindrucken», beschreibt Corinne Mend die im Lied besungene Annie – und so ein wenig sich selbst. Nicht zu verwechseln ist das Stück übrigens mit dem gleichnamigen Musical aus den 1940er-Jahren.

Suche nach Aufmerksamkeit
Corinne Mend, die mit bürgerlichen Nachnamen Mendelin heisst, wuchs in Seewen auf und ist noch immer Mitglied der dortigen freiwilligen Feuerwehr. In einer Arztpraxis in Frenkendorf arbeitet sie als medizinische Praxisassistentin. Diese Arbeit wolle sie fortsetzen. «Die Musik bleibt ein Hobby.» Mit der Teilnahme an der ESC-Ausscheidung suchen sie und ihr Produzent auch die Aufmerksamkeit, die eine solche Bewerbung mit sich bringt. Auf einer Dorfbühne am 1. Mai in Laufen entdeckt, entstand die Zusammenarbeit mit Silvio Panosetti eher zufällig. Die beiden harmonieren und haben die gleichen Ziele, wie sie beide betonen. «Ich möchte, dass die Leute mich kennen und wissen, dass sie mich für Auftritte buchen können», so die 22-Jährige. «Ich suche keinesfalls verbissen nach dem Erfolg», stellt sie klar. Die Rückmeldungen zu ihrem Song und dem professionell gemachten Video seien bis anhin ausschliesslich positiv gewesen.

Stimme mit Wiedererkennungswert
In diesem Videoclip zeigt sich Corinne so, wie sie sich auch gerne selber sieht. Im Holzfällerhemd als «Landmeitli» auf dem Traktor und im Stall des Bauernhofs, auf dem sie oft mit anpackt. Dazu am Ende des Clips im Outfit der Feuerwehr Seewen. Sich in Männerdomänen bewegen, ist für die selbstbewusste Dornacherin kein Problem. Mit diesem Selbstbewusstsein stellt sie sich auch der ESC-Ausscheidung.

Etwas routinierter ist darin Produzent Silvio Panosetti. Er qualifizierte sich 2011 mit Rapper «Duke» für die besten Zehn, die sich dann in der Endausscheidung im Schweizer Fernsehen messen durften. Der Musikproduzent ist überzeugt, dass Corinne Mend das Zeug für etwas ganz Besonderes hat. «Ihre Stimme hat einen Wiedererkennungswert, etwas ganz Eigenes.» Um sich damit durchzusetzen, ist sie beim Online-Voting auf die Stimmen des Publikums angewiesen. Noch bis zum kommenden Montag, 17. November, läuft die Abstimmung.

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