Daniel Urech will für die Grünen in den Regierungsrat
Nach Urechs Ankündigung starten in Dornach die Überlegungen, wer ihn – sollte ihm der Sprung gelungen– im Gemeindepräsidium beerben könnte.
Vergangenen Donnerstag wurde offiziell, was schon länger vermutet wurde: Der Dornacher Gemeindepräsident Daniel Urech (FWD/Grüne) will bei den Wahlen 2025 für den Regierungsrat kandidieren. Die Grünen Dornach haben den 41-Jährigen an ihrer Mitgliederversammlung nominiert.
2005 wurde Urech in den Dornacher Gemeinderat gewählt, seit 2021 ist er Gemeindepräsident. Seit 2011 sitzt er im Kantonsrat, 2020 hatte er das Präsidium inne. Er bringe aufgrund seiner politischen Ämter sowie aus seinem Beruf als selbstständiger Anwalt und Notar eine Reihe von Erfahrungen mit, die ihm im Regierungsrat zugutekommen würden, schreibt er in einer Mitteilung. «Ich bin überzeugt, dass es für unsere Region toll wäre, wenn die Perspektive eines grösseren, stadtnahen Ortes wie Dornach auch in Solothurn Gehör finden würde», ergänzt er auf Anfrage. Die Nominationsversammlung der Kantonalpartei findet am 5. September statt. Sie dürfte eine Formsache sein, interne Konkurrenz ist nicht in Sicht.
Die Grünen wollen mit Urechs Kandidatur den Sitz der abtretenden Brigit Wyss verteidigen. Als Schwarzbube könnte er einen gewissen Vorteil haben: Denn neben dem Sitz von Brigit Wyss wird auch jener von FDP-Regierungsrat Remo Ankli aus Beinwil frei. Einen regionalpolitischen Anspruch gibt es zwar nicht, aber die Vertretung des Schwarzbubenlands in der Regierung hat schon lange Bestand. Diese «einmalige Konstellation» möchte Urech als Chance nutzen, wie er sagt.
Mindestens zwei Gemeinderäte haben Interesse am Präsidium
In Dornach starten damit wahltaktische Gespräche: Denn sollte Urech in den Regierungsrat gewählt werden, wird sein Posten als Gemeindepräsident frei. Interesse am Amt bekunden gleich zwei Dornacher Gemeinderäte. Vize-Gemeindepräsident Daniel Müller (FDP) sagt, er sei an einer «weiteren positiven Entwicklung von Dornach sehr interessiert» und stelle sich als Gemeinderat wieder zur Wahl. Das Gemeindepräsidium interessiert Müller denn auch: «Wenn Daniel Urech gewählt würde, schliesse ich eine Kandidatur für das Präsidium nicht aus.»
Interesse am Amt hat mit Kevin Vögtli (SP) auch der Jüngste im Gremium: «Es wäre gelogen, wenn ich sagen würde, das Präsidium interessiere mich nicht.» Eine Kandidatur hänge aber von seinem persönlichen Wahlergebnis ab, führt der 26-Jährige aus.
Die Frage noch offen lässt Janine Eggs (FWD/Grüne): «Ich bin sehr gerne Gemeinderätin. Aber ich werde mir Gedanken machen, ob ich für das Gemeindepräsidium antreten möchte.»
Klare Absagen gibt es von den anderen drei Mitgliedern. Urs Kilcher (FDP) sagt, er habe nicht zuletzt wegen seines Alters kein Interesse am Präsidium. Für den Gemeinderat will er aber wieder antreten; auch weil es noch einmal drei bis vier Jahre dauere, bis gewisse «Altlasten» aufgearbeitet seien. Maria Montero Immeli hat ebenfalls vor, noch einmal als Gemeinderätin zu kandidieren. Das Gemeindepräsidium passe allerdings nicht in ihre familiäre Situation, lässt die Mitte-Gemeinderätin verlauten. Und Ludwig Binkert (FDP) lässt derzeit offen, ob er überhaupt noch einmal kandidiert: «Ich werde mich Ende Oktober entscheiden.»
Aus den Gesprächen wird aber auch schnell klar: Sollte Urech den Sprung in den Regierungsrat nicht schaffen, so will ihm niemand den Platz streitig machen. Urech selbst sagt, er wolle sich in diesem Fall erneut als Gemeindepräsident zur Wahl aufstellen lassen.
Die Kantons- und Regierungsratswahlen finden am 9. März 2025 statt. Ein allfälliger zweiter Wahlgang für den Regierungsrat wird am 13. April 2025 durchgeführt.