Clublokal auf dem Gigersloch: Gemeinde startet nächsten Versuch

Die Gemeinde Dornach zieht ihr altes Baugesuch für eine Aussenwirtschaft beim Lokal Gigersloch zurück. Das Thema ist aber nicht vom Tisch.

Ausgang ungewiss: Die Gemeinde will mit einem neuen Baugesuch dem Clublokal Gigersloch eine Aussenwirtschaft ermöglichen. Auch die Öffnungszeiten sollen ausgedehnt werden. Foto: Nicolas Blust

Die im Gigersloch über Jahrzehnte hinweg betriebene Gastwirtschaft war illegal. Auf dem Weg, dies zu ändern, machte die Gemeinde Fehler. Das Gesuch für die Nutzungsänderung im Jahre 2019 stellte sich als nicht zonenkonform heraus und führte zu einem kostspieligen Rechtsstreit. Danach beanstandete eine Anwohnerschaft, dass die Gemeinde den illegalen Zustand nicht behoben habe, obwohl der Kanton dies ausdrücklich angeordnet hatte. Das Oberamt verfügte die Zwangsvollstreckung. Den Gemeinderatsmitgliedern drohte Bussgeld in der Höhe von 10 000 Franken. Der Gemeinderat focht die Verfügung beim Verwaltungsgericht an. Das Verfahren läuft.

Parallel dazu beschloss der Gemeinderat, mit einem neuen Baugesuch für das Clublokal Gigersloch eine Aussenwirtschaft zu ermöglichen und die heutigen Öffnungszeiten auszudehnen. Momentan ist die Aussenwirtschaft verboten, das Essensangebot beschränkt, und die Öffnungszeiten sind an den Fussballbetrieb gebunden. Das Baugesuch beinhaltet auch die Errichtung einer Lärmschutzwand. Das dafür notwendige Bauprofil aufzustellen, ist aber vergessen gegangen.

Eingereichtes Baugesuch wies mehrere Mängel auf

«Es ist ein Fehler passiert», räumte der fürs Bauen zuständige Gemeinderat Urs Kilcher an der Gemeinderatssitzung vom Montag ein. Bauverwalter Marc Etterlin sprach von einem «Missgeschick». Im Verlauf der Ratssitzung erfuhr man, dass das Baugesuch offenbar noch weitere Mängel aufwies. Damit spielte man denjenigen in die Karten, die gegen das Baugesuch Einsprache erhoben. Eine Partei sei zur Einspracheverhandlung erschienen, eine andere Partei nicht, erklärte Etterlin. Seiner Meinung nach sollte man das Baugesuch zurückziehen, womit die Einsprachen abgeschrieben würden, und ein neues Baugesuch lancieren. Dieses sehe weitere Verbesserungen zugunsten der Anwohnerschaft vor, insbesondere bei der Lärmschutzwand. Das neue Baugesuch beinhalte eine rund 20 Meter lange und 3,2 Meter hohe Lärmschutzwand mit schallabsorbierenden Elementen.

«Es ist nur noch peinlich», sagte Statthalter Daniel Müller. Der Kanton habe bereits mehrmals festgehalten, dass in der Zone für öffentliche Bauten ein Gastrobetrieb, wie er früher betrieben worden sei, nicht erlaubt ist. Die Zonenplanänderung sei in der laufenden Ortsplanrevision enthalten. Deswegen sollte man mit dem neuen Baugesuch zuwarten. Gemeindepräsident Daniel Urech widersprach. Die Ausgangslage sei heute eine andere, die Sportanlage sei verändert worden, und es gebe ein entsprechendes Nutzungskonzept. Daraus gehe hervor, dass es nicht ein Clublokal für den SC benötige, sondern ein Lokal für alle und insbesondere mit Aussenwirtschaft. Das entspreche einem grossen Bedürfnis der Bevölkerung, dies sei im Rahmen der Mitwirkung bei der Ortsplanrevision klar zum Ausdruck gekommen.

Zudem komme man mit dem Bau der Lärmschutzwand genau jenem Anliegen entgegen, das von Einsprechern in den früheren Verfahren eingebracht worden sei. Janine Eggs erachtete es als sinn-voll, für die Materialisierung der Lärmschutzwand und die Dimension spezifische Abklärungen zu treffen. Dies sei nicht möglich, hiess es. Da heute keine Aussenwirtschaft erlaubt sei und in diesem Sinne nicht stattfinde, könne man diesbezüglich keine Lärmmessungen durchführen, hielt Urech entgegen. Die Abklärungen, die möglich waren, seien vorgenommen worden, sagte Etterlin.

Mit dem neuen Baugesuch mache man einen Schritt vorwärts, dies gelte es zu unterstützen, meinte Maria Montero Immeli. Der Rat stimmte der Publikation des neuen Baugesuchs und dem Kredit für die Lärmschutzwand von 60 000 Franken zu.

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