Bis zu 18 Stockwerke: Im Wydeneck sollen auch Hochhäuser entstehen

Mit dem Teilzonenplan Wydeneck setzt Dornach bei der Gebäudehöhe neue Massstäbe. Der Gemeinderat will sich am kommenden Montag öffentlich dazu äussern.

Wandel: Im ehemaligen Metalli-Areal soll ein vielfältiges Arbeits- und Wohnquartier entstehen. Foto: Archiv / zvg HIAG

Aus dem einstigen Dornacher Industriegebiet soll ein Quartier mit Hunderten von Wohnungen und einem Anteil an Gewerbe (ohne güter- oder publikumsintensive Betriebe) werden. Diese Idee beschäftigt die Gemeinde Dornach seit Jahren. Jetzt wird es konkret: Der Gemeinderat hat den Teilzonenplan ­Wydeneck an seinen letzten Sitzungen im nicht öffentlichen Teil behandelt und will am kommenden Montag die ­Öffentlichkeit darüber in Kenntnis setzen. Der Gemeinderat ist von Gesetzes wegen verpflichtet, die Bevölkerung über Zonenänderungen zu informieren. Die entsprechende Infoversammlung ist vorgesehen für den 20. August.

Im Kanton Solothurn kommen Zonenfragen nicht vor die Gemeindeversammlung, weil die Planungshoheit beim ­Gemeinderat liegt. Die Bevölkerung hat aber im Mitwirkungsverfahren die Möglichkeit, ihre Anträge schriftlich einzureichen. Ob den Wünschen entsprochen wird, entscheidet der Gemeinderat – oder im Beschwerdeverfahren die nächsthöhere Instanz.

Bei der Erarbeitung des Teilzonenplans Wydeneck hatte die Ortsplanungskommission die Aufgabe, die Vorstellungen der Gemeinde mit den Ansprüchen der Grundeigentümerin – der Hiag – in Konsens zu bringen. Dabei stritt man um die Anzahl Parkplätze, um Erschliessungsfragen, Vorschriften bei den Grünflächen und um Gebäudevolumen.

55 Meter hohe Gebäude

Offenbar sind Hochhäuser mit Gebäudehöhen von bis zu 55 Metern erwünscht, wie Recherchen des Wochenblatts zeigen. Das entspricht 18 Stockwerken und würde neue Massstäbe setzen. Gemäss Hiag-CEO Marco Feusi ist der jetzige Teilzonenplan Wydeneck mit seinem dazugehörigen Reglement das Produkt einer Einigung: «Wir haben in den letzten Monaten mit der Gemeinde diverse Themen diskutiert. Unsere Sichtweise basiert auf der Expertise und der Erfahrung verschiedener ausgewiesener Fachplaner. Auch bei der Anzahl möglicher Parkplätze wurden verschiedene Gespräche mit der Gemeinde geführt und dafür neben Expertengutachten auch bereits realisierte Projekte in der Region als Vergleich herangezogen», erklärt Feusi gegenüber dem Wochenblatt.

Es sei gelungen, eine für alle akzepta­ble Lösung zu finden. «Für eine erfolgreiche und marktfähige, langfristige Entwicklung des Areals ist es entscheidend, dass für die vorgesehenen vielfältigen Nutzungen mit Miet- und Eigentumswohnungen sowie Gewerbe- und Büroflächen ausreichend Parkierungsmöglichkeiten bestehen. Es ist vorgesehen, dass diese primär sowohl unterirdisch als auch zu einem Teil oberirdisch realisiert werden können», führt Feusi aus.

SBB-Haltestelle ist Voraussetzung

Zur Gestaltung des Areals hält er fest: «Der Masterplan aus dem Jahr 2018 hat die städtebauliche Idee aufgrund eines intensiven Austauschs zwischen Bevölkerung, Behörden und Eigentümern festgelegt. Damit wurde die behördenverbindliche Grundlage für die Entwicklung des Wydeneck-Areals geschaffen. Dort sind – je nach Baubereich – verschiedene höhengestaffelte Bauten mit rund vier bis sieben Geschossen ­vorgesehen sowie vereinzelte höhere Gebäude mit rund zehn respektive 18 Obergeschossen.»

Durch die unterschiedliche gegeneinander abgestimmte Höhenentwicklung entstünden städtebauliche und viel­fältige Strukturen sowie unterschied­liche Aussenräume. Dadurch könne der «Fussabdruck» der Gebäude reduziert und der Anteil an Grünflächen und ­Begegnungsplätzen erhöht werden, sagt der CEO weiter.

Angesprochen auf den Zeitplan, verweist Feusi darauf, dass der Wohnungsbau von äusseren Rahmenbedingungen abhängig sei. «Eine wichtige Voraus­setzung für die Entwicklung des Wy-den­eck-Areals mit Wohnungen ist die ­Rea­lisierung der S-Bahn-Haltestelle Dornach-Apfelsee.» Gemäss Angaben der SBB soll diese Ende 2030 in Betrieb gehen. «Auf diesen Zeitpunkt strebt die Hiag die ­Fertigstellung der ersten Bauetappe an», so Feusi.

Weitere Artikel zu «Dornach, Gempen und Hochwald», die sie interessieren könnten

Anwohner müssen doch nicht zahlen
Dornach, Gempen und Hochwald05.11.2025

Anwohner müssen doch nicht zahlen

Beim Dornacher Kriselmannshollenweg werden die Perimeterbeiträge aufgehoben. Der Gemeinderat diskutierte überdies über die Kommunikation zur geplanten…
Gründer der Ausstellung: Erwin Schmidt. Fotos: Caspar Reimer
Dornach, Gempen und Hochwald05.11.2025

Auf die Kunst gekommen

Zum zehnten Mal findet die von der Kulturkommission organisierte Ausstellung «Kunst in Hochwald» statt. Bis am Sonntag sind die Kunstwerke im Hobelträff zu…
Soll verkauft werden: Die Parzelle hinter dem Wasserreservoir und dem Spielplatz im Gebiet Unter-Erli. Foto: Nicolas Blust
Dornach, Gempen und Hochwald29.10.2025

Trotz Verkauf von Landreserven: Dornach will die Steuern um rund 10 Prozent erhöhen

Der Gemeinderat von Dornach möchte den Steuerfuss anheben. Sollte die Gemeindeversammlung diesen Plan nicht goutieren, müssten die Investitionen in den…