Beliebtes Ausflugsziel wird an Wochenenden überrannt
Am Wochenende strömen viele Ausflügler nach Gempen. Dabei halten sich nicht alle an die Regeln. Die Gemeinde appelliert deshalb an die Vernunft der Besucherinnen und Besucher.
Es ist Sonntag, die Sonne scheint, angenehm frühlingshafte Temperaturen herrschen. Herrliches Wetter zum Spazieren – ein kleiner Ausflug nach Gempen, das wäre doch etwas!» Das denken dieser Tage wohl viele Menschen in der Region. Der Andrang in der kleinen Gemeinde war an den vergangenen Wochenenden dementsprechend gross. Sowohl den Spielplatz als auch den Weg zum beliebten Gempenturm musste die Gemeinde schon vor zwei Wochen sperren, weil sich zu viele Menschen versammelten. Dennoch finden an den Wochenenden noch immer zahlreiche Spazierfreudige den Weg in das 900-Seelen-Dorf. Und diese halten sich oft nicht an die Regeln: «Der Andrang war an den letzten Wochenenden sehr gross, und es kam zu einem regelrechten Parkchaos; es wurde wild auf privaten Wiesen und im Wald parkiert», sagt Gemeinderätin Joëlle Neuhaus-Ehrsam, die in Gempen das Ressort für Umwelt und Gesundheit leitet. Die Polizei Dornach musste deshalb vermehrt zum Bussenzettel greifen und die Besucherinnen und Besucher auf Ihre Verfehlungen ansprechen.
Verärgerte Anwohnerinen und Anwohner
«Es ist verständlich, dass die Leute gerne in Gempen spazieren gehen. Aber es geht nicht, dass auf fremden Weiden ein grosses Picknick aufgebaut oder grilliert wird und dann der Abfall liegen gelassen wird», sagt Neuhaus-Ehrsam weiter. Auch die Leinenpflicht, die bis im Sommer zum Schutz der Wildtiere gilt, werde teilweise nicht eingehalten. Mehrfach haben sich deshalb besorgte oder verärgerte Gempnerinnen und Gempner bei den Gemeinderäten gemeldet. «Ich habe unzählige Nachrichten erhalten», sagt auch Neuhaus-Ehrsam. «Es ist den Bewohnerinnen und Bewohnern ein Anliegen, dass die Natur in Gempen geschützt wird.»
Respekt vor der Natur
Doch trotz der negativen Erfahrungen wolle Gempen auswärtige Ausflügler weiterhin herzlich willkommen heissen, so die Gemeinderätin . «Wir sind eine offene Gesellschaft und verstehen, dass die Menschen an die frische Luft wollen», sagt Neuhaus-Ehrsam. «Unser Motto lautet: ‹Hilf mit!› Wir müssen alle unseren Teil dazu beitragen, dass die Natur respektiert wird und Schutzzonen geschützt bleiben. Sollten sich einige weiterhin nicht an die Regeln halten, so muss die Gemeinde zusätzliche Massnahmen ergreifen.» Für das kommende Osterwochenende erwartet die Gemeinderätin erneut einen Anstieg der Besucherzahlen. Es gilt aber auch an Ostern: den vom Bundesamt für Gesundheit empfohlenen Abstand einhalten, Natur schützen und auf gefährliche Aktivitäten zur Entlastung der Spitäler verzichten.