Ausbau auf der Verwaltung

Der Dornacher Gemeinderat schafft zwei neue Stellen: eine juristische Assistenz sowie einen Generationen- und Integrationsbeauftragten.

Gemeindepräsident Daniel Urech beantragte an der Sitzung vom Montag eine juristische Assistenz zur Entlastung der Gemeindeschreiberin. Diese ist derzeit auch noch zuständig für die Leitung der Zentralen Dienste, der Rechtsabteilung und für Personalfragen. «Aufgrund der vielen rechtlichen Altlasten, der ungeklärten Personalthemen sowie der an drei von vier Montagen stattfindenden Gemeinderatssitzungen fällt wesentlich mehr Arbeit an, als im vereinbarten Arbeitspensum von 90 Prozent bewältigbar ist.» Auch sei sie in ihrer Funktion als Personalverantwortliche sehr gefragt, «da dem Gesprächs- und Klärungsbedarf während der letzten Legislatur lange kein Raum gegeben wurde». Zudem müsse die Fluktuation begleitet werden, führte Urech im schriftlichen Antrag aus. Um auch die anderen Pendenzen angehen zu können – zum Beispiel die Überarbeitung von Reglementen und Abläufen –, brauche es personelle Unterstützung. Mit dieser Meinung war Urech nicht alleine; der Gemeinderat bewilligte die 50-Prozent-Stelle einstimmig. Da im aktuellen Stellenplan keine juristische Stelle vorgesehen ist, handle es sich um eine ­Aushilfsstelle, die in der Kompetenz des ­Gemeinderates liege. An der Budget-­Gemeindeversammlung werde dann der für das Jahr 2023 angepasste Stellenplan zur Genehmigung vorgelegt werden.

Darin soll des Weiteren eine Stelle für einen Generationenbeauftragten enthalten sein, wobei der Gemeinderat beschloss, diese Stelle bereits jetzt auszuschreiben. Gemäss Stellenbeschrieb handelt es sich um eine «Informations- und Auskunftsstelle für die Einwohnerschaft, die Förderung des Freizeit- und Kulturlebens in der Gemeinde und die Betreuung des Beitragswesens». Die Person sei zuständig für Vernetzung und Koordination der familienergänzenden Betreuungsangebote in der Gemeinde, für die Unterstützung der politischen Entscheidungsträger und Institutionen sowie für die Umsetzung eines Kinder- und Jugendleitbilds und eines Altersmodells.»

In der Beratung kam der Gemeinderat zum Schluss, dass für die Stelle des Generationenbeauftragten weitere Stellenprozente gesprochen werden sollen für die Aufgaben eines Integrationsbeauftragten. Dabei gehe es um die Betreuung der Integrationsdossiers, für die Vernetzung, die Organisation von Anlässen und das Reporting gegenüber dem Kanton. Der Gemeinderat beschloss letztlich, eine 60- bis 80-Prozent-Stelle auszuschreiben, diese werde in der Abteilung der Zentralen Dienste angesiedelt.

Sparen trotz neuer Stellen?

In der letzten Budgetrunde von Dornach hatte die Finanzkommission wegen des strukturellen Defizits dem Gemeinderat nahegelegt, die Ausgaben um 2 Prozent zu kürzen. Der Gemeinderat seinerseits beteuerte seinen Willen zum Sparen, verschob andererseits aber allfällige Massnahmen auf später. Ob es nun bei der Verwaltung zu einer Budgetüberschreitung kommen wird, ist offen. Gemeindepräsident Daniel Urech hält auf Anfrage des Wochenblatts fest: «Wie stark die neuen Stellen zu einer Überschreitung des Aufwands führen werden, ist schwierig abschätzbar, da noch nicht bekannt ist, auf welches Datum und zu welchen Konditionen sie besetzt werden. Die Besetzung der Stellen erfolgt befristet.» Das Sparen sei thematisiert worden, versichert Urech. «Der Gemeinderat hat eine grosse Liste an Sparideen formuliert, die im Verlauf des Budgetprozesses durch die Verwaltungsleitung verifiziert und auf ihre Machbarkeit geprüft wird. Die Vorschläge betreffen alle Funktions­bereiche, einige davon können bei Beschluss im Jahr 2023 umgesetzt werden, andere wirken mittel- bis langfristig und bedingen teilweise die Änderung von Reglementen.»

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