Auferstehung nach 62 Jahren

Im Jahre 1952 hatte Dornach den letzten Fasnachtsumzug. Mit einem Revival in Oberdornach brachte das Umzugskomitee Dornach (Umkodo) das Dornecker Dorf fasnachtstechnisch wieder auf Vordermann.

Ein Wagen voller Teufel: Schwarzbuebeschränzer aus Nuglar.  Foto: Thomas Brunnschweiler
Ein Wagen voller Teufel: Schwarzbuebeschränzer aus Nuglar. Foto: Thomas Brunnschweiler

Thomas Brunnschweiler

Der letzte Fasnachtsumzug in Dornach fand 1952 Jahren statt. Auf seiner Webseite hat das Umzugskomitee ältere Fotos des Umzugs von 1949 aufgeschaltet, die im Hintergrund Gebäude in Dornach-Brugg zeigen. Der wiederbelebte Brauch stand meteorologisch unter guten Vorzeichen. Am Samstagnachmittag schien die Sonne und es war angenehm warm. Wohl war der Zulauf des Publikums noch nicht mit jenem in Aesch oder Reinach zu vergleichen, aber immerhin war es dem Umzugskomitee gelungen, insgesamt 23 Formationen aufzubieten.

Ausser den Ruinenarre Dornach kamen alle andern Guggen aus der näheren Umgebung von Arlesheim, Aesch und Reinach oder von weiter her, aus Nuglar, Selzach und Winznau. Auch bei den Wagen ist Dornach vorerst auf Gastfasnächtler aus Aesch angewiesen. Einzig bei den Schissdräggzygli konnten die Dornacher mit Eigenproduktionen punkten. Viele Eltern präsentierten sich mit ihren Kindern oder Grosseltern mit ihren Enkeln. Einige Schissdräckzygli hätten als Gründungsjahr 2014 angegeben, so Benjamin Jutzi, der Obmann des Komitees.

«Dr Stutz isch z Dornach wägg»
Der Umzug bewegte sich vom Saffretweg beim Gigersloch vorbei die Grundackerstrasse hoch, bog dann in die Schmiedegasse ein und folgte einige Meter der Hauptstrasse, um links in die Unterdorfstrasse einzubiegen. Vor allem bei der alten Kirche fand sich viel Publikum ein, weil es dort Verpflegungsmöglichkeiten gab. Unter anderem sorgten die Glüehwiiwyber dort für flüssigen Nachschub.

Eigene Sujets wurden kaum ausgespielt. Einzig ein Schissdräckzygli, das als Subjet «Tempo 30» gewählt hatte, schrieb: «Dr Stutz isch z Dornach wägg, mir fahre wie ne Schnägg.» Der Spaarschwein-Clan zeigte sich als Alt-Hippie-Paar mit Enkel und spielte womöglich auf die sich verknappenden Ressourcen der Rentner an. Etwas verspätet traf auch ein Bus aus Selzach ein und spuckte die Guggenmusik Fürobe Blooser Selzach aus, die sich noch in den Umzug einordnete. Nach dem Cortège stiessen weitere Menschen zum Festbetrieb rund um die alte Kirche.

Erfolgreicher Start
«Im Grossen und Ganzen sind wir mit dem Erfolg zufrieden», sagt Benjamin Jutzi, «es war ein guter Start, aber vielleicht lag das auch am schönen Wetter.» Die kleinen Beizen wurden bis etwa 20 Uhr besucht, danach wurde es stiller. «Wir müssen uns für das nächste Jahr für den Abend noch etwasüberlegen», erklärt Jutzi, dessen Umzugs-Verantwortlicher René Dobler die logistischen Probleme bestens löste. Die Bewilligung für den Umzug galt nur für dieses Jahr. Der Gemeinderat muss entscheiden, ob er die Fasnächtler in den nächsten Jahren wieder unterstützt. «Wir haben auf jeden Fall vor, weiterzumachen, und es zeichnet sich schon jetzt ab, dass wir nächstes Jahr über 30 Formationen hätten», so Jutzi.

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