Apfelseestrasse: Bevölkerung entscheidet separat über Tempo 30

Nach zweimaliger Überarbeitung gelangt das Sanierungsprojekt für die Apfelseestrasse nun doch vor die Gemeindeversammlung. Und Dornach wird finanziell für den Ausstieg aus dem InterGGA/Quick-line-Verbund belohnt.

Providerwahl: Die Signale über das orsteigene Kabelnetz kommen in Zukunft für Internet und Fernsehen von der ImproWare AG.
Providerwahl: Die Signale über das orsteigene Kabelnetz kommen in Zukunft für Internet und Fernsehen von der ImproWare AG.

Lukas Hausendorf

Die Gemeindeversammlung wird am 9. Dezember doch noch über die Sanierung der Apfelseestrasse entscheiden. Das 3-Millionen-Projekt musste zweimal überarbeitet werden und noch vor zwei Wochen war fraglich, ob der Gemeinderat noch rechtzeitig ein beschlussreifes Projekt zu Handen der Gemeindeversammlung verabschieden kann.

Das ist am Montag nun geschehen. An einer Anwohnerinformation am 19. November konnten noch diverse Anliegen aufgenommen werden. «Es war eine engagierte Diskussion», meinte Gemeindepräsident Christian Schlatter an der Gemeinderatssitzung vom Montag. Bei den Anwohnern sei auch die Verkehrsberuhigung im Grossen und Ganzen willkommen. An der Gemeindeversammlung am 9. Dezember dürfte die Integration der Apfelseestrasse in die Tempo-30-Zone dennoch zu reden geben.

Der Gemeinderat entschied sich am Montag deshalb dafür, an der Gemeindeversammlung separat über die Instandstellung der Strasse und die verkehrsberuhigenden Massnahmen, die mit nur rund 100 000 Franken zu Buche schlagen, abstimmen zu lassen. Denn die Sanierungsmassnahmen sind unbestritten. Die Verlangsamung des Verkehrs, so die Hoffnung des Gemeinderats, sollte die Apfelseestrasse für Ausweichverkehr von der H18 unattraktiv machen. «Man will den H18-Überhang ja gar nicht auf der Strasse», erklärte Stephan Glutz, Projektleiter des ausführenden Ingenieurbüros, dem Gemeinderat. Die Verkehrsberuhigung bringt aber noch einen weiteren Vorteil mit sich: Es entstehen zusätzliche Parkplätze im Versatz entlang der Strasse.

Dem Anliegen der Schulwegsicherheit wurde in der neuerlichen Revision des Projekts mit Strassenverengungen als Querungshilfen und zwei Fussgängerstreifen im Bereich Steinmattweg und auf der Werbhollenstrasse vor dem Jugendhaus Rechnung getragen. Die Fussgängerstreifen müssen aber noch vom Kanton genehmigt werden. «Das Projekt ist im Grundsatz solide», meinte Thomas Gschwind (Freie Wähler), der vor zwei Wochen noch zu den schärfsten Kritikern des letzten Entwurfs zählte. Das Projekt als Ganzes wurde denn auch mit einer soliden Mehrheit von sieben zu zwei Stimmen vom Gemeinderat gutgeheissen.

Dornach steigt ganz aus InterGGA aus

Vor einem Jahr hat sich der Dornacher Gemeinderat entschieden, aus dem InterGGA-Verbund auszusteigen, nachdem deren Providerwechsel hin zur Quickline zu viele Fragen unbeantwortet gelassen hat. Weil Dornach im Besitz seines Kabelnetzes mitsamt Ortshub ist und keinen Aktionärsbindungsvertrag mit der InterGGA eingegangen ist, kann die Gemeinde frei entscheiden, wer auf ihrem Netz das Signal liefert. Das wird nun definitiv die Pratteler Improware sein. «Wir haben verschiedene Anbieter verglichen und sorgfältig evaluiert», erklärte Christian Schlatter.

Die Wahl wurde vom Gemeinderat durchs Band gelobt. «Das ist der absolut richtige Entscheid», so Alain Amhof (FDP). Für den Verbleib bei der Improware machten sich im November vor einem Jahr schon sein Parteikollege Roland Stadler und Thomas Gschwind (Freie Wähler) stark. Der Deal mit der Improware ist nicht nur aus Sicht der Kunden erfreulich, weil die offerierten Preise im Schnitt günstiger sind als die Angebote der Quickline, sondern auch für die Gemeinde. Schlatter rechnet auf Nachfrage mit einer Verdopplung der Provisionen. Diese bewegten sich in der Vergangenheit bei der InterGGA zwischen 50 000 und 100 000 Franken. Die Höhe der Provisionen ist letztlich abhängig von der Anzahl Kunden in Dornach. An der Gemeinderatssitzung wurde denn auch gefordert, die vorteilhaften Angebote des Providers bei der Bevölkerung bekannt zu machen.

Für die Kabelnetznutzer in Dornach ändert sich mit dem Providerentscheid der Gemeinde vorerst nichts. Das Internet wurde gar nie von der Improware zur Quickline migriert, nachdem der Gemeinderat vor einem Jahr beschloss, den Wechsel nicht nachzuvollziehen. Das TV-Signal muss allerdings wieder von der Quickline zurückmigriert werden. Dies wird erst nach dem Jahreswechsel ins Auge gefasst. Die Kunden werden frühzeitig informiert.

Weitere Artikel zu «Dornach/Gempen/Hochwald», die sie interessieren könnten

Dornach/Gempen/Hochwald21.05.2025

Strassensanierung: Hohe Verschuldung in Aussicht?

Die Gemeindeversammlung von Hochwald beschloss, den Ausbau Seewenweg mit Gesamtkosten von 5 Millionen Franken an die Urne zu bringen.
Dornach/Gempen/Hochwald21.05.2025

Mit dem dauerhaften Gratisparkieren soll Schluss sein

Der Dornacher Gemeinderat legt der Gemeindeversammlung vom Juni ein Parkierungsreglement zur Genehmigung vor.
Steuererhöhung bleibt ein Thema
Dornach/Gempen/Hochwald21.05.2025

Steuererhöhung bleibt ein Thema

Die Dornacher Jahresrechnung 2024 schliesst mit einem hohen Defizit. Die Diskussion um den Steuersatz beginnt erneut.