Anerkennungspreis für Musiker, Humanist und Carchauffeur

Der Cellist und Musikschullehrer Lukas Greiner hat von der Einwohnergemeinde den mit 3000 Franken dotierten Anerkennungspreis 2015 erhalten. Sein Wirken im Bereich der Jugendmusikförderung ist vorbildhaft.

Am Violoncello so sicher wie am Steuer eines Reisecars: Lukas Greiner, Anerkennungspreisträger 2015.  Foto: Brunnschweiler
Am Violoncello so sicher wie am Steuer eines Reisecars: Lukas Greiner, Anerkennungspreisträger 2015. Foto: Brunnschweiler

Thomas Brunnschweiler

Wer mit Lukas Greiner spricht, dem begegnet ein feinsinniger, gebildeter und aufmerksamer Mensch. Obwohl er für die Jugendmusikförderung und die Völkerverständigung durch Musik Enormes geleistet hat, ist der Mann mit den blauen Augen bescheiden geblieben. Lukas Greiner wurde 1958 in Basel geboren. Schon mit zehn Jahren begann er Cello zu spielen, besuchte die Steiner-Schule und schloss das Studium des Violoncellos mit dem Lehrdiplom und 1982 mit dem Solistendiplom ab. Bis zu seiner Heirat war Greiner als Solist in ganz Europa unterwegs und konnte auf sein Repertoire aus Barock, Klassik, Romantik und Moderne zurückgreifen. Seine Lehrtätigkeit an den Musikschulen Birsfelden, Binningen/Bottmingen und Dornach umfasst Cellounterricht, Musiktheorie und -geschichte.

Rege Reisetätigkeit

Seit 2003 steht Greiner dem Jugendorchester der Musikschule vor. Im Jahr 2016 wurde der Verein zur Förderung des Jugendkammerorchesters Birs-eck/Dorneck gegründet. Damit kamen aus Stiftungen namhafte Beträge zusammen, welche grössere Projekte möglich machten. Die grenzüberschreitende Reisetätigkeit mit dem Jugendorchester verdankt sich einem Zufall. 2004 besuchten Greiners den Schwiegervater auf Sizilien und wurden dabei dort mit einem Musiklehrer bekannt. Das liess in Greiner den Gedanken reifen, mit seinen jugendlichen Musikern Tourneen zu absolvieren. Unterdessen kamen zwölf Reisen zustande, sieben nach Italien/Sizilien, vier in den Kosovo und eine in beide Regionen. 2005 fand die erste Reise mit rund 50 Personen statt. Sie dauerte zwei Wochen und umfasste neun Konzerte. Übernachtet wurde in Zelten.

Da der Transport immer mit hohen Kosten verbunden war, entschloss sich Lukas Greiner, mit 45 Jahren innerhalb eines Jahres die Lastwagen-, Sattelschlepper- und Reisecarprüfung zu machen. Vor zwei Jahren führte die Italientournee von Bologna über Ascoli Piceno und Neapel bis Palermo. Dabei waren auch 20 Studentinnen und Studenten aus dem Kosovo mit dem Dirigenten Kushtrim Gashi. Greiner legt Wert darauf, jeweils ortstypische Musikstücke einzubeziehen. Die Reisen tragen laut Greiner auch zum Abbau von Vorurteilen und von einseitigen Weltanschauungen bei.

Hilfe für Kosovo

Man kann auch mit Fug und Recht sagen, dass Greiner als guter Geist das Jugendorchester von Kosovo am Leben erhalten hat. Mit seinen Spenden- und Sammelaktionen konnte er auch immer wieder Transporte mit noch gut erhaltenen Klavieren ins musikalisch unterversorgte Land organisieren. Dabei halfen ihm kosovarisch-stämmige Schweizer. Dornach kann auf seinen Preisträger stolz sein.

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