Alters- und Pflegeheim Wollmatt wird für 20 Millionen saniert und erweitert

Der Stiftungsrat des Alters- und Pflegeheims Wollmatt informierte vergangene Woche über die geplante Kernsanierung des Gebäudes.

Ausbau: Das bestehende Gebäude soll um ein Stockwerk erhöht werden. Dort wird die Demenzabteilung neu Platz finden. Visualisierung: APH Wollmatt / zvg

Ausbau: Das bestehende Gebäude soll um ein Stockwerk erhöht werden. Dort wird die Demenzabteilung neu Platz finden. Visualisierung: APH Wollmatt / zvg

Präsident Bruno Planer (l.) und Architekt Stephan Möhring. Foto: Bea Asper

Präsident Bruno Planer (l.) und Architekt Stephan Möhring. Foto: Bea Asper

«Nach Prüfung aller Möglichkeiten hat der Stiftungsrat einstimmig beschlossen, das bestehende Gebäude zu sanieren und zu optimieren sowie die Wohngruppe Steinmatt in das Stammhaus zu integrieren. Dafür wird das Gebäude um ein Stockwerk ergänzt», erklärte Präsident Bruno Planer letzte Woche an einer Infoveranstaltung, zu der die Nachbarschaft eingeladen worden war. Sie sollte in die Pläne eingeweiht werden, bevor das Projekt in den nächsten Wochen in das Baubewilligungsverfahren geht. Läuft alles nach Plan, starten die Bauarbeiten Anfang 2027, im Herbst 2028 soll die Einweihung gefeiert werden.

Das Alters- und Pflegeheim Wollmatt war vor 34 Jahren im Auftrag der Dornecker und der Solothurner Gemeinden im Leimental erbaut worden und soll nun energetisch und strukturell den heutigen Anforderungen angepasst werden, führte Planer aus. «Die Anzahl Betten wird nicht erhöht», stellte er klar. Laut Berechnungen des Kantons Solothurn besteht langfristig kein Bedarf nach zusätzlichen Pflegebetten. Hingegen seien die Doppelzimmer nicht mehr zeitgemäss. Der Umbau sieht eine neue Zimmereinteilung vor, Veränderungen beim Empfang und eine Modernisierung des Restaurantbereichs – neu mit Aussenbestuhlung.

Die elektrischen und die sanitären Anlagen würden erneuert und die Gebäudehülle werde saniert, sodass sich die Energiebilanz deutlich verbessert, erläuterte Architekt Stephan Möhring (BGM Architekten). Das Haus erhält auch einen neuen Anstrich.

Das Gesamtkonzept basiere auf dem Gedanken der Nachhaltigkeit und der Sparsamkeit: «Die Deckenverkleidung, die für die Arbeiten entfernt werden muss, landet nicht in der Entsorgung, sondern wird restauriert und wiederverwendet», veranschaulichte Möhring.

Die Projektkosten liegen bei 20 Millionen Franken. Die Finanzierung erfolge mit Eigenmitteln und Fremdkapital in Form von Hypothek, Darlehen und Garantien. Der Gemeinderat von Dornach zeigte sich an seiner letzten Sitzung damit einverstanden, eine Garantie abzugeben und ein Darlehen von einer Million Franken aufzunehmen. Für die Gemeinde Dornach ist es ein Nullsummenspiel – für die Zinsen kommt das Alters- und Pflegeheim Wollmatt auf. Das letzte Wort hat die Gemeindeversammlung.

Demenzabteilung soll integriert werden

Die Aufstockung des Gebäudes diene der Integration der Demenzabteilung, welche bisher in der Aussenwohngruppe Steinmatt untergebracht sei, erläuterte der Stiftungsratspräsident. Geplant ist der Bau von 18 Zimmern und zwei grossen Terrassen – mit einer Fläche von 100 Quadratmetern. Für die Aufstockung setze man bei den Baumaterialien auf Holz. «Mit dieser Massnahme wird die Aussenwohngruppe im Apfelsee aufgehoben, alles befindet sich am gleichen Ort, wodurch Synergien genutzt werden können», zeigte Planer auf.

Die Demenzabteilung sei in sich geschlossen. Die Erfahrung zeige, dass sich ein Obergeschoss für einen solchen Betrieb bewähre, sofern der Zugang ins Freie mittels begrünter Terrasse gewährleistet sei, hielt Planer auf eine entsprechende Frage aus der Versammlung fest. Noch offen liess er die Frage, ob der Heimbetrieb während der Bauarbeiten ausgegliedert wird. «Wir prüfen derzeit verschiedene Optionen. Eine mögliche Variante ist die Nutzung eines dafür geeigneten Gebäudes auf Baselbieter Boden. Wir stehen in Kontakt mit dem Kanton Basel-Landschaft, der aber intern noch Abklärungen vornehmen wollte», erklärte Planer gegenüber dem Wochenblatt.

Die «Migros-Option» besteht nicht mehr

Das jetzige Sanierungsprojekt sei das optimale Ergebnis aus einer langen Zeit der Evaluation, resümierte Planer. Früher war angedacht, sich im geplanten Neubau der Migros einzumieten. Diese Variante sei aus Kostengründen und wegen Zeitverzögerung nicht weiterverfolgt worden. Die Tiefgarage bleibe bestehen. Denn die Zufahrtsstrasse erfahre einige Änderungen mit dem Vorteil, dass die Bushaltestelle näher an die Wollmatt rücke.

Die Gemeinde sollte vor allem dringend den Gehsteig vor dem Altersheim ausbessern, lautete der Appell einer Anwohnerin.

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