Am Anfang war die Handdruckspritze

Die Gempner Feuerwehr feiert diesen Samstag mit einem grossen Jubiläumsfest auf dem Schulareal ihr 125-jähriges Bestehen. Die Besucher sollen dabei die Arbeit der Löschmannschaft und deren Partner hautnah erleben.

Auf Wiedersehen in Gempen! Diese Handdruckspritze – hier präsentiert in Neuendorf – kaufte die Dorneckberger Gemeinde vor 125 Jahren. Sie markiert die «Stunde Null» in der Zeitrechnung der Gempner Feuerwehr.  Foto: ZVG
Auf Wiedersehen in Gempen! Diese Handdruckspritze – hier präsentiert in Neuendorf – kaufte die Dorneckberger Gemeinde vor 125 Jahren. Sie markiert die «Stunde Null» in der Zeitrechnung der Gempner Feuerwehr. Foto: ZVG

Gempen soll sich noch lange an sein Feuerwehr-Jubiläum erinnern. Dafür hat sich das «OK-Team Jubiläumsfest» der Feuerwehr so einiges einfallen lassen. Unter dem Motto «Wer kommt, wenn wir Gempner die 118 anrufen?» präsentiert sich die lokale Löschmannschaft der Bevölkerung. «Wir möchten zeigen, was den Menschen hier in Gempen im Schadensfall zur Verfügung steht», erklärt OK-Präsident Christian Galsterer. Und das sind eben nicht nur die Fahrzeuge im Feuerwehrmagazin, wie viele wohl zunächst denken. «Eine Ortsfeuerwehr kann aussergewöhnliche Ereignisse ohne Unterstützung von Spezialisten nicht mehr alleine bewältigen», betont Galsterer.


Fahrzeuge aus der ganzen Region

Mit dem Jubiläumsfest möchte die Feuerwehr die vielfältige Feuerwehrarbeit in allen Dimensionen aufzeigen. Dazu gehören auch die Fahrzeuge der Partnerorganisationen: Von der Feuerwehr Hochwald kommt das Ersteinsatzfahrzeug, von Arlesheim das Modulfahrzeug, der Vorausretter aus Dornach und der Hubretter aus Reinach. Die Feuerwehr Breitenbach präsentiert ihr Öl- und Chemiewehr-Fahrzeug, das kantonale Einsatzleitfahrzeug kommt extra aus Olten angereist, ja selbst der Grosslüfter aus Oensingen ist in Gempen zu bestaunen. Auch die Samariter, die Sanität und sogar der Brandermittlungsdienst der Polizei stellen sich vor. Die ganze Fahrzeugparade – darunter auch eine Oldtimer-Parade – steht im sogenannten «Warteraum». Das OK hat den Festplatz auf dem Schulareal in solche Zonen eingeteilt, wie sie auch bei einem richtigen Einsatz vorkommen. Im Warteraum zeigt ferner die Modellfeuerwehr beider Basel verschiedene Brandsituationen und die damit verbundene Feuerwehrarbeit im Kleinformat.


Im heissen Einsatz mit der Jubilarin

Die Feuerwehr hat sich für den Samstag viel vorgenommen. Ab 12.30 Uhr werden Einsätze im Halbstundentakt simuliert. «Jeweils zur vollen Stunde gibt es einen Einsatz auf dem Schadenplatz, zur halben Stunde eine Vorführung im Warteraum», verspricht Galsterer. Ein Höhepunkt ist die Demonstration einer Waldbrand-Löschaktion mit dem Helikopter. «Es wird eindrücklich, wenn gegen 300 Liter Wasser auf einen Schlag aus einem Sack fallen.» Anschliessend kann der Helikopter für nur 50 Franken pro Person für einen Rundflug gebucht werden. Ihr Können wird auch die Jugendfeuerwehr Muttenz präsentieren. Ebenfalls zum Einsatz kommt in einem Löschangriff die historische Handdruckspritze, deren Beschaffung vor 125 Jahren als «Stunde Null» in der Zeitrechnung der Gempner Feuerwehr gilt. Die Kleinen können auf dem «Übungsplatz» ein Feuerwehrfahrzeug basteln oder mittels Wasserspritze die Mohrenkopfschleuder bedienen. Auf dem «Sammelplatz» wird für das leibliche Wohl der Gäste gesorgt.


Gäste aus der ganzen Region

Das Feuerwehrjubiläum wird am Abend bei einem Essen, Vorführungen des Turnvereins und bei Live-Musik in der Turnhalle gefeiert und anschliessend in der Bar ausklingen. Die Organisatoren hoffen auf ein grosses Dorffest. «Die Feuerwehr Gempen hat noch heute eine grosse Bedeutung und ist in der Bevölkerung stark verankert», weiss Christian Galsterer. Und dies soll in einmaliger Manier am Samstag ab zehn Uhr unterstrichen werden. Weil die Gastgeber auch auf viele Besucher aus den umliegenden Gemeinden zählen und diese ihren Durst löschen können sollen, steht für deren nächtliche Heimfahrt ein kostengünstiges «Heigo-Taxi» parat.

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