Altlasten beim Gigersloch
Die Sportanlage wird von ihrer Vergangenheit eingeholt. Weil ein Expertengutachten eine Gefährdung des Grundwassers nicht ausschliessen kann, werden nun Untersuchungen getätigt.

Lukas Hausendorf
Während 32 Jahren war die heutige Sportanlage Gigersloch eine Deponie für Siedlungsabfälle, Bauschutt und Aushubmaterial. Auch Gemeindepräsident Kurt Henzi lief seinerzeit noch auf dem Schulweg mit dem Leiterwagen daran vorbei. Damit war 1977 Schluss, der Müll wurde mit rund 34 000 Kubikmeter Flusskies überdeckt und eine zwei Meter mächtige Löss- und Humusschicht darüber planiert. Nach 1986 wurde das Areal dann landwirtschaftlich und als Sportplatz genutzt.
Mittlerweile dürften viele im Dorf nichts mehr von der Vergangenheit der Wirkungsstätte des erfolgreichen SC Dornach wissen. Die historische Untersuchung des Standorts im Auftrag des Solothurner Amts für Umwelt empfiehlt nun eine Altlastenvoruntersuchung auf dem Gelände. Auch weil sich im Abstrombereich von 500 Metern eine Grundwasserfassung für Brauchwasser befindet. Auch der Ramstelbach könnte möglicherweise betroffen sein, was Henzi aber als unwahrscheinlich erachtet. «Der Bach ist eingedolt, es ist also kaum möglich, dass da was ist», sagte er an der Gemeinderatssitzung vom Montag. Das kantonale Amt für Umwelt schliesst sich aber der Meinung seiner Gutachter an, dass eine Gefährdung des Grundwassers nicht auszuschliessen sei.
Die Altlastenspezialisten des Oltner Büros Sieber Cassina und Partner werden nun im westlichen Teil des Deponieperimeters, wo vorwiegend Siedlungsabfälle lagern, Messungen der Deponiegaskonzentration vornehmen, um raschest möglich eine allfällige Gefährdung des Schutzguts Luft auszuschliessen. Vorgesehen sind auch Proben des Ramstelbachs und des Grundwassers im direkten Abstrombereich des Gigersloch. Bis zum 1. Mai soll der Bericht der technischen Untersuchung dann dem Amt für Umwelt vorliegen. Eine Gefährdung der heutigen Nutzer der Sportanlage scheint aber unwahrscheinlich.
Herrenlose Bäume
Wer will zu den Bäumen vor dem Coop am Amtshauskreisel schauen? Keiner. Deshalb darf ihr kümmerlicher Zustand auch niemanden verwundern.
Das Problem: Die Bäume sind quasi herrenlos, obwohl sie auf Boden des Kantons stehen, der sie nun gerne entfernen würde. Früher gehörten sie dem Detaillisten Coop. Als dieser aber die Immobilie an die Privera AG veräusserte, delegierte er auch die Baumpflege, aber nicht an den neuen Eigentümer, sondern eben an niemanden.
Die Unterhaltsarbeiten waren nur in einer Aktennotiz nicht aber in einem Vertrag zwischen Eigentümer, Gemeinde und Kreisbauamt geregelt. Diese Lücke wurde nun wieder geschlossen. Weil der Gemeinderat an den Bäumen aus gestalterischen Überlegungen festhält, hat er die Privera zum Unterhalt verpflichtet.