24 Stunden Ausnahmezustand
Am Schmutzige Donnschtig nahmen nach vielen Jahren auch die Schülerinnen und Schüler der Mittelstufe wieder an der Chesslete teil. Auch für den Kindermaskenball gabs eine Neuauflage.

Jay Altenbach
Über 150 Kinder nahmen an der diesjährigen Chesslete, organisiert durch die Magdalenenzunft, teil. Um fünf Uhr morgens weckten sie alle, die entlang der sieben Kilometer langen Route wohnten. Mit Pfannendeckeln, Ochsnerkübeln als Trommeln und weiteren Lärminstrumenten wurden auch die, welche sich prophylaktisch Ohropax in die Ohren gestopft hatten, unsanft aus dem Schlaf gerissen. Nach getaner Arbeit gab es zum Abschluss in der fasnächtlich dekorierten Turnhalle Brühl Schoggiweggli und Getränke. Schülerinnen und Schüler der Abschlussklassen hatten zusammen mit Organisator Christian Götz die Halle für den Schmutzige Donnschtig toll dekoriert. Um 10 Uhr stand bereits der Fasnachtsumzug der Kindergarten-, Spielgruppen- und Schulkinder auf dem Programm. In den letzten Wochen war in vielen Stunden gekleistert, gemalt, geschnipselt und geklebt worden, bis alle ihre Larven, Kostüme und gar Rückenpanzer fertig hatten.
Im Räppliregen
Am Nachmittag waren die Kinder in eindrücklichen Waggislarven beim Kindermaskenball in der Überzahl. Vom Sportplatz aus führte der Zug entlang des Gempenrings zur Turnhalle, begleitet von einem Teil der Ruinenarre. Gegen einen Eintrittsbon von fünf Franken gab es Hotdog und ein Getränk für jedes Kind. Die Schüler der Abschlussklassen hatten sich zwar gut auf den Ansturm vorbereitet. Im Nu entstand dennoch eine Schlange vor dem Hotdog-Stand.
Im hinteren Teil der Turnhalle hätten die Neuntklässler mit den Kindern spielen sollen. Es stand unter anderem eine Mohrenkopf-Wurfmaschine zur Verfügung. Aber die Räppli faszinierten mehr. Die Stimmung und die über 150 Eintritte zeigten, dass der Kindermaskenball noch immer eine grosse Anziehungskraft ausübt.
Beeindruckende Organisation
Am Abend beim Guggenkonzert auf dem Nepomukplatz war von Anfang an fast kein Durchkommen mehr möglich. Die Guggenmusiken gaben ihr Bestes und wurden entsprechend mit Applaus belohnt. Eindrücklich war die musikalische Qualität der Ermitage Schränzer aus Arlesheim. Die Nooteheuer aus Witterswil imponierten zusätzlich mit Malkunst im Gesicht. Insgesamt sieben aus der Umgebung und drei auswärtige Guggen präsentierten sich bis nach 23 Uhr auf dem Nepomukplatz.
Anschliessend ging das Treiben in den unzähligen Bars und Ständen zwischen Nepomukplatz, Tennisplatz und Schlachtdenkmal weiter. Die Betreiber der Vampir-Bar sorgten dieses Jahr für Furore: In einem beeindruckenden Vampir-Schloss auf dem Klosterplatz wurden bis Freitagmorgen in der Früh unzählige Gäste bewirtet. Dank dem grossen Zelt gab es auch zusätzliche, spontane Guggenkonzerte. Der Aufmarsch an allen Anlässen zeigt, dass sich der Aufwand des Fasnachtskomitees lohnt und die Dornacher Fasnacht Jung und Alt zu begeistern vermag. Weiter gehts nun mit dem Umzug am Samstag, 13. Februar, und dem Fasnachtsfeuer am Sonntag, 14. Februar.