WLAN hält Einzug

Im Sitzungszimmer des Gemeinderats und in der Primarschule gibt es neu drahtlosen Zugang zum Internet.

Hot Spot Gemeindehaus: Auch hier ist jetzt drahtloser Internetzugang möglich – falls man das Passwort kennt.  Foto: Lukas Hausendorf
Hot Spot Gemeindehaus: Auch hier ist jetzt drahtloser Internetzugang möglich – falls man das Passwort kennt. Foto: Lukas Hausendorf

Lukas Hausendorf

Die Arlesheimer WLAN-Politik machte im Sommer vor einem Jahr Schlagzeilen. Im Schwimmbad musste der drahtlose Zugang ins Internet wieder abgeschaltet werden, nachdem Strahlengegner gegen den Service, der vom Bademeister in Eigenregie eingeführt wurde, bei der Gemeinde protestierten. Es gebe einen Beschluss des Gemeinderats, wonach öffentliche Gebäude keine WLAN-Einrichtungen haben dürfen, wurde Bauverwalter René Häner damals zitiert. Mittlerweile scheint sich der Gemeinderat über diesen Beschluss selbst hinweggesetzt zu haben.

Das Sitzungszimmer verfügt mittlerweile über einen Access Point und auch in der Primarschule am Domplatz wurden einzelne Schulzimmer damit ausgestattet, weil eine Verkabelung teilweise nicht möglich war. Auch in Schulhäusern Gerenmatte 1 und 2 ist laut dem ICT-Verantwortlichen der Primarschule, Hanspeter Lieberherr, in einigen «Spezialräumen» drahtloser Internetzugang vorhanden. Wie war das noch mit dem Gemeinderatsbeschluss, der WLAN-Einrichtungen in öffentlichen Gebäuden verbietet?

Wiedererwägung wahrscheinlich
So direkt zum Thema Wireless-LAN hat der Gemeinderat gar nie einen Beschluss verabschiedet. Jedoch wurde in Zusammenhang mit der intensiven Mobilfunkantennen-Debatte vor über drei Jahren entschieden, auf die drahtlose Technologie in öffentlichen Gebäuden der Gemeinde zu verzichten. «Der Wille zur Zurückhaltung im Umgang mit dieser Technologie ist auch in der Bevölkerung sehr stark vorhanden, dem muss man Rechnung tragen», erklärt Gemeindeverwalterin Barbara Fischer. Nun scheint die Politik aber von der Realität eingeholt worden zu sein. Selbst im Gemeinderat hat das iPad an den Sitzungen Einzug gehalten und damit auch ein erster Hot Spot in der Verwaltung. Nun drängt sich eine Wiedererwägung des damaligen Entscheides, bei allen Bauvorhaben konsequent auf Kabel zu setzen, fast auf. «Das ist möglich, falls neue Tatsachen oder Erkenntnisse vorliegen, was jetzt ein Stück weit der Fall ist», meint Fischer.

Widerstand zwecklos?
Sich der fortschreitenden Verbreitung von drahtlosen Netzwerken zu verschliessen zu können, ist heute fast ein utopischer Gedanke. In der Sekundarschule beispielsweise, die dem Kanton gehört, wurden während der Sommerferien alle Vorbereitungsarbeiten bereits getätigt, um die Klassenzimmer ohne Kabel ans Netz anzuschliessen. Die Umsetzung ist laut Schulleiter Simon Esslinger aber noch nicht terminiert.

Sobald es so weit ist, wird ein Zugriff ins Netzwerk auch von der benachbarten Primarschule möglich sein. Die Strahlen machen vor einer Liegenschaft der Gemeinde keinen Halt. Auch die Gemeindeverwaltung wird von den WLAN-Routern des gegenüberliegenden Bezirksgerichts verstrahlt. Ein gesundheitlicher Schaden ist für die Schüler und Gemeindeangestellten aber kaum zu befürchten. Die durchschnittliche Sendeleistung eines Access Points ist gerade mal ein Drittel so stark, wie jene eines iPhones, die den gesetzlichen Grenzwert noch immer um die Hälfte unterschreitet.

WLAN (Wireless Local Area Network) = Drahtloses lokales Netzwerk, bezeichnet ein lokales Funknetz, welches durch einen WLAN-Router, ein drahtloses Netzwerkgerät, betrieben wird. Hot Spots und Access Points sind drahtlose Internetzugriffsbereiche, welche oft durch ein Passwort geschützt sind.

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