Vom Bewegungspark zum Begegnungspark
Vor zehn Jahren gründete sich der Verein Bewegungspark Arlesheim. Das niederschwellige Angebot, die Beweglichkeit und die Koordina- tion zu trainieren, wird nach wie vor genutzt.
Acht Trainingsgeräte, zehn Sitzbänke, ein auf den Boden gemaltes Schachbrett und eine Boulebahn – der Bewegungspark am Mattweg in Arlesheim bietet viele Möglichkeiten, sich fit zu halten. Vor rund zehn Jahren wurde der Verein eigens dafür gegründet. Der Vorstand um Präsident Hannes Felchlin lädt am kommenden Samstag um 10 Uhr zu einem kleinen Fest ein. Vera von Rotz vom Medizinischen Trainingszentrum Sirius wird vor Ort sein und Tipps zur Benützung der Trainingsgeräte und zur Fitness im Alter im Allgemeinen geben. Denn der Bewegungspark sei vor allem bei Seniorinnen und Senioren beliebt, betont Felchlin. «Er erfüllt genau den Zweck, den wir vor zehn Jahren in den Statuten verankert haben.»
Der Bewegungspark gegenüber der Schulanlage Gerenmatt bietet auf eine niederschwellige Art und Weise – ohne Eintritt und Kontrolle – Trainingsmöglichkeiten für die Beweglichkeit und die Koordination. «Mit den acht Geräten kann man den ganzen Körper trainieren – von den Schultern bis zu den Füssen», beschreibt Hannes Felchlin – und macht es gleich selbst vor. Gerade auch in Sachen Sturzprävention habe der Bewegungspark einen grossen Nutzen, ist Felchlin überzeugt.
Einstellen muss man bei den Geräten nichts. «Man kann ganz einfach loslegen. Es gibt auch keine künstlichen Widerstände und Gewichte. Man entscheidet mit dem eigenen Körpergewicht, der Geschwindigkeit und der Zeitdauer, wie intensiv die Übungen sein sollen.»
Ein kostenloses Fitnessstudio im Freien
In den ersten beiden Jahren nahmen die Nutzerzahlen stark zu. Seitdem seien sie in etwa konstant. Exakte Zahlen kenne man aber nicht, sagt Felchlin. «Dafür müssten wir Videoaufnahmen machen. Doch das dürfen wir aus Datenschutzgründen nicht.» Die gewisse Anonymität – unter anderem durch die Bepflanzung zum Mattweg hin – werde geschätzt. Das sei zu Beginn ein Problem gewesen, als die Sträucher noch kleiner waren und sich Nutzerinnen und Nutzer beobachtet fühlten.
Mit der Bepflanzung ist auch der Bewegungspark gewachsen. Längst sei er auch zu einem Begegnungspark geworden, schwärmt der Vereinspräsident. «Morgens kommen meistens die aktiven älteren Nutzerinnen und Nutzer. Am Nachmittag treffen sich Familien oder Grosseltern mit ihren Enkelkindern.» Die Erstellung des Bewegungsparks hat insgesamt 350000 Franken gekostet. Der Swisslos-Sportfonds des Kantons Baselland sowie der Sportfonds der Gemeinde Arlesheim steuerten zusammen rund 90000 Franken bei. Den Grossteil der Kosten übernahmen jedoch private Spender und Sponsoren.
Auch von den laufenden Kosten in der Höhe von jährlich 6000 bis 8000 Franken stemmen – neben dem jährlichen Vereinsbeitrag der Gemeinde – private Unterstützer und die 40 Vereinsmitglieder den Grossteil, rechnet Felchlin vor. «Wir haben einen Gärtner, den Rest der Arbeiten erledigen wir im Vorstand und Vereinsmitglieder ehrenamtlich. Zudem helfen auch Rotary Clubs der Region.»
Für den Vereinspräsidenten ist der Bewegungspark Arlesheim ein gutes Beispiel dafür, dass man mit relativ wenig Aufwand sehr viel bewirken kann. «Ich bin überzeugt, dass die meisten Seniorinnen und Senioren damit etwas Gutes für ihre Gesundheit und ihre Seele tun, länger zu Hause wohnen bleiben können und so nebenbei die Gesundheitskosten für die Gemeinde entlasten.»