Vollmondschwimmen, nicht Vollmondbaden
Das erste Vollmondschwimmen im Schwimmbad Arlesheim lockte nicht nur gediegene Schwimmerinnen und Schwimmer an, sondern auch viele spiellustige Kinder.

27 Grad Lufttemperatur, 24 Grad Wassertemperatur – die Bedingungen riefen am vergangenen Freitagabend noch um 20 Uhr nach einer Abkühlung. Entsprechend gut besucht war das Schwimmbad Arlesheim auch noch weit nach der regulären Schliesszeit. Dass ausgerechnet an diesem hochsommerlichen Tag das erste Vollmondschwimmen durchgeführt wurde, war zugleich ein positiver und negativer Zufall. Es hatte viele Gäste, aber eben auch solche, für die das Vollmondschwimmen eigentlich nicht gedacht war: Die hervorragenden Bedingungen sorgten dafür, dass auch viele Kinder und Jugendliche, die in einer Badi bekanntlich herumtoben und ins Wasser springen, das Angebot der ausgedehnten Öffnungszeiten in Anspruch nahmen.
Mit dem im Premierenjahr dreimal angebotenen Vollmondschwimmen möchten die Betriebsleitung und die Gemeinde Arlesheim den Gästen ein zusätzliches Erlebnis bieten. Mit der Beckenbeleuchtung und musikalischen Klängen soll eine besondere Atmosphäre kreiert werden. Die Idee des Formats zeigte sich an der Premiere erst nach 22 Uhr, nachdem die Kinder über die Lautsprecheranlage dezidiert aufgefordert worden waren, das Schwimmerbecken zu verlassen. Das Nichtschwimmerbecken, der Sprungturm und die Rutschbahn waren da längst geschlossen.
Viel Lob für die Idee
«So wie es jetzt ist, war es eigentlich nicht gedacht», meinte Betriebsleiter Mario Henz konsterniert. «Es soll ein gediegenes Schwimmen sein, kein Planschen und Bädele.» Bereits um 20 Uhr hiess es über die Lautsprecheranlage, dass der Anlass ausschliesslich für Schwimmerinnen und Schwimmer gedacht sei.
Noch um 22 Uhr waren die Kinder und Jugendlichen gegenüber den Schwimmerinnen und Schwimmern in Überzahl. Mit der Ansage, sie sollten das Becken verlassen, kehrte die von vielen gewünschte Ruhe ein. «Das Vollmondschwimmen ist eine tolle Idee. Nur hätte ich es gerne etwas ruhiger», sagte davor Karin Leuthold aus Arlesheim nach der ersten geschwommenen Länge. Auch Antony Luke aus Münchenstein, der regelmässig ins Schwimmbad Arlesheim kommt und nach der Arbeit extra fürs Vollmondschwimmen zurückgekehrt war, sah Potenzial im Format, hätte sich aber mehr Gediegenheit und weniger ins Wasser springende Kinder gewünscht. «Ich begrüsse grundsätzlich, wenn das Schwimmbad im Hochsommer länger geöffnet hat. Dazu mit dieser Atmosphäre, das ist eine wunderbare Idee.»
Eine Herausforderung fürs Personal
Weil die Organisatoren bei der Premiere möglichst viele Besucherinnen und Besucher anziehen wollten, wurde das erste Vollmondschwimmen auf den Freitag verlegt, obwohl bereits am Mittwoch Vollmond gewesen war. Bei der nächsten Durchführung am 10. Juli unter dem Motto «Chillout» trifft es den Vollmondtag dann wirklich.
Jede Durchführung stehe unter einem anderen musikalischen Motto, erklärt Verena Jäschke, Kommunikationsleiterin der Gemeinde Arlesheim. Mit dem Vollmondschwimmen möchten die Gemeinde und die Betriebsleitung den Gästen ein zusätzliches Erlebnis im Schwimmbad bieten.
Für Betriebsleiter Mario Henz ist das zusätzliche Angebot gerade hinsichtlich der knappen Personalressourcen eine Herausforderung. Das Beizli blieb bis zum Schluss geöffnet. Der Einsatz der Mitarbeitenden lohnte sich bei der Premiere, auch wenn es gemäss dem Betriebsleiter für die kommenden Durchführungen Anpassungen brauche, damit das gediegene Vollmondschwim-men nicht wieder zum Vollmondbaden wird.