Verkehrte Welt: Die Feuerwehr agiert als Brandbeschleuniger

Das Arlesheimer Fasnachtsfeuer zog wegen des Wetters weniger Leute an als in früheren Jahren. Die Feuerwehr sorgte dafür, dass der feucht-nasse Holzstapel trotzdem lichterloh brannte.

Funkensonntag: Der feuchte Holzstapel brannte nach wenigen Minuten lichterloh.  Foto: Oliver Sterchi
Funkensonntag: Der feuchte Holzstapel brannte nach wenigen Minuten lichterloh. Foto: Oliver Sterchi

Oliver Sterchi

Einmal im Jahr wechselt die Arlesheimer Feuerwehr die Seiten. Statt den Feuerteufel mit Wasserkanonen und Löschpulver zu bekämpfen, werden die wackeren Männer und Frauen am Sonntag nach Aschermittwoch – dem sprichwörtlichen Funkensonntag – selber zu Brandstiftern. Dann nämlich zünden sie das traditionelle Fasnachtsfeuer im Arlesheimer Steinbruch an. So geschehen auch am letzten Sonntag. Obwohl der Holzstapel infolge des anhaltenden Nieselregens schon etwas feucht war, brannte er bereits nach wenigen Minuten lichterloh. Leider kamen nur wenige Leute in den Genuss des Schauspiels. Petrus’ Launen hielten wohl einige davon ab, die warme Stube zu verlassen und den steilen Weg zum Steinbruch anzutreten.

Diejenigen, die trotzdem kamen, wurden dafür mit einem atemberaubenden Blick auf das beleuchtete Birseck-Tal belohnt. Hie und da sah man sogar das entfernte Flackern anderer Höhenfeuer. Dass der Funkensonntag-Holzstapel überhaupt zum Anzünden bereit stand, ist indes keine Selbstverständlichkeit. Anders als in früheren Jahren wurde der Stock dieses Mal am selben Tag aufgestellt. Kam es früher doch tatsächlich vor, dass Spielverderber den Stock bereits am Abend vorher abfackelten. Mit der Zeit ging das Arleser Fasnachts-Comité (Faco) dazu über, den Holzstoss in der Nacht zu bewachen. Faco-Präsident Rudolf Meury höchstpersönlich leistete damals Wachdienst. «Irgendwann hatte ich jedoch genug von den durchzechten Nächten», sagt Meury schmunzelnd. Also habe man sich dazu entschlossen, dass Holz erst am Sonntagmorgen aufzustapeln, so der oberste Fasnächtler.

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