TV Arlesheim: Das Präsidium bleibt in den Händen der Familie Völlmin

Sie war die erste Frau an der Spitze des Turnvereins Arlesheim, nach elf Jahren hat Regina Völlmin das Amt niedergelegt. Der Nachfolger kommt aus der Familie, es ist ihr Sohn Gian.

Von der Mutter zum Sohn: Regina Völlmin übergibt den «Präsidentenstab» des TV Arlesheim an Sohn Gian Völlmin. Foto: Lukas Hausendorf
Von der Mutter zum Sohn: Regina Völlmin übergibt den «Präsidentenstab» des TV Arlesheim an Sohn Gian Völlmin. Foto: Lukas Hausendorf

Lukas Hausendorf

biläum präsentiert sich der Turnverein Arlesheim in bester Verfassung. In den letzten zehn Jahren konnte der Verein einen beispiellosen Boom verzeichnen, die Mitgliederzahl stieg von etwas über 500 auf rund 800. Den Löwenanteil machte die Jugendabteilung aus, die sich unter Regina Völlmins Ägide verdoppelte, dazu kommt noch die Integration der Damenriege.
Die positive Entwicklung ist auch eng mit der Dreifachturnhalle Hagenbuchen verknüpft, deren Bau den mittlerweile 16 Abteilungen des TVA erst die nötige Infrastruktur und Kapazitäten bereitstellte. Jetzt soll aber vorerst Schluss sein mit Wachstum. Der Generationenwechsel im Präsidium läutet auch eine Konsolidierungsphase im grössten Arlesheimer Sportverein. «Wir haben eine kritische Grösse erreicht. Das Wachstum muss nun verkraftet werden», meint der neue Präsident Gian Völlmin. Zulegen will er vorerst nur noch qualitativ. Wobei sich der TVA bereits auf sehr hohem Niveau bewegt. Davon zeugt auch die erfolgreiche Talentförderung im Spitzensportbereich im Falle des Stabhochspringers Marquis Richards.

Kein traditioneller Turnverein
Zur Qualität gehört aber auch die Pflege der Vereinskultur, und die ist beim TVA längst nicht mehr in jeder Abteilung die selbe. Auch das ein Problem der Grösse. «Wir sollten wieder näher zusammenrücken», formuliert der 30-jährige sein erstes Ziel, das er sich als Präsident gesetzt hat. Dazu will er auch die Strukturen im TVA verändern. «Die einzelnen Abteilungen sollen wieder mehr Verantwortung bekommen», erklärt er. Das könne zwar Gegenwind geben, aber es ist der kürzeste Weg, wie von der Basis mehr Engagement eingefordert werden kann. Denn trotz der imposanten Mitgliederzahl fällt es auch dem TVA-Vorstand immer schwerer Leute zu finden, die sich für einen Anlass engagieren wollen. Etwa einen grossen Vereinsanlass, der alle Mitglieder wieder einmal zusammenführen soll. Ein solches Gemeinschaft stiftendes Erlebnis hat Gian Völlmin bereits im Hinterkopf. Dies und der vermehrte Besuch von kantonalen und interregionalen Anlässen sollen beim Unterfangen Zusammenwachsen langfristig helfen.
Mit den akademischen und bürgerlichen Turnvereinen, die in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts die Speerspitze des Freisinns im Kampf für den modernen Schweizer Bundesstaat von 1848 bildeten, hat der TVA heute nicht mehr viel gemein. Der Turnverein von heute ist heute fast im gesamten Breitensport zu Hause. Das Angebot umfasst heute sowohl verschiedenste Wettkampfsportarten wie Badminton, Handball, Leichtathletik, Unihockey und Volleyball als auch zeitgenössische Fitnessangebote wie Aerobic, Hip-Hop und Breakdance. Letzteres Angebot wurde übrigens mit grossem Erfolg von Gians Bruder Roman aufgebaut, der mit seinem Können zuletzt im Finale der grössten Schweizer Talente für Furore sorgte. Die mediale Vermittlung von Sportarten spürt der Turnverein übrigens sehr direkt. So wird Volleyball heute immer stärker als Frauensport wahrgenommen, was sich bei der Herrenabteilung in Nachwuchsproblemen manifestiert.

2013 im Zeichen des TVA
Im kommenden Jahr feiert der Turnverein sein 150-jähriges Bestehen. Der runde Geburtstag wird mit mehreren Veranstaltungen gefeiert. Mit einer Ausstellung im Ortsmuseum Trotte etwa. Und einem Hauptanlass im August, an den gleich der Stabevent anschliesst. Dieser werde ebenfalls eine Nummer grösser ausfallen, verrät Regina Völlmin, die ihre wieder gewonnene Freizeit jetzt im Jubiläumsfest-OK einsetzt.

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