Stiftung Obesunne baut Demenzhaus

Die Stiftung «Obesunne» plant einen Neubau für Demenzkranke. Dafür müssen 20 Familienwohnungen weichen. Ein Teil dieser Wohnungen wird ersetzt.

Optimaler Standort: An der Ecke Obesunneweg/Dornachweg wird das Demenzhaus einmal stehen, dafür müssen zwei Wohnblöcke weichen. Foto: Tobias Gfeller
Optimaler Standort: An der Ecke Obesunneweg/Dornachweg wird das Demenzhaus einmal stehen, dafür müssen zwei Wohnblöcke weichen. Foto: Tobias Gfeller

Tobias Gfeller

Die Stiftung Obesunne plant an der Ecke Obesunneweg/Dornachweg ein neues Demenzhaus mit rund 24 Pflegeplätzen. Die zwei an der Ecke stehenden Wohnblöcke werden dafür abgerissen. Auch Teile von zwei Parzellen, die von der Gemeinde Arlesheim gekauft wurden, bekommt die Obesunne für den Bau zur Verfügung gestellt. Das Demenzhaus sei dringend nötig, sagt Obesunne-Geschäftsführer Reto Wolf. «Es gibt immer mehr Demenzkranke. Von unseren 93 Bewohnern des Pflegeheims ist rund die Hälfte in irgendeiner Form von Demenz betroffen. Ein Teil davon so stark, dass wir sie langfristig nicht mehr im normalen Pflegeheim betreuen und pflegen können», erklärt Wolf die Beweggründe für den Neubau.

Typisch für eine Demenzerkrankung ist der Drang nach Bewegung. So sei es in den vergangenen Jahren mehrfach vorgekommen, dass demente Personen das Areal der Obesunne verlassen haben und durch die Polizei gesucht werden mussten. «Ein Demenzhaus ist so eingerichtet, dass in den Gängen oder auch im Garten dem Bewegungsdrang ungehindert nachgegangen werden kann und die Türen so gesichert sind, dass das Bedürfnis nicht mehr vorhanden ist, das Haus zu verlassen», sagt Wolf.

Mieter wurden informiert

Leidtragende sind die Mieter der beiden Wohnblöcke. Diese müssen auf Ende November ausziehen. Darüber wurden sie gestern informiert. Reto Wolf versichert, dass die Stiftung ihrer sozialen Verantwortung nachkommen wird und die Mieter mit grosszügigen Kündigungsfristen, flexiblem Auszugstermin und im Einzelfall sogar Hilfe bei der Wohnungssuche unterstützen wird. Im neuen Demenzhaus werden wiederum Familienwohnungen integriert sein. Es werden aber weniger sein als bis anhin.

Klar sei auch, dass in den nächsten Jahren auf die Wohnblöcke, die noch aus den 1960er Jahren stammen, eine Totalsanierung zugekommen wäre. «Dann wären wir ebenso gezwungen gewesen, den Mietern zu kündigen.» Wolf bittet die Mieter um Verständnis. «Bei der Evaluation der verschiedenen Möglichkeiten wurde klar, dass dort der optimale Standort für das neue Demenzhaus ist.» Und dieser Bedarf ist für Wolf für die Stiftung und für die Gemeinde als übergeordnet zu verstehen.

Baubeginn für 2013 geplant

Wie teuer der Neubau zu stehen kommt, kann Reto Wolf noch nicht abschätzen. Als sehr erfreulich bezeichnet er die Tatsache, dass die Arlesheimer «Les prés fleuris-Stiftung» einen massgeblichen à fond perdu-Beitrag an die Baukosten beisteuern will. Nötig ist auch noch die Zustimmung der Gemeindeversammlung zur Umzonung der neu gekauften Parzellen und dass diese der Obesunne im Baurecht zur Verfügung gestellt werden.

Der Zeitplan für den Neubau ist streng: Noch diese Woche wird der Wettbewerb für das Projekt ausgeschrieben, im Februar neun Architekturbüros ausgewählt und diese müssen schon im Frühling ihre Vorschläge einreichen. Ende Juni wird das Siegerprojekt gekürt und vorgestellt. 2013 soll Baubeginn und zum Jahreswechsel 2014/15 soll der Bau bezugsbereit sein.

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