Sportliche und kulturelle Spitzenleistungen
Ob an Leichtathletik- Schweizer-Meisterschaft oder Rammlerschau, die Gemeinde Arlesheim ehrte Spitzenleistungen von Vereinsmitgliedern und Kulturschaffenden im Dorf.

Lukas Hausendorf
Mangelnden Ehrgeiz darf man den Arlesheimern nicht vorwerfen. Die Liste der Würdenträger für ausgezeichnete Spitzenleistungen in Sport und Kultur im vergangenen Jahr umfasste ganze 25 Namen. Insbesondere in der Leichtathletik sind die Erfolge auf hohem Niveau breit gesät. Das ist nicht zuletzt das Verdienst des Turnvereins, der die Rahmenbedingungen des Erfolgs setzt und seine Talente zum Blühen bringt. Im Falle des Stabhochspringers Marquis Richards mündet das dann in einer eindrücklichen Bilanz. Schweizer Meister U23 im Stabhochsprung, zweiter in der HallenSchweizer-Meisterschaft, Teilnahme an der U23-EM in Ostrava und drei weitere Podestplätze in Weitsprung und Staffellauf an den Schweizermeisterschaften.
Die Gemeinde Arlesheim würdigt solche sportlichen und kulturellen Spitzenleistungen seit mehreren Jahren, indem sie für die Preisgekrönten einen stetig an Glanz gewinnenden Apéro ausrichtet, um ihre materielle wie auch ideelle Wertschätzung der Verdienste zum Ausdruck zu bringen.
Präsente und lobende Worte von der scheidenden Sportministerin Daniela Meury gab es für den Kendo David Pipola, den auch der Übertritt ins Erwachsenenalter an der Schweizermeisterschaft nicht vom Podest holen konnte.
Vom Turnverein nominiert waren neben dem schon erwähnten Marquis Richards die Leichtathletin Corinne Müller, die an den Team-Schweizer-Meisterschaften über 1500 und 400 Meter jeweils Silber holte, Nachwuchssprinterin Rahel Herrli (11), die dank ihrem ersten Platz am Regionalfinale des Athletic Cup in Riehen erstmals and die Schweizer Meisterschaft durfte.
Für Edelmetall geehrt wurden auch die Leichtathletikjunioren Marco Bösch, Leon Berthold, Alena von Rotz, Angela Braun, Lena Vögtli, Jessica Locher, Charlotte Meffert und Sonja Hell. Im Badminton kam Yvonne Keller zum Zug, die die Auszeichnung allerdings nicht persönlich entgegennehmen konnte und Daniela Meury weiter über den Unterschied zum Federball im Unklaren lassen musste. Scharf geschossen haben auch die Arlesheimer Feldschützen, die mit Daniel Zaugg den kantonalen Schützenkönig stellten und mit Jean-Pascal Stoll gleich noch den kantonsbesten Junioren. Als Dritter wurde Luftpistolenschütze Lukas Watermann ausgezeichnet.
Kultur zwischen Proberaum und Natur
Seit Jahren wird auf Arlesheimer Gemeindeboden auf dem Walzwerkareal gerockt, was das Zeug hält. Dort unterhält der Aescher Musiklehrer Christian Plösser nämlich das vermutlich erste Populärmusikzentrum der Schweiz. Das sind 16 Proberäume, Tonstudio und Konzertbühne in einem. Für sein Engagement zur Förderung des regionalen Popnachwuchses wurde er bereits mit dem Baselbieter Kulturpreis in der Sparte Musik ausgezeichnet. Jetzt hat ihn auch die Gemeinde gewürdigt.
In einer ganz anderen Kultursparte sind dann hingegen die Arlesheimer Kaninchenzüchter zu verorten, deren sechs goldprämierte Zuchterfolge, respektive deren Züchter honoriert wurden. Es sei eine spezielle, eben sehr ländliche Kultur, die da gepflegt werde, erklärte der abtretende gemeinderätliche Kulturminister Ruedi Brandenberger. Mit zwei Wild Cards ehrte sie auch das Cinema Paradiso, das seit 20 Jahren das Schlaglicht des Arlesheimer Kultursommers ist, und Christoph Jenzer, dessen Name im Dorf genauso untrennbar mit Mountainbiken verbunden ist wie mit den Goldwürsten. Die Ehrung ist auch ein Bekenntnis der Gemeinde zu diesem Sport. «Wir meinen, geordnetes Biken im Wald soll auch in Arlese möglich sein», sagte Gemeindepräsident Kalle Zeller.