Rochade beim AGIV

Nach zwei Jahren hat Valentin Hänggi das Präsidium des Arlesheimer Gewerbe- und Industrievereins an Urs Schneeberger abgegeben. Dieser will die lokalen Betriebe im Dorf noch bekannter machen.

Kollegial: Valentin Hänggi (l.) übergibt das Präsidium an Urs Schneeberger.  Foto: Lukas Hausendorf
Kollegial: Valentin Hänggi (l.) übergibt das Präsidium an Urs Schneeberger. Foto: Lukas Hausendorf

Lukas Hausendorf

Nach zweijähriger Amtszeit trat Valentin Hänggi als Präsident des Arlesheimer Industrie- und Gewerbevereins (AGIV) an der 89. Generalversammlung am Dienstag dieser Woche zurück. Seine Demission ist aber nicht mit Amtsmüdigkeit zu begründen, sondern entspricht der Strategie des aktuellen Vorstands, der beschloss, das Präsidium des Vereins zu rochieren.

 Hänggi gab sein Amt Urs Schneeberger weiter, der im Vorstand bis dato die Ressorts Dorfkern und Detailhandel betreute. Seine Wahl war eine reine Formalität. «Damit hatte ich nicht gerechnet, ich hatte eine Kampfwahl erwartet», witzelte der neue Präsident, nachdem er per Akklamation ins Amt gehoben wurde. Auch er beabsichtigt, nicht ewig als Präsident zu walten. Er hoffe nicht, auch noch beim hundertsten Jubiläum des AGIV hier vorne zu stehen, versicherte er den 135 anwesenden Gewerblern im Saal der Obesunne. Zurzeit besteht auch nicht die Gefahr, dass es so weit kommen könnte.

Der Vereinsvorstand ist gut bestückt mit jüngeren und engagierten Mitgliedern, was die Situation des Gewerbes in Arlesheim gut abbildet. Dieses hat sich in den vergangenen Jahren dynamisch entwickelt und konnte markant wachsen. Zählte man beim AGIV 2008 noch 174 Mitglieder sind es heuer bereits 202. «Arlesheim ist lebhaft, das macht eine Gemeinde interessant», lobte denn auch Lukas Weisshaar, der die Grussbotschaft der Baselbieter Wirtschaftskammer überbrachte, die initiativen Gewerbetreibenden des Dorfes. Sinnbildlich dafür auch der Erfolg der Arbeitsgruppe Arleser Märt, dessen Beitrag in die Vereinskasse 2011 weit über den Erwartungen lag.

Mit Vollgas in die Zukunft

Unter der Ägide von Urs Schneeberger steht dem Arlesheimer Gewerbe eine ereignisreiche Zukunft bevor. Der Adventsmarkt auf dem Domplatz wird dieses Jahr erweitert, um den lokalen Unternehmern ebenfalls eine Plattform zu bieten. Das sei für Dienstleister oder einen Malerbetrieb interessant, meinte Vorstandsmitglied Christoph Jenzer. «Da lassen sich einfach und effizient Kundenkontakte knüpfen», führte er aus. Eine Neuauflage erlebt nach einjähriger Pause auch der Sonntagsverkauf. Zudem ist eine zweitägige Gewerbeschau im Tal in Planung. «Es muss nicht immer der Dorfkern sein», meinte Schneeberger. Datum und der genaue Ort sind allerdings noch zu bestimmen. Das grosse Fest im Herzen der Arlesheimer Gewerbe- und Industriezone soll 2013 oder 2014 steigen.

Standort weiter fördern

«Z’ Arlese findsch alles», lautet der Slogan des AGIV. Der soll noch bekannter werden, das hat sich Schneeberger für sein Präsidialjahr zum Ziel gesetzt. Die Vermarktung der Begegnungszone als vielleicht sogar schönstes Open Air Shoppingcenter der Schweiz soll daher auch medial stärker gefördert werden. Einen Schwerpunkt setzt er auch in der Kernaufgabe des AGIV, die Bekanntheit der im Dorf ansässigen Betriebe zu fördern. Beim Thema Standortentwicklung setzt er weiterhin auf gutes Einvernehmen mit dem Gemeinderat, was sich schon in der Vergangenheit als sehr fruchtbar erwies, so etwa bei der Realisierung der Begegnungszone.

 Die gute Zusammenarbeit wird auch von der Politik mit Lob bedacht. «Ein solch regelmässiger Austausch ist nicht selbstverständlich», meinte Gemeindepräsident Kalle Zeller, der ob der starken Mitgliederpräsenz der Generalversammlung des AGIV fast ein wenig neidisch wurde. «Das sind deutlich mehr Leute als an einer Gemeindeversammlung», stellte er anerkennend fest.

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