Nur positive Töne an der Bundesfeier im Badhof

Die Bewirtung bei der Bundesfeier im Badhof wurde von der 45-jährigen Säulizunft ausgerichtet. Für die musikalische Umrahmung sorgten der Musikverein Arlesheim und die Riverstreet Jazzband.

Thomas Brunnschweiler

Das Wetter war den Besucherinnen und Besuchern der Bundesfeier gewogen. Bereits um 16 Uhr sorgte die Säulizunft für den Festbetrieb und die Unterhaltung der Kleinen durch Clown Wieni und eine Hüpfburg. Bürgergemeinde-Präsident Stephan Kink begrüsste die Anwesenden. Unüblich für den helvetischen Anlass eröffnete der Musikverein sein Konzert mit dem bekannten Paso-doble-Stück «Espanã Cañi». Nach «Ice Cream» und «Ohne Krimi geht die Mimi …» war man dann auch schon bald bei «I just called» von Stevie Wonder und «Hemmige» von Mani Matter. Mit diesem internationalen Einstieg war wenigstens musikalisch eine gewisse subversive Note gesetzt, die wohl kaum jemand bemerkte.

Die anschliessende ökumenische Abendfeier – eine in Arlesheim lang gepflegte Tradition – wurde von Pfarrerin Claudia Laager und Diakon Werner Bachmann geleitet. Der Diakon versuchte dem Heimatbegriff näherzu- kommen und sagte, Heimat sei dort, wo einem die Würde und die Anerkennung ohne Gegenleistung entgegenkämen. Über das Gedicht «Ziehende Landschaft» von Hilde Domin kam Bachmann auf Abraham zu sprechen und darauf, dass Heimat immer ein Geschenk sei.

Kleine Geschichtslektion
Nach dem Glockengeläut des Doms wandte sich Gemeinderätin Anet Spengler vor allem an die Jungbürgerinnen und Jungbürger am Ehrentisch. Sie erinnerte an ihre eigene Jugend und daran, dass der schweizerische Bundesstaat in der heutigen Form eigentlich am 12. September 1848 aus der Taufe gehoben worden sei. Der erst 1891 eingeführte 1. August war eine Hommage an einen Anfang August 1291 abgefassten Vertrags zwischen den Waldstätten Uri, Schwyz und Unterwalden, der nur einer von vielen Talschaftsverträgen gewesen sei, wie Anet Spengler betonte. Mit diesen Ausführungen vermochte die Rednerin dem mythischen Pathos, das teilweise immer noch auf dem 1. August ruht, etwas die Spitze zu nehmen. Am Ende ihrer Rede stand das Lob der Konsenspolitik. Angesichts der nicht gerade behaglichen Situation der Schweiz in Europa und der prekären Entwicklung der humanitären Tradition in diesem Land wären einige selbstkritische Gedanken durchaus auch noch am Platz gewesen.

Begrüssung der Jungbürger
Im Anschluss hiess Anet Spengler die Jungbürgerinnen und Jungbürger auf der Bühne mit Handschlag willkommen, bevor der Schweizerpsalm gesungen wurde. Nach dem offiziellen Teil nahm die Riverstreet Jazzband mit New Orleans Revival Jazz ihre Aufgabe wieder wahr, die teilweise über 300 Menschen zu unterhalten. Die Säulizunft hatte alle Hände voll zu tun, die Wünsche der Gäste zu erfüllen, die sich teilweise auch am Kuchenbuffet zu einer Schlange stauten. Mit dem Abbrennen des Höhenfeuers, dem Lampionumzug der Kinder und einer grossen Feuershow ging die Bundesfeier zu Ende.

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