Markante Veränderungen in unseren Wäldern

Der Klimawandel und seine Folgen für den Wald waren ein Thema beim diesjährigen Behördenwaldgang.

«Der Wald leidet»: Höhere Temperaturen und weniger Niederschläge setzten den Bäumen zu, erklärte Revierförster
«Der Wald leidet»: Höhere Temperaturen und weniger Niederschläge setzten den Bäumen zu, erklärte Revierförster

Wir reden heute nicht mehr von Waldsterben, wie das in früheren Jahren der Fall war», antwortete Revierförster Fredi Hügi auf die Frage, wie es um unseren Wald steht. «Heute reden wir von einer Waldveränderung und der Tatsache, dass der Wald leidet.» Dabei spiele der Klimawandel eine wesentliche Rolle. In diesem Punkt waren sich Vertreterinnen und Vertreter des Gemeinderates, des Bürgerrates, der Stiftung Ermitage und der Stiftung Burg Reichenstein sowie Fachpersonen einig. Der Revierförster betonte zugleich, dass das Thema weiter gefasst werden muss.

Auf dem Fussmarsch vom Bachrechen in Richtung Burg Reichenstein erläuterte er, wie in diesem Waldabschnitt unterschiedliche Schutz- und Nutzungszonen ausgeschieden worden sind, die vom Naturreservat mit keinen Eingriffsmöglichkeiten, in verschiedenen Stufen, bis zur regulären Nutzung reichen. «Bei der Nutzung streben wir eine möglichst naturnahe Waldbewirtschaftung an mit dem Naturwald als Vorbild.» Gleichzeitig führt der aktuelle Waldzustand zu Zwangsnutzungen, etwa aus Sicherheitsgründen, die die Umsetzung erschweren. Gemeinderat Felix Berchten anerkannte die Bemühungen, «die sich gut mit den Anliegen des Naturschutzes vereinbaren lassen.»


Besucherlenkung in Vorbereitung
Ein weiterer Themenkreis betraf die Nutzung des Waldes als Erholungs-, Sport- und Freizeitraum. Bürgerrat Bruno Holzer verwies auf die neu ausgehandelte Leistungsvereinbarung der Bürger- mit der Einwohnergemeinde hin, bei der verbindlich die Pflege des Wegnetzes und der Freizeitinstallationen, wie etwa öffentliche Feuerstellen, und weitere Aufgaben definiert sind. Darin einbezogen sind auch die Stiftungen Ermitage und Burg Reichenstein mit ihren Waldanteilen. Diese werden vom Forstrevier Arlesheim/München-
stein gepflegt und bewirtschaftet. Ebenfalls sprach Bruno Holzer die Besucherlenkung an, die in Vorbereitung ist und ab März 2021 eingeführt werden wird. Dabei werden Hinweis- und Gebotsschilder zur Lenkung des Besucherstroms und zum korrekten Verhalten im Wald installiert.


Die Buche verliert, die Eiche gewinnt
Immer wieder kommt es zu Konflikten, wenn waldbauliche Eingriffe vorgenommen werden müssen, um etwa die Sicherheit bei den Wegnetzen zu gewährleisten, oder zukunftsorientierte Eingriffe im Wald vorgenommen werden oder reguläre Nutzungen erfolgen. «Da ist viel Aufklärungsarbeit nötig und dies auf verschiedenen Stufen, wie etwa mit Schulprojekten, bei denen wir uns beteiligen», erklärte Fredi Hügi. «Das, was wir heute nach dem heutigen Wissensstand vornehmen, wird sich erst in 50 oder 100 Jahren soweit entwickelt haben, um deren Wirksamkeit einschätzen zu können.» Die Klimaveränderung mit höheren Temperaturen und Tendenz zu weniger Niederschlägen führe zu einem Wandel, bei dem es bei den Baumarten Gewinner wie Verlierer gebe. Zu den Verlierern gehört zum Beispiel die Buche, zu den Gewinnern die Eiche. Darauf müsse der Forst reagieren. «Zudem wird bei der Waldpflege weniger auf die Holzqualität geachtet, sondern die Vitalität der Bäume, damit wir den folgenden Generationen einen vitalen Wald übergeben können.»

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