Kirchgemeindehaus: Renovation oder doch Abriss?

Das Kirchgemeinde- und Pfarrhausareal soll umgestaltet werden. Vier Varianten werden in der Kirchenpflege derzeit diskutiert.

Zukunft des Kirchgemeindehauses: Für 20000 Franken wurden zwei Expertisen eingeholt, die unterschiedliche Lösungen bereithalten.  Foto: Thomas Brunnschweiler
Zukunft des Kirchgemeindehauses: Für 20000 Franken wurden zwei Expertisen eingeholt, die unterschiedliche Lösungen bereithalten. Foto: Thomas Brunnschweiler

Ein heisses Eisen und politisch heikel ist seit Jahren die Frage nach der Zukunft des Kirchgemeindehauses und darüber hinaus der Nutzung des kircheneigenen Areals. Derzeit stehen vier Varianten zur Diskussion, die an der Kirchgemeinde- versammlung der reformierten Kirchgemeinde vom 26. Mai vorgestellt wurden. Konkrete Lösungen für die Nutzung des Areals gebe es zwar noch nicht, zwei Expertisen für 20000 Franken wurden aber eingeholt, wie Finanzchef Oliver Ehinger an der Versammlung informierte. Das Architekturbüro Ritter Giger Schmid SIA legte eine Expertise zur umfassenden Renovation der bestehenden Bausubstanz vor; Architekt Martin Plattner präsentierte einen Entwurf zur kompletten Neunutzung des Areals zwischen Stollenrain, Pfeffingerweg, Langackerweg und Im Langacker nach Abriss des Kirchgemeindehauses. Ehinger betonte, mit der ganzen Frage seien viele Emotionen verbunden. «Der Preis für eine umfassende Renovation scheint mit 2,7 Millionen Franken hoch», so Ehinger, «darin enthalten sind auch ein Lift und ein Anbau.» Die Variante «Vision 2020» von Martin Plattner mit einem Neubau gegenüber der Kirche sei zwar bestechend, aber neben dem Kirchgemeindehaus würden ihr auch das Pfarrhaus und der Kirchgemeindehausgarten zum Opfer fallen. Dafür würde auf dem Areal des heutigen Kirchgemeindehauses Platz für zwei Baukörper. Gemäss Plattner würden die Renditeliegenschaften mit je fünf Wohnungen im Baurecht das Gesamtprojekt praktisch finanzieren.

Zwei weitere Varianten

Neben der «Vision 2020»und der Renovationsidee stehen noch zwei weitere Varianten zur Diskussion: die «Renovation abgespeckt», eine gute Sanierung bei minimalen Erneuerungswünschen, und der «Kompromissvorschlag», eine Kombination der beiden Varianten: Erhalt des jetzigen Kirchgemeindehauses und Bau einer Renditeimmobile anstelle des jetzigen Pfarrhauses unter Einbezug von Zusatznutzung. Bei jeder Variante muss die Ausführbarkeit hinsichtlich der rechtlichen und zonenplanerischen Aspekte aber erst noch geprüft werden. Dazu kommt, dass auch die Pfarrhäuser schon alt und renovationsbedürftig sind, ein Umstand, dem bei der Planung entsprechend Rechnung getragen werden muss. Eine Arbeitsgruppe Kirchgemeindehaus ist bereits im Einsatz, alles sei aber noch ergebnisoffen.

Nationale Bedeutung

Die Kosten für einen Neubau würden sich auf etwas mehr als 5 Millionen Franken belaufen, dabei finanzieren die Erträge der Wohnblöcke und der Tiefgarage das Projekt wesentlich mit, erklärte Ehinger. Die Investitionen für das kirchliche Zentrum und die Wohnhäuser belaufen sich insgesamt auf 9,4 Millionen Franken. Meffert wies darauf hin, dass das Kirchgemeindehaus im Bundesinventar BL kommunal geschützt sei und das Kirchenensemble (Kirche, Pfarrhaus und Kirchgemeindehaus) im Bundesinventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz von nationaler Bedeutung (ISOS) stehe. Kirchgemeindepräsidentin Kathrin Meffert will die Kirchgemeinde noch dieses Jahr umfassend informieren, auch soll es eine Vernehmlassung geben. Pfarrerin Claudia Laager plädierte an der Versammlung dafür, die Jungen in die Vernehmlassung einzubeziehen.

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