Kein Cinema Paradiso im Jahr 2020: «Die Absage fällt uns schwer»

Eigentlich hätte von 13. bis 15. August wieder das Cinema Paradiso auf dem Marktplatz stattfinden sollen. Aber Covid-19 kippt auch diesen Traditionsanlass.

Nächstes Jahr wieder: Cinema-Mitgründer Kalle Zeller freut sich auf die Jubiläumsausgabe im Jahr 2021.  Foto: Axel Mannigel
Nächstes Jahr wieder: Cinema-Mitgründer Kalle Zeller freut sich auf die Jubiläumsausgabe im Jahr 2021. Foto: Axel Mannigel

Die Enttäuschung ist bei den Organisatoren gross: «Wir haben uns den Entscheid nicht leicht gemacht, doch aufgrund der Covid-19-Entwicklungen müssen wir die 29. Ausgabe des Cinema Paradiso kurzfristig absagen», erklärte OK-Mitglied Kalle Zeller am Dienstagmittag. Bis zuletzt sei man im Gespräch und auch nicht einer Meinung gewesen. Mit Mehrheitsbeschluss wurde schliesslich gegen das Cinema entschieden. Noch im Juni sah die Welt ganz anders aus. Zeller: «Wir dachten alle, wir könnten aufatmen, und die Lockerungen würden nach und nach immer umfassender.» Doch das Gegenteil ist passiert. «Wir haben immer gesagt, die Planung des Cinema sei vorbehaltlich», so der ehemalige Gemeindepräsident. «Gleichwohl stehen wir jetzt in den Startlöchern, alles ist parat, und die Absage fällt uns schwer.» Man habe sowieso eine Light-Version des Cinema geplant ohne Aufführungen im Schwimmbad, ohne Bar und Imbiss und beschränkt auf 300 Personen. Aber auch dieses Szenario sei unter dem Eindruck der aktuellen Entwicklung nicht machbar.


Falsches Signal
«Es wäre ganz einfach das falsche Signal, das Cinema Paradiso unter den jetzigen Bedingungen durchzuführen», konstatiert Zeller. Auch wenn das Kommen der Filmgäste freiwillig sei, habe man als Organisator eine Verantwortung. Und diese Verantwortung könne man als solche nicht delegieren, sondern müsse sie wahrnehmen. Diese Sichtweise würden nicht alle teilen, weder im OK noch in der Bevölkerung. Am vergangenen Sonntag sprach sich der Leiter der Corona-Task-Force des Bundes, Martin Ackermann, dafür aus, die Personenanzahl bei Grossanlässen wieder auf 100 zu senken. «Dann hätten wir es gleich sein lassen können», sagt Zeller. Denn der Plan, das Cinema durchzuführen, hätte auch ein Zeichen sein können und sollen – nämlich eines für mehr Leben. Und das sei ja das Motiv des Cinema schlechthin: ein kultureller Anlass für das Dorf mitten im Dorf, auf dem Marktplatz, mitten im Leben.


Jubiläum im Visier
Wie es nun weitergehe, sei offen. Es gäbe Ideen, das Cinema einfach später stattfinden zu lassen. Aber wann? Ausserdem komme man dann wieder anderen in die Quere. Also den Blick weit schweifen lassen und auf das 30-Jahr-Jubiläum im nächsten Jahr richten. «Das OK trifft sich regelmässig, normalerweise einmal im Monat, jetzt gerade öfter, zum Beispiel morgen wieder», sagt Noah Zanolari, wie Vater Zeller ebenfalls im neunköpfigen OK. Da würden Visionen diskutiert und Pläne geschmiedet. Etwa das Cinema auf den Domplatz zu verlegen, zumindest für eine Filmvorführung. «Bei unseren Treffen schauen wir auch immer Filme und besprechen diese», so Kalle Zeller. Was das OK so schaut, lässt sich auf der Website www.cinemaparadiso.ch sehen. Zeller und Zanolari laden in diesen besonderen Zeiten dazu ein, die Seite zu besuchen, mitzureden und Vorschläge zu machen.
Nun geht es aber erst einmal darum, die ganzen Plakate mit einem Absage-kleber zu versehen.

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