Im doppelten Hoppelschritt
Ein Eierleset im Regen, das gabs lange nicht mehr. Doch die Aktiven und eine respektable Zahl von Zuschauern liessen sich die gute Laune nicht nehmen.

Heiner Leuthardt
Der Weisse Sonntag im Dauerregen, das ist rar. Und doch, letzten Weissen Sonntag regnete es nur einmal, aber dafür richtig. Doch das hielt die Aktiven, die am traditionellen Eierleset, das vom Turnverein Arlesheim organisiert wird, nicht davon ab, sich mit vollem Elan und Plausch in den fröhlichen Wettkampf zu stürzen. Das begann bereits bei den Turnverein-Kids, die sich beim Eier-Weit- oder Kurzwurfspektakel nicht zweimal bitten liessen. Auch wenn die Zuschauerkulisse nicht die Schönwetterdichte erreichte, so fehlte es nicht an der nötigen Unterstützung. Danach, bei Rührei und anderen Leckereien in der Trotte, wurde der Superwurf ebenso besprochen, wie der Fehlwurf.
Gemeinderätin mit Feingefühl
Die Stimmung war bestens, und wie das Plauschrennen angekündigt wurde, leerte sich die Trotte rasch und die Zuschauerränge, mit unter den Schirmen Schutz suchenden Zuschauern, füllten sich. Da, der Start! Die Eierleserinnen und -leser flitzten zuerst auf Trottis vorbei, das Ei sicher platziert im Körbchen auf der Lenkstange. Gleich von Beginn an markierte die Feuerwehr die Spitze, gefolgt von den Ermitageschränzern und den Arlesheimer Behördenmitgliedern. Als eleganteste Werferin, welche subtil und mit Feingefühl das rohe Ei warf, und den Fänger Kalle Zeller gar wunderbar in die Knie zwang, entpuppte sich Marie Regez.
Ganz anders ging die Post bei der Feuerwehr ab. Besonders einer ihrer Läufer fiel auf, der schneller als fallende Regentropfen die Ermitagestrasse hinauf und hinunter wetzte und mit Schwung seinen Fänger mit den Eiern eindeckte. Da gab es keine Diskussion: Unbestrittene Sieger waren die Feuerwehrleute! Schnell sein können sie offensichtlich auch ohne Martinshorn und Blaulicht.
TV Arlesheim vom Thron gekickt
Dann das grosse Finale mit reduziertem Teilnehmerfeld bei der Elite. Die Basketballspieler mussten mangels genügend Teammitglieder passen. Also mass sich das Team des FC Arlesheim mit dem Turnverein Arlesheim, dem letztjährigen Sieger. Eigentlich hätten die Turner gewarnt sein müssen, als vor dem Start ein Fussballer es den Skirennfahrer vor dem Start gleich tat, die Augen schloss und alle Bewegungsabläufe durchspielte. Es war nicht vergebens, obwohl sich die Turner wacker schlugen und sich mit der Startläuferin eine gute Ausgangslage verschafften.
Auf den letzten Metern – bei der Schlussrunde mit dem Trottinett um den alten Friedhof – fiel die Entscheidung zugunsten der Kicker. Trotz verlorenem Eierleset strahlte der frischgebackene Präsident des Turnvereins Gian Völlmin. «Wir spürten das Wetter. Es kamen weniger Leute, aber die Stimmung war wunderbar. Die Zuschauer waren bei jedem Rennen da und unterstützten die Teams.»