Historischer Moment für die Bürgergemeinde
Nach langen Jahren des Diskutierens und Verhandelns hat die Bürgergemeinde wieder ein eigenes Zuhause. Gross war am Samstag das Interesse, dieses zu entdecken.

Heiner Leuthardt
Wie wichtig es ist ein eigenes Zuhause zu haben, das bewies der Tag der offenen Tür von Samstag, zu dem die Bürgergemeinde in ihr «Bürgerhaus» eingeladen hatte. Ohne dieses wären alle im Regen gestanden, so aber konnten sie die Vorzüge des «Bürgerhauses», dem ehemaligen Pfarrhaus, sein ansprechendes Cachet und seine schönen Räumen in aller Ruhe im Trockenen erkunden. Gross war denn auch das Interesse am Tag während des ganzen Tages, wie Bürgerratspräsident Stefan Kink am Abend zufrieden feststellte.
«Es ist ein historischer Moment, erstmals in unserem Bürgerhaus zu sein», erklärte der Bürgerpräsident bei der schlichten Eröffnung des Bürgerhauses.
«Nach langem Wunschdenken und intensiven Überlegungen, Diskussionen und Verhandlungen hat die Bürgergemeinde wieder ein Zuhause. Dies verdanken wir Ihnen allen, die hier versammelt sind.» So dem Gemeinderat, welcher der Bürgergemeinde das Haus angeboten habe, der Gemeindeverwaltung, welche die Bürgergemeinde fachlich unterstützte, und allen Kommissionen, die das Projekt guthiessen. «Unser Dank gilt besonders auch den Stimmberechtigten der Bürger- und Einwohnergemeinde, die dem Projekt für ein Bürgerhaus zugestimmt haben.»
Dachstock in desolatem Zustand
Beim Umbau habe man wenn möglich lokale Anbieter berücksichtigt. «Das ist uns dank guten Offerten von ihnen auch gelungen», freute sich Stefan Kink. Ebenso hätten alle beteiligten Handwerker gute Arbeit geleistet. Dies war auch nötig, wenn man sich das ursprüngliche Haus vergegenwärtigt, in dessen Dachstock der Holzwurm genüsslich hauste. «Sie haben die 157 Jahre im Haus gespürt und keine Freude über die Kündigung gehabt», flachste der Bürgerpräsident. Damit wies er auf das Hauptproblem hin, nämlich, dass der Zustand des 1854 erbauten ehemaligen Pfarrhauses schlechter war, als Expertisen angenommen hatten.
Verschiedene Um- und Anbauten erlebte das Haus, aber eine Isolierung hatte es nicht. Die technische Infrastruktur wie etwa Strom-, Telefon-, Wasser- und Heizungsleitungen mussten ergänzt und zum Teil erneuert werden. Die grösste Überraschung erlebte man aber im Dachstock, dessen Zustand desolat war. «Die 250 000 Franken, die uns die Gemeinde für die Gesamtsanierung zur Verfügung gestellt hatte, wurden hier praktisch verbraucht.» Daher musste die Bürgergemeinde weitere 250 000 Franken an Eigenmitteln aufbringen, um die geplante Sanierung abschliessen zu können.
Bauführer Hans Schlienger betonte: «Die grösste Herausforderung bestand darin, mit wenig Geld ein Optimum herausholen zu können.» Das ist ihm gelungen, wie Stefan Kink, verbunden mit einem grossen Dank, betonte. Aber auch der Rundgang durch das Haus mit den Räumen der Bürgergemeinde im Parterre, sowie der grossen 4½-Zimmer- Wohnung im ersten Stock sowie der 1-Zimmer-Wohnung im zweiten Stock bestätigten den guten Eindruck der Arbeit des Bauführers. Beide Wohnungen sind übrigens bereits vermietet. Noch offen ist die Nutzung des Dachstockes.