Geschwindigkeit, Kraft und Technik: Beim Stabhochsprung braucht es vielseitiges Können

Am Samstag kämpfen in Arlesheim Stabhochspringer aus der ganzen Schweiz um die Höhe. Der vom TV Arlesheim organisierte Anlass findet zum 14. Mal statt.

Topathletinnen und Topathleten: Fünf Frauen und fünf Männer reisen für den Event in die Region. Foto: zvg
Topathletinnen und Topathleten: Fünf Frauen und fünf Männer reisen für den Event in die Region. Foto: zvg

Als Stabhochsprung-Schweizer-Meister 2015 weiss der Arlesheimer Marquis Richards aus eigener Erfahrung, welche sportliche Spitzenleistung die Athletinnen und Athleten, die am kommenden Samstag in Arlesheim in hohe Lüfte springen werden, erwartet: «Man muss polysportiv und koordinativ unglaublich stark sein. Anlauf und Absprung benötigen viel Explosivkraft. Ist der Springer aber dann in der Luft, wird er gewissermassen zum Kunstturner.» Stabhochsprung verbindet turnerische Elemente, Geschwindigkeit, Kraft und Technik. Der bisherige Weltrekord hat der Schwede Armand Duplantis mit einem Sprung von 6,29 Metern gerade vor ein paar Wochen aufgestellt.

Arlesheimerinnen und Arlesheimer können hautnah die Faszination des Stabhochsprungs erleben: «Es ist ein Sportevent von Arlesheim für Arlesheim», sagt Richards begeistert. Der Arlesheimer ist Teil des OKs, welches den 14. internationalen Goldwurst-Power-Stab-Event vom kommenden Samstag stemmt. Er ist zuständig für Athleten, Werbung und Medien.

Die Disziplin an die Menschen bringen

Zehn Schweizer Topathleten – fünf Frauen, fünf Männer – reisen in die Region, um sich an dem vom Turnverein Arlesheim gegründeten und organisierten Event einzeln und in Teams zu messen. «Lea Bachmann und Pascale Stöcklin sind unsere beiden Aushängeschilder aus der Region. Beide erreichten am vergangenen Wochenende einen Podestplatz an den Schweizer Meisterschaften und gehören zu den besten Springerinnen Europas», so Richards.

Waren in der Vergangenheit auch Sportlerinnen und Sportler aus dem Ausland angereist, gehört diese Ausgabe ganz den Schweizern. «Für uns ist das ein gutes Zeichen, weil es zeigt, dass Stabhochsprung auch in der Schweiz Zulauf gewinnt.» Leichtathletik werde hierzulande immer attraktiver, die Anzahl Zuschauender im Stadion bleibe jedoch eher klein, sagt Richards. «Deshalb haben wir es uns zum Ziel gesetzt, mit der Disziplin zu den Menschen zu gehen.» Da sich die mobile Anlage im Dorf befinde, könnten die Zuschauerinnen und Zuschauer die übersprungenen Höhen direkt im Verhältnis zu den Häusern oder den Laternen sehen.

Bisher fand der Anlass auf der Hauptstrasse und vor der Dorfbibliothek statt, neu geht es mitten im Dorfkern, zwischen Standesamt und Metzgerei Jenzer, hoch zu und her: «Wir hoffen, dass wir mit dem neuen Standort noch mehr Platz für Zuschauerinnen und Zuschauer sowie eine noch bessere Sicht auf die Sportler bieten können», sagt OK-Präsident Raphael Civatti.

Ein sportliches Netzwerk macht’s möglich

Schon die alten Griechen sprangen mit langen Stäben, allerdings nicht über Latten, sondern über Stiere. Hochsprungveranstaltungen sind im deutschen Sprachraum ab der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts festgehalten.

Bei Stabhochsprungwettbewerben um 1850 wurden lange, schwere Eschenstangen benutzt, an denen die Sportler mehr kletterten, als dass sie sprangen. Seit 1896 ist Stabhochsprung eine olympische Disziplin.

Dass Arlesheim einen so hochkarätigen Sportanlass durchführen kann, liegt nicht zuletzt am Netzwerk, das sich Marquis Richards im Laufe seiner Sportkarriere aufgebaut hat. Zwar hat er sich beruflich als Werbefachmann in eine ganz andere Richtung entwickelt, doch bleibt er dem Sport und insbesondere dem Turnverein Arlesheim verbunden: «Einen solchen Anlass in Arlesheim durchführen zu können, gibt mir ein gutes Gefühl.»

14. internationaler Goldwurst-Power-Stab-Event; Samstag, 30. August, 13 bis 17 Uhr; Dorfplatz; Eintritt frei.

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