Frühlingsmarkt: Trotz Absagen einer der grössten Märkte der Region

168 Anbieter nehmen am Arlesheimer Frühlingsmärt teil. Und zum fünften Mal lädt parallel der Einzigartigplatz zu Live-Musik und Umtrunk ein.

Grosser Andrang: Der Arlesheimer Frühlingsmärt erfreut sich seit Jahren grosser Beliebtheit. Besonders dann, wenn das Wetter mitmacht. Foto: zvg / archiv

Am Samstag lädt der Arlesheimer Gewerbe- und Industrieverein (Agiv) wieder zum jeweils äusserst beliebten Frühlingsmärt ein. Konkret für den Anlass verantwortlich ist die vereinsinterne «Arbeitsgruppe Markt», die neben dem Anlass im Frühling jeweils auch den Herbst- und den Adventsmarkt organisiert. Die Anfragen von lokalen Geschäften, Vereinen, Organisationen oder Einzelhändlern, die gerne am Markt teilnehmen möchten, sei gross, wie Gina Barra, in der Arbeitsgruppe zuständig für Administration, erklärt. «Mit jetzt 168 Teilnehmern liegen wir hart an der Kapazitätsgrenze. Ich musste schon so vielen Interessenten absagen, wie ich zugesagt hatte.»

Manche Leute dächten nicht daran, dass ein Markt etwa auch Platz für Rettungsfahrzeuge frei halten müsse. «Aber natürlich freuen wir uns über das grosse Interesse.» Wie man bei der Auswahl vorgehe? «Wir achten darauf, dass es eine gute Durchmischung gibt. Natürlich ist das lokale Gewerbe wichtig, aber der Markt soll auch Vereinen oder Einzelpersonen, die in der Freizeit etwas produzieren, Platz bieten. Ebenso externe Gewerblerinnen und Gewerbler sind dabei.» Nicht nur an Waren und Themen sei der Markt breit abgedeckt: «Auch kulinarisch ist wohl für jeden Geschmack etwas dabei.»

Mit bisher rund 160 Teilnehmerinnen und Teilnehmern gehört der «Arleser Märt» zu den grösseren im Birseck, und vielfach wird auch gemunkelt, er sei – wohl wegen der Kulisse im historischen Dorfkern – der schönste. Zum Marktteam gehören neben Gina Barra Géraldine Rediger, Fabienne Steiger, Barbara Jenzer, Elisabeth Stöcklin, Esther Gloor, Marc Zwicky und Carmen Glaser. Der Werkhof der Gemeinde Arlesheim unterstützt die Arbeitsgruppe jeweils vor Ort mit Muskelkraft.

Dank einer Volksabstimmung1980 gegründet

Die Gründung des Arlesheimer Marktes anno 1980 war politischer Natur: In diesem Jahr war auf dem Areal der ehemaligen Spinnerei Schappe ein grosses Einkaufszentrum geplant. Dagegen lief das Gewerbe Sturm und organisierte kurz vor der Volksabstimmung in jenem September einen Markt, um auf sich aufmerksam zu machen. Der Aufstand der Gewerbetreibenden hatte Erfolg, das Vorhaben wurde von der Stimmbevölkerung abgelehnt. Seither ist der Markt dem Dorf treu geblieben und fester Bestandteil des Arlesheimer Kulturlebens geworden.

Organisatorisch separat, aber doch irgendwie zum Markttag gehörend, findet zum fünften Mal parallel der Kulturevent auf dem Platz vor dem Café Einzigartig, genannt Einzigartigplatz, statt. Dieser wird von der Jugendsektion des Agiv, «Mir sin Arlese», bewirtschaftet oder mit Konzerten bespielt. Dabei werden Bands wie Blackgammon und auch Klänge der Musikschule Arlesheim zu hören sein. «Während der Markt um 17 Uhr schliesst, lässt sich auf dem Einzigartigplatz noch der ganze Abend verbringen», sagt Gina Barra. Bis 22 Uhr läuft dort Musik mit Barbetrieb.

Sammelaktion für Erdbebenopfer aus Myanmar

Trotz der positiven Gefühle, die mit ­einem Frühlingsmarkt verbunden sind, geht es am Samstag auch um Bedrückendes: Shelter Box, eine internationale Organisation für Katastrophenhilfe, und Rotary Arlesheim sammeln zu Gunsten von Erdbebenopfern in Myanmar Spenden. Beim Dorfbrunnen im Zentrum von Arlesheim wird ein echtes Notfallzelt aufgebaut sein. Vor Ort können Marktbesucherinnen und Marktbesucher mitverfolgen und nachvollziehen, wie Menschen ohne Schutz und Obdach unterstützt werden. Die Bevölkerung hat die Möglichkeit, ein Notzelt zu begehen, und ist eingeladen, sich die verschiedenen Hilfsgüter anzuschauen. Jede Spende wird gezielt für die Katastrophenhilfe in Myanmar eingesetzt.

Arlesheimer Frühlingsmärt: Samstag, 3. Mai, 10 bis 17 Uhr; Betrieb Einzigartigplatz bis 22 Uhr.

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