«Bis heute staunen andere Gemeinden über unser Modell»

Mit ihrem Engagement sorgten Andreas Wiesendanger und Efro De Battista in den letzten 25 Jahren für den reibungslosen Betrieb der Sporthalle. Nun ist Schluss.

Ein eingespieltes Team: Efro De Battista (links) und Andreas Wiesendanger vom Trägerschaftsverein der Sporthalle Hagenbuchen.Foto: zvg / Reto Huber

«Wenn wir beide zusammen herkommen mussten, war das meistens kein gutes Zeichen», scherzt Andreas Wiesendanger im Gespräch mit dem Wochenblatt über das Teamwork mit Kollege Efro De Battista. Zusammen haben sie einen massgeblichen Teil dazu beigetragen, dass die Sporthalle Hagenbuchen seit ihrer Eröffnung im Jahr 2000 in Eigenverantwortung von den Sportvereinen selbst betrieben wird. Die Grundlage dafür ist ein Trägerschaftsverein, dessen Vorstand mit führenden Personen der vier nutzenden Sportvereine besetzt ist – namentlich sind das der Basketball-, Tennis- und Fussballclub sowie der Turnverein.

Von Mitgliedern der Männerriege eben dieses Turnvereins wurde vor fast 40 Jahren mal der Vorschlag für den Bau einer Sporthalle auf den Tisch gebracht. Rund 13 Jahre später wurde diese Idee dann mit dem Bau der Dreifachhalle Hagenbuchen Realität. Von Anfang an sei es klar gewesen, dass die Sportvereine selbst einen Beitrag zum Betrieb «ihrer» Halle leisten sollten und wollten. Dafür wurde parallel zum Baubeginn im Jahr 1998 ein Trägerschaftsverein gegründet, in dem Wiesendanger und De Battista von Anfang mitwirkten.

Der Blick fürs grosse Ganze

Die beiden kennen sich schon jahrzehntelang und engagieren sich ebenfalls seit langem beim FC Arlesheim, wo sie sich gemeinsam um Material- und Platzangelegenheiten kümmern. Ein eingespieltes Duo also: «Wir waren sicher immer ein gutes Team, anders würde es auch nicht funktionieren. Man muss gut abgestimmt sein und sich aufeinander verlassen können», meint Wiesendanger über die gute Zusammenarbeit mit De Battista. Vor allem die vielen Sitzungen zur Bauplanung in der Anfangszeit seien sehr intensiv gewesen. Bei den vielen Detailfragen war es dann gerade der Blick fürs grosse Ganze, den die beiden hätten einbringen können. So erinnert sich Wiesendanger an folgende Anekdote: «Bei einer Sitzung warf Efro dann plötzlich mal die Frage in die Runde, wie man denn von den Garderoben zur Tribüne käme, ohne dabei quer durch die ganze Halle laufen zu müssen.» Wie sich herausstellte, war dieser nicht ganz unwichtige Aspekt bis anhin in der Hitze der Planung vergessen gegangen – das habe dann aber schnell mit einem direkten Zugang korrigiert werden können.

Zu den Aufgabenbereichen des Trägerschaftsvereins, dessen Präsidium Wiesendanger seit dem Jahr 2013 innehatte, gehört alles, was beim Betrieb einer Sporthalle so anfällt. Konkret reicht das von der Organisation der Reinigung, dem Unterhalt, den Vermietungen und den Belegungsplänen bis zur Buchhaltung. Dazu kommen unscheinbare Dinge wie wöchentliche Kontrollrundgänge und das Checken, ob im Materialraum noch alles am richtigen Ort verstaut ist. So kämen pro Person insgesamt übers Jahr hinweg schon an die 100 Stunden Aufwand zusammen, welchen die beiden seit Jahrzehnten ehrenamtlich leisteten.

Hagenbucher Erfolgsstory

Regelmässig seien auch schweizweit Interessierte aus anderen Gemeinden vorbeigekommen, um sich ein Bild vom Vorzeigemodell in Sachen kostengünstigem und funktionierendem Hallenbetrieb zu machen. «Bis heute staunen andere Gemeinden über unser Modell. Sie könnten sich nicht vorstellen, dass solch eine Halle hauptsächlich ehrenamtlich betrieben wird», meint Wiesendanger. Die Hagenbucher Erfolgsstory wird dadurch bestätigt, dass man bisher ohne fest angestellten Hauswart ausgekommen ist.

Für Wiesendanger sei stets die Sportsfreude der Kinder und Jugendlichen Motivation genug gewesen für seinen grossen Einsatz. Nach 27 Jahren sei es aber altersbedingt und auch aus gesundheitlichen Gründen an der Zeit, den Hut zu nehmen. Kollege De Battista wird auf Ende Jahr gestaffelt aufhören, damit der Übergang etwas fliessender vonstatten geht. Für die Zukunft habe Wiesendanger keinerlei ­Bedenken, denn der Vorstand sei weiterhin sehr gut besetzt mit Leuten, die sich auch schon jahrelang engagierten. «Und wenn mal was sein sollte, wohne ich ja nicht weit weg», sagt Wiesendanger zum Schluss mit einem Augenzwinkern.

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