Engel in der Not

Dank einer Herzdruckmassage rettete Anna Huwyler das Leben ihrer Grossmutter. Für diese Tat wurde die 15-jährige Arlesheimerin mit dem HELP-Lebensrettungspreis 2012 geehrt.

Lebensretterin: Am Freitag durfte Anna Huwyler in Bern den HELP-Lebensrettungspreis 2012 entgegennehmen.  Foto: ZVG
Lebensretterin: Am Freitag durfte Anna Huwyler in Bern den HELP-Lebensrettungspreis 2012 entgegennehmen. Foto: ZVG

Thomas Kramer

Das Wochenende vom 2. Juni 2011 wird Anna Huwyler nie mehr vergessen: Damals war die 15-Jährige bei ihrer 76-jährigen Grossmutter in Bättwil zu Besuch, da ihre Eltern in den Ferien weilten. Dass die Enkeltochter bei der allein lebenden Grossmutter übernachtete, sollte sich als überaus glücklichen Zufall herausstellen. In der besagten Nacht wurde Anna Huwyler durch Hilferufe ihres Grosis geweckt. Diese sagte, sie werde von starker Übelkeit geplagt und sei zuvor ohnmächtig geworden.

Die Schülerin erkannte den Ernst der Lage sofort: Sie wählte die Notrufnummer 144, alarmierte die Ambulanz, beleuchtete vorbildlich das Wohnhaus für die Rettungssanitäter und beruhigte die Patientin. Fünf Minuten später erlitt diese einen Herz-Kreislauf-Stillstand. Anna Huwyler kontaktierte erneut die Ambulanz, schilderte die Situation und wurde durch den Rettungssanitäter telefonisch instruiert, mit der Herzdruckmassage zu beginnen. Während acht Minuten reanimierte sie daraufhin erfolgreich ihre bewusstlose Grossmutter, bis professionelle Hilfe eintraf und die weitere medizinische Behandlung vornahm. Nach einem Eingriff im Universitätsspital Basel und anschliessender Rehabilitation lebt die Grossmutter heute wieder glücklich und bei bester Gesundheit in Bättwil.

Wenn jede Minute zählt

Die Geschichte der Preisträgerin soll Schule machen und andere Menschen dazu ermutigen, in einer ähnlichen Notfallsituation ebenso schnell und entschlossen zu handeln. In der Schweiz erleiden jährlich rund 8000 Menschen einen Herz-Kreislauf-Stillstand. «Das bedeutet immer einen Wettlauf gegen die Zeit», gibt PD Dr. Gabor Sütsch, Vorsitzender der Projektgruppe Lebensrettung der Schweizerischen Herzstiftung zu bedenken. «Je schneller die Notrufnummer 144 gewählt wird und Wiederbelebungsmassnahmen durch zufällig anwesende Personen einsetzen, desto besser die Überlebenschance des Opfers.» Die Technik der Herz-Lungen-Wiederbelebung lässt sich einfach in einem Kurs oder mit dem Selbstlern-Kit MiniAnne erlernen. Personen, die keinen Kurs besucht haben, sollen sich für die Wiederbelebung auf die Herzdruckmassage beschränken und 100 kräftige, schnelle Kompressionen pro Minute ausführen.

Jeder kann helfen

Für den HELP-Preis der Schweizerischen Herzstiftung können sich medizinische Laien bewerben, die einen Menschen mit Herz-Kreislauf-Stillstand dank Herzdruckmassage, Herzdruckmassage und Beatmung oder auch der Anwendung eines automatischen externen Defibrillators (AED) gerettet haben. 

<link http: das wochenende vom>www.helpbyswissheart.ch/preis

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