Einmal selbst Bäcker sein

Der diesjährige Ferienpass Birseck-Leimental ist mit 730 angemeldeten Kindern der grosse Renner. Stellvertretend für die über 300 Aktivitäten ein Stimmungsbericht aus der Kinderbackstube.

Keiner zu klein ein Bäcker zu sein: Birgit Hausheers Hilfe ist gefragt. Foto: Ulrich Fluri
Keiner zu klein ein Bäcker zu sein: Birgit Hausheers Hilfe ist gefragt. Foto: Ulrich Fluri

Ulrich Fluri

Ferien, keine Schule, viel freie Zeit, was tun? Für die Kids aus dem Birseck und dem Leimental stellt sich diese Frage kaum, wird ihnen doch mit dem Ferienpass ein Freizeitprogramm angeboten, das alle nur erdenklichen Wünschen abdeckt. Da gibt’s z. B. Video-Workshops, Besuche bei der Feuerwehr, Einführung in die Kaninchenzucht oder Höhlenerlebnisse – für die Organisatoren ein schwieriges Unterfangen, den über 3100 individuellen Wünschen gerecht zu werden. «Wir sind richtiggehend überrannt worden und arbeiten jetzt mit Wartelisten», sagte Franziska Diana von der Koordinationsstelle.

Grosses Interesse sodann am letzten Donnerstag in der zur Kinderbackstube umfunktionierten Schulküche des Arlesheimer Schulhauses Gerenmatt. Ein Dutzend Buben und Mädchen im Alter von 6 bis 9 Jahren wollten nämlich selbst einmal Bäcker sein und haben in froher Erwartung auf leckere Gutzis und duftende Zöpfe den Erläuterungen von Birgit Hausheer gelauscht. Kein leichtes Spiel für die diplomierte Ernährungswissenschafterin, ging es doch darum, trotz Ungeduld der Kinder, das Bäckerhandwerk erst einmal ganz kurz theoretisch abzuhandeln.

Klebrige Finger, strahlende Augen
Die Buben und Mädchen versammeln sich um den Küchenkorpus. «Abwiegen, mischen, rühren, kneten, formen, backen: in dieser Reihenfolge arbeiten wir heute», sagt Birgit Hausheer. Die kleinen Bäcker dürfen ihre «Kollegin» beim Vornamen nennen. Die Zutaten für den Hefeteig werden verteilt, und los gehts. Es gilt nun, Mehl, Salz, Zucker, Butter, Hefe, Milch und Ei zu vermischen. Susanne Meury und Sandra Locher, zwei Mütter von teilnehmenden Kindern sind jetzt zusammen mit Birgit gefragte Helferinnen. Da will nämlich in dieser oder jener Schüssel die angerührte Hefe oder die Butter nicht so richtig ins Mehl oder der Teig ist zu feucht und lässt sich nicht kneten. «Du musst die Kelle nehmen, nicht den Schneebesen», wird Mathias, der sich mit dem Verrühren schwertut, aufgemuntert. «Wir könnten ja dann auch einen Zopf kaufen», tröstet sich der kleine Joel über seinen noch zu klebrigen Teig hinweg.

Da und dort wird noch ein Häppchen genascht, und fertig ist der erste Arbeitsgang. Jetzt muss der Teig ruhen und dann gehts ans Formen. Vom Igel über niedliche Häschen bis zum fachmännisch geformten Zopf kommt alles in den Backofen. Dann, nach einer halben Stunde: strahlende Kinderaugen und das befreiende «Oooohhhh!». Kaum zu glauben, was da diese zwölf kleinen Bäcker hingezaubert haben. Ihr Stolz war mehr als berechtigt. Und schon wartet ein nächster toller Tag mit dem Ferienpass!

 

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