Eine quasi perfekte Premiere

«Quasi perfekt»: Unter diesem Titel geht der Jugend-Zirkus Robiano in seine Tournee 2018. Die Premiere ist morgen Freitag in Arlesheim.

Spiel mit Keulen: Eine Jonglage-Nummer darf auch im Jugendzirkus Robiano nicht fehlen.  Foto: Christian Jaeggi
Spiel mit Keulen: Eine Jonglage-Nummer darf auch im Jugendzirkus Robiano nicht fehlen. Foto: Christian Jaeggi

Die Atmosphäre ist konzentriert, die Jugendlichen fokussieren sich auf ihr Rollenspiel und ihre artistischen Nummern, die Regie gibt letzte Kommandos und Anweisungen. Es ist Sonntagnachmittag, es läuft die grosse Durchlaufprobe unten im Arlesheimer Tal, im Winterquartier des Jugendzirkus Robiano. Während im kleinen Tourneezelt noch geprobt wird, bauen fleissige Hände draussen das grosse Zelt ab, in dem seit Jahresanfang geübt wurde. Jetzt endlich ist es so weit und bald ist Premiere: Spannung, Freude und Aufregung sind bei manchen der 21 jungen Künstlerinnen und Künstlern zwischen elf und 17 Jahren deutlich zu spüren. Auch wenn an diesem Sonntag noch nicht alles perfekt ist, die Darbietungen sind berührend, lustig und beeindruckend. «Quasi perfekt» ist denn auch der Name des diesjährigen Programms. Um jedwelchen Missverständnissen vorzubeugen: Hinter diesem Titel verbirgt sich mitnichten eine Anspielung auf die Leistung der Zirkusleute. Gemeint ist der radikale Versuch, eine bessere Welt zu schaffen.

Die Tücken einer perfekten Welt

Eine Gruppe von Weltherstellern lässt in einem Experiment eine Scheinwelt entstehen. Es soll eine Welt ohne Traurigkeit, ohne Katastrophen, ohne Probleme sein. Doch die Kontrolle über diese Welt ist schwierig und ihre Bewohner und Bewohnerinnen dürsten zunehmend nach Selbstbestimmung. Hinzu kommt ihre eigene Fehlbarkeit, die so nicht einberechnet wurde. «Die grösste Herausforderung beim Spielen ist es, die eigenen Vorstellungen hinter sich zu lassen», schmunzelt Sarah Behrle, die 2018 Regie führt. Behrle ist freiberufliche Zirkusartistin, Künstlercoach und Regisseurin. Sie hat zusammen mit den Jugendlichen die Rahmengeschichte entwickelt, innerhalb der die zirzensischen Nummern wie Jonglage, Diabolo und Seiltanz stattfinden. «Sarah Behrle ist es gelungen, die Artisten aus ihren jeweiligen Komfortzonen zu locken und ihnen neue Blicke zu ermöglichen», so Simon Schaller, Mitglied des Leitungsteams.

Neben Behrle, Schaller und den 21 Artisten sind natürlich noch eine ganze Menge anderer Menschen am Gelingen des Robiano-Programms beteiligt. Gundula Hartwig etwa, die die schlichten, fast alltäglichen Kostüme entwarf, oder die 15 Trainerinnen und Trainer für die Zirkusnummern. Nicht zu vergessen die mit Herzblut spielende Kapelle unter der Leitung von Thomas Plüss sowie etliche Helferinnen und Helfer. «Beim Jugend-Zirkus Robiano spielen wir nicht nur ein bisschen Zirkus, wir sind ein richtiges kleines Unternehmen und das auch noch non-profit», fasst Schaller die Unternehmung zusammen.

Schaller, der selbst sieben Jahre lang Artist war, begeistert, dass Jugendliche in ihrer Freizeit freiwillig ein Projekt auf die Beine stellen, ein Dreivierteljahr üben und dafür einen Teil der Ferien und viele Nächte opfern. Was gibt es Schöneres, als wenn viele Menschen ihren Weg ins Robiano-Zirkuszelt finden und das Projekt unterstützen? In diesem Sinne: Manege frei!

Jugendzirkus Robiano spielt «Quasi perfekt» auf der Zirkuswiese in Arlesheim. Freitag, 21. September, 20 Uhr, Samstag, 22. September, 14 und 19 Uhr, Sonntag, 23. September, 11 Uhr. Alle weiteren Spielorte und Zeiten findet man auf <link http: www.robiano.ch>www.robiano.ch.

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