Eine Petition will den «Open Garden» schützen

Die Frischluft sorgt sich angesichts der Neugestaltung Postplatz um die Zukunft der grünen Oase in der Nachbarschaft.

Kühler Begegnungsraum: der offene Garten beim Postplatz. Foto: Fabia Maieroni

Der «Open Garden» neben dem Postplatz in Arlesheim ist eine Naturoase, in der über 300 Pflanzenarten gedeihen, den Ort in einen farbenfrohen Raum, einen flauschigen Rückzugswinkel verwandeln. Weil die Frischluft Arlesheim angesichts der Neuplanung des Areals Postplatz um die Zukunft des Gartens fürchtet, hat die Partei nun eine Unterschriftensammlung für eine Petition gestartet: «Die Zukunft des Open Garden ist im Vorstand der Frischluft schon länger ein Thema. Dessen Gründerin ist diesen Frühling für einen Austausch an unsere Mitgliederversammlung gekommen. Da wurde entschieden, gemeinsam die Petition zu erarbeiten», sagt Frischluft-Co-Präsidentin, Nicole Barthe.

Die Petition will grundsätzlich die «Erhaltung und Förderung eines grünen und kühlen Lebens- und Begegnungsraums rund um den Postplatz» erreichen. Die Gründerin des Open Garden, die ihren Namen nicht in der Zeitung lesen möchte, sagt: «Bei der Umgestaltung des Postplatzes muss eine Grünzone mit eingeplant werden. Diese entsteht aber nicht von heute auf morgen. Deshalb wäre es wohl angebracht, den Open Garden so zu belassen.» Die Verantwortliche des Open ­Garden kommt seit zwölf Jahren für dessen Pflege auf – heute zusammen mit einer Kollegin in Eigeninitiative und grösstenteils ehrenamtlich.

Der Garten bietet auch Schutzvor Hitze

Der Postplatz sei stark frequentiert, doch zum Verweilen lade er nicht ein, sagt Barthe. Es existierten nur wenig Sitzmöglichkeiten im Schatten, Grünflächen seien kaum vorhanden. «Im Gegensatz zum wenig einladenden Postplatz ist der Open Garden eine bedrohte Oase inmitten von Arlesheim. In den letzten Jahren hat sich dieser dank aufwendiger Pflege zu einem Freiraum entwickelt, welcher bei Jung und Alt zu einer beliebten Ruhe- und Begegnungszone geworden ist», sagt sie weiter. Der Open Garden schaffe für Menschen eine angenehme Atmosphäre und fördere die Biodiversität. «Ein solcher Ort wird auch in Zukunft wichtiger werden und speziell hitzevulnerablen Personen eine Möglichkeit zur sozialen Interaktion im Dorf bieten.»

Die rege Nutzung des Gartens beweise, dass eine Grünfläche mit hoher Biodiversität inmitten des Dorfes schon jetzt sehr gefragt sei. «Deshalb fordern wir, dass in Zeiten der Biodiversitäts- und Klimakrise dieses Juwel bei der anstehenden Neuplanung des Gebiets berücksichtigt wird.» Die Petition liegt aktuell am Eingang des Gartens zum Unterschreiben auf.

Ins Stocken geraten

Unabhängig der Petition sind die Pläne zur Umgestaltung des Postplatzes so oder so ins Stocken geraten, nachdem die Stiftung Landruhe sich aus den Plänen mit der BLT und der Einwohnergemeinde Arlesheim zurückgezogen hatte (das Wochenblatt berichtete). Im Quartierplanverfahren «Alte Post» einigten sich die drei Grundstückbesitzer ursprünglich auf zwei grössere Baukörper, die längs des Postplatzes zur Ermitagestrasse die heutige Gemeindebibliothek, die alte Schreinerei Zehntner am Postplatz 2 und 3, die Doppelgarage und den Pavillon der Stiftung Landruhe ersetzen sollen.

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