Die Bank ruft – und die Menschen feiern
Die Basellandschaftliche Kantonalbank lud am Samstag zu «BLKB bei uns» auf den Arlesheimer Domplatz. Das Fest wurde trotz Krise bei der Bank zum Erfolg.
«Den Säuli-Shot? Den gibt es erst am Abend», hiess es vom Barkeeper mit einem breiten Grinsen an der Bar der Säulizunft Arlesheim. Caipirinha servierten die Zunftbrüder bereits am Nachmittag. Mittel- und südamerikanisches Flair gab es mit der Salsa Band Son de la Suiza auch auf der Bühne. Als erster musikalischer Act des Tages zog die Band die Aufmerksamkeit auf dem bereits gut gefüllten Domplatz auf sich. Was mit einem leichten Wippen am Nachmittag begann, endete spätabends mit einer rauschenden Party zum Sound von DJ el toro. Bereits zuvor verwandelte 77 Bombay Street den Domplatz in eine Festhütte.
Ein Heimspiel war es für die Band «Duo Verich/Jäggi», die als Quartett zum ersten Mal gemeinsam auf der Bühne standen. Einen definitiven Bandnamen hätten sie noch nicht gefunden, verriet Sängerin Noemie im Gespräch mit Susanne Hueber, die als Moderatorin durch den Tag führte. Mit eigenen Stücken und Hits wie Angels von Robbie Williams und Dancing Queen von Abba schaffte es das Quartett mit musikalischen Wurzeln bei der Musikschule Arlesheim, das Publikum in den vordersten Reihen zu begeistern.
Kinderschminken und eine Schnitzeljagd
Wie schon im vergangenen Jahr in Aesch stiess auch die Arlesheimer Ausgabe von «BLKB bei uns» auf grosses Interesse. Mit dem Anlass löste die Basellandschaftliche Kantonalbank nach der Corona-Pandemie die Zertifikatsversammlungen in der St. Jakobshalle ab. Die Idee, Feste für die gesamte Bevölkerung in verschiedenen Gemeinden durchzuführen, wird sehr gut angenommen. Am Samstag kamen rund 6000 Besucherinnen und Besucher nach Arlesheim, teilte die Bank am Sonntagmorgen danach mit.
Auf dem Pausenhof des Domplatzschulhauses gab es insbesondere für Kinder viel zu erleben und entdecken. Die Feuerwehr Birs führte Demonstrationen durch und präsentierte eines ihrer Fahrzeuge. Besonderen Anklang fanden das Kinderschminken und die Fotobox mit Perücken, lustigen Hüten und Teufelshörnern zum Verkleiden. Die Pfadiabteilung Rychestei entwickelte eine Schnitzeljagd, auf der Kinder aus einer gewöhnlichen Socke einen Freund oder eine Freundin für das Rychestei-Geistli – das Maskottchen der Pfadi – anfertigen sollten. Für sie sei es eine gute Möglichkeit, sich an einem solchen Fest präsentieren zu dürfen, erklärte Tifaine Endress, Leiterin bei den Pios, der ältesten Pfadistufe. «Auch ältere Leute kommen zu uns an den Stand und suchen das Gespräch. Es ist toll, dass wir als Pfadi noch immer auf grosses Interesse stossen.» Auf der anderen Seite des Schulhausplatzes gewährte der Einrad Club Arlesheim erste wacklige Versuche auf dem Einrad.
Die Stimmung auf dem Domplatz und dem Schulhausplatz war bestens: Es wurde gelacht, man traf und unterhielt sich – auch zur aktuell schwierigen Situation der BLKB. Vor wenigen Wochen traten nach dem Debakel und den Abschreiber über 100 Millionen Franken um die Digitalbanktochter Radicant BLKB-CEO John Häfelfinger und Bankratspräsident Thomas Schneider zurück.
Die Feststimmung trübte deren Krise nicht, obwohl am Fest auch kritische Töne zu vernehmen waren. «Die Chefetage muss zurück auf den Boden, back to the roots», forderte etwa eine Gruppe langjähriger Kundinnen und Kunden beim gemeinsamen Wein.
«Es ist immer gut, wenn im Dorf etwas läuft»
Im Zentrum stand aber das Miteinander. Für das kulinarische Wohl sorgten Arlesheimer Vereine und Gastronomiebetriebe. Beim Basketballclub gab es Eglifilets mit Pommes Frites. Vizepräsident und Vereinsgründer Martin Spörri zog eine positive Zwischenbilanz. «Es läuft prima. Die Stimmung ist gut, ein wirklich tolles Fest.» Und er ergänzte: «Heute geht es um das Fest. Die Geschäfte der BLKB betreffen eine andere Ebene. Das ist vor allem ein geschäftliches und politisches Thema.»
Für die Vereine sei «BLKB bei uns» auch eine gute Möglichkeit, Geld zu verdienen, da sie den gesamten Erlös behalten können. Wichtig sei auch die Möglichkeit, als Verein Kontakte zur Bevölkerung knüpfen zu können, meinte Spörri und stellte klar: «Es ist immer gut, wenn im Dorf etwas läuft.»
Im Verlaufe des Nachmittags füllte sich der Domplatz immer mehr. Freie Plätze waren schon bald eine Rarität. Die Basellandschaftliche Kantonalbank kam in Arlesheim zu den Menschen. Und diese nahmen das Fest dankbar an.