Das Leben im Alter bewusster gestalten

Arlesheim strebt Verbesserungen an für die ältere Bevölkerung. Wie die aussehen sollen, erarbeitet der Gemeinderat mit den Betroffenen.

Gedanken für die Zukunft: Christine Leuenberger (r.) moderiert den Workshop in der Lukas Klinik.  Foto: Bea Asper
Gedanken für die Zukunft: Christine Leuenberger (r.) moderiert den Workshop in der Lukas Klinik. Foto: Bea Asper

Bea Asper

Der Nachmittag war äusserst abwechslungsreich und es gab sehr anregende Gespräche», ist das Fazit zweier Teilnehmerinnen im Alter von 70 und 80 Jahren. Die Bedürfnisse der älteren Bevölkerung könnten nicht über einen Kamm geschert werden, sondern seien sehr individuell ausgelegt und vom jeweiligen Gesundheitszustand abhängig, war eine der Erkenntnisse, die man am Montagnachmittag in einem Workshop zu Papier brachte.
Der Gemeinderat hatte die ältere Bevölkerung aufgerufen, sich aktiv zu beteiligen an der Erarbeitung des Altersleitbilds.

Einige Dutzende Seniorinnen und Senioren nahmen diese Gelegenheit wahr und fanden sich am Montag im Saal der Lukas Klinik ein. Moderiert wurde die Diskussion von der Organisationsberaterin Christine Leuenberger. Zusammen mit Fachleuten für Altersfragen von Kanton und Institutionen versuchte der Gemeinderat herauszufinden, was der älteren Bevölkerung von Arlesheim wichtig ist und was die Gemeinde verbessern könnte.

In einem Postenrundgang konnten die Teilnehmenden die verschiedenen Themenbereiche detailliert besprechen und Anliegen deponieren. Das Thema «bezahlbares Wohnen» beschäftigte die Anwesenden sehr. Weiter kristallisierte sich heraus, dass vielen Menschen der Zustand der Strassen und die Art des Belages wichtig ist und darüber entscheidet, ob man sich innerhalb des Dorfes zu Fuss oder noch mit dem Fahrrad bewegt. Dass die ältere Bevölkerung mobil ist und sich einbringt in das gesellschaftliche Leben und auch zurecht kommt mit den neuen Technologien, sind erklärte Ziele im Altersleitbild des Kantons.

Ein wichtiges Ziel ist auch, den Informationsfluss sicherzustellen, dass ältere Menschen wissen, an wen sie sich bei Fragen wenden können, sei dies in finanziellen, rechtlichen, kulturellen oder gesellschaftlichen Fragen. Eine Kontakt- und Verknüpfungsstelle zu schaffen für die ältere Bevölkerung war am Montag auch in Arlesheim ein zentraler Diskussionspunkt.

Sinn des Lebens
Teilnehmerin Suzette Kunz gab aber auch zu bedenken, dass man nicht nur Anforderungen an die Gemeinde stellen soll, sondern auch an sich selbst. «Man soll sich einbringen und die Nachbarschaft pflegen», sagte Kunz gegenüber dem «Wochenblatt». Eine besonders gute Sache seien Quartierfeste. Überhaupt sprudelten die Gedanken, und ein Teilnehmer erinnerte daran, dass man im gestressten Arbeitsleben zu wenig ins Grübeln gerate über den Sinn des Lebens.

Doch gerade diesen philosophischen Fragen nachzugehen sei wichtig in der Vorbereitung darauf, Rentner zu werden. «Denn, was mache ich nun mit all meiner Zeit?», war ein wichtiger Diskussionspunkt am Montag.
Der Gemeinderat versprach den Teilnehmenden, den Workshop zusammen mit Fachleuten schriftlich aufzuarbeiten und die Zusammenfassung in die Vernehmlassung zu geben. Darauf basierend soll dann das Altersleitbild für Arlesheim festgelegt werden.

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