Das Allgäu in Arlesheim
Am vergangenen Freitagabend fand in der Gemeindebibliothek Arlesheim ein kleiner Themenabend zum Allgäu statt – mit typischen Brezeln und Bier.

Schon vor dem Eingang der Gemeindebibliothek waren am Freitagabend Menschen zu sehen, die ihren Appetit mit einer Brezel stillten. Von Letzteren gab es drinnen reichlich mehr, sodass sie für deutlich mehr Gäste gereicht hätten, als schlussendlich da waren. Etwa 30 Interessierte hatten um 19.30 Uhr im grössten Raum der Bibliothek Platz genommen, in dem die Bücherregale zur Seite geräumt worden waren. Vorne neben dem Fenster befand sich ein Podest mit zwei roten Sesseln und einem kleinen Tisch darauf, inklusive Mikrofon und Beamer. Werner und Johannes Mayr, zwei Brüder, wohnhaft in der Region, aber aus Kempten im Allgäu stammend, kletterten auf das Podest und machten es sich in den Sesseln bequem. Leise, aber doch hörbar, führten sie noch ein paar Stimmübungen durch, dann konnte es losgehen.
Reiz und Witz
Den Anfang machte Kathi Jungen, Leiterin der Bibliothek, mit einer kurzen Einführung. «Die Mayrs sind hier gut verwurzelt, haben aber doch immer wieder Heimweh», sagte sie. Werner Mayr arbeitet bei einem Verlag in Basel, sein Bruder Johannes ist Regisseur für Hörspiele bei SRF 2. Mit ihrem Allgäu-Programm traten sie nach Laufen und Sissach nun an diesem Abend in Arlesheim zum insgesamt dritten Mal auf.
Werner Mayr war ursprünglich vom Laufener Bibliotheks-Team 2017 gefragt worden, ob er den Allgäu-Krimi «Himmelhorn», Kommissar Kluftingers neunten (und damals noch neuen) Fall vom Autorenduo Klüpfel/Kobr lesen wolle. Daraus wurde dann eine szenische Lesung mit Weisswürsten, Brezeln und Weissbier. Auch wenn das Kulinarische in Arlesheim nicht so opulent daherkam, das Szenische blieb und hatte durchaus seinen Reiz und Witz.
Authentisches zum Schmunzeln
Werner Mayr führte zuerst in die Themenwelt Kluftinger und Allgäu ein, erklärte den Hintergrund und ein paar bayrische – pardon – alemannische Begriffe. Danach lasen die Mayrs mit verteilten Rollen aus dem Buch und gingen dabei ganz in der ursprünglichen Sprache sowie der Szenerie auf. Dabei hatten sie die Lacher aus dem Publikum auf ihrer Seite. «Wir feilen immer wieder etwas an den Texten. Wir wollen authentisch wirken und die Gäste zum Schmunzeln bringen», so Werner Mayr. In der Halbzeit erklärte Bruder Johannes das Allgäu, seine Geografie und Eigenheiten. Danach folgte Teil zwei der Lesung mit ebenfalls bester Unterhaltung. Abgerundet wurde der Abend von Brezeln und Bier. «Das war eine geniale Mischung von Information und Unterhaltung: der authentische Allgäuer Dialekt, sehr viel Sprachwitz, Ironie und eine gelungene Mischung von Informationen», freute sich Kathi Jungen.