Bürgerliche Dominanz: Der Risiko-Kurs der FDP hat sich ausgezahlt

Die parteilose Monika Strobel schaffte den Einzug in den Gemeinderat auf Anhieb. Die FDP bleibt stärkste Partei und stellt drei Gemeinderäte. Die Frischluft hat das Nachsehen und ist nur noch mit zwei Gemeinderatsmitgliedern vertreten.

Nach den Wahlen vom Sonntag wird der Arlesheimer Gemeinderat ab 1. Juli bürgerlich dominiert: Die FDP stellt mit den beiden bisherigen Markus Eigenmann (1395 Stimmen), Pascal Leumann (1188 Stimmen) und neu mit Brigitte Treyer (1066 Stimmen) drei der sieben Gemeinderatsmitglieder. Die FDP damit an den Erfolg von 2016 anknüpfen und bleibt die stärkste Partei im Dorf. Die Frischluft, zweitstärkste Partei in Arlesheim, stellt künftig mit den beiden bisherigen Felix Berchten (1253 Stimmen) und Ursula Laager (1228 Stimmen) nur noch zwei Gemeinderäte. Den Sitz von Daniel Wyss, der nicht mehr zur Wahl antrat, konnte Frischluft-Co-Präsidentin Nicole Barthe Seelig (1047 Stimmen) nicht verteidigen. Im Amt bestätigt wurde Jürg Seiberth (SP) mit dem drittbesten Resultat (1258 Stimmen). Der Frauenanteil liegt mit drei Gemeinderätinnen nun bei etwas mehr als 40 Prozent.


Parteilos gewinnt

Die wahre Wahlsiegerin ist Monika Strobel, die mit einem Glanzresultat in den Gemeinderat einzieht. Die Parteilose, die von der Mitte-Allianz aus GLP, CVP, BDP und EVP sowie von der FDP unterstützt wurde, schaffte den Einzug in den Gemeinderat auf Anhieb mit den meisten Stimmen (1397). Strobel, die bis dato noch kein politisches Amt innehatte, ist selbst überrascht vom Wahlergebnis: «Ich bin überwältigt! Das zeigt, dass Arlesheim Vertrauen in mich hat», sagt sie gegenüber dem Wochenblatt. Die Gewerblerin ist überzeugt, dass sie die Wählerinnen und Wähler mobilisieren konnte, weil sie zwar die Unterstützung vieler Parteien hatte, selbst aber parteilos ist. Dass Strobel als Neuling gleich das beste Resultat einfuhr, ist auch für Balz Stückelberger, Präsident der FDP Arlesheim, überraschend: «Wir wussten, dass wir mit Monika Strobel eine gute Kandidatin unterstützen. Dass sie jetzt das beste Resultat erzielt hat, damit hat wohl niemand gerechnet», gibt Stückelberger zu. Der Risikokurs der FDP, die Parteilose offiziell zu unterstützen, hätte Brigitte Treyer unter Umständen den Platz im Gemeinderat kosten können. «Wir haben viel riskiert – am Schluss ist die Rechnung zum Glück aufgegangen», freut sich der FDP-Präsident. Nicole Barthe sieht den Grund für den bürgerlichen Erfolg im Zusammenschluss der Mitteparteien. «Ich bin davon ausgegangen, dass Monika Strobel ein gutes Resultat erzielen wird, denn sie ist im Dorf sehr bekannt.», erklärt sie Strobels Erfolg und ergänzt: «Es freut mich, dass ab Juli drei Frauen im Gemeinderat wirken.»


SP und Mitte legen zu

In der Gemeindekommission konnten die SP und die Mitteparteien jeweils einen Sitz auf Kosten der FDP und der Frischluft dazugewinnen. Die SVP bleibt mit einem Sitz in der beratenden Behörde mit Aufsichtsfunktion vertreten. Angesprochen auf den verlorenen Sitz antwortet Stückelberger: «Die Frischluft und die FDP haben je einen Sitz zugunsten der anderen Parteien verloren. Diese Diversifizierung ist ein verständliches Anliegen der Wählenden. Wichtig ist, dass die FDP weiterhin die stärkste Partei bleibt.»

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