Bürgergemeinde: Vor 30 Jahren endete der Frontag noch im Schnee

Der erste von zwei Jubiläumsfrontagen der Bürgergemeinde Arlesheim profitierte vom Superwetter. Anders vor 30 Jahren, da begann er mit Regen und endete im Schnee.

Viel geleistet: Frontägler befreiten das Wiesland von zurückgebliebenem Holz und Astmaterial.  Foto: Heiner Leuthardt
Viel geleistet: Frontägler befreiten das Wiesland von zurückgebliebenem Holz und Astmaterial. Foto: Heiner Leuthardt

Heiner Leuthardt

Warme Frühlingssonne vertrieb am Samstag die Kälte auf dem Baumgarten. Gegen 30 Freiwillige räumen die nach dem Holzschlag liegen gebliebenen Äste weg. Um 11 Uhr haben sie eine Strecke von über 100 Metern gesäubert und das Holz vom auf Solothurner Boden liegenden Wiesland zurück in den Baselbieter, Arlesheimer Wald gebracht. Die Gruppe arbeitet konzentriert, nur zwischendurch gibt es einen Spruch, ein kurzes Gespräch. Revierförster Fredi Hügi ist überaus zufrieden mit der Leistung, liegt sie doch über den Erwartungen. «Hier wurde sehr gut gearbeitet!» Bald sind alle zum Mittagessen im Pulverhüsli. Auch die Gruppe, die dort eine grosse Menge Brennholz aufbereitete.

Im umgebauten Militärlagergebäude ist es warm und die Küchenmannschaft liefert ein schmackhaftes Essen. Franz Kink erinnert sich an den ersten Frontag auf dem Finsteren Boden. «Es regnete, als wir mit der Schlagräumung begannen, und am Schluss standen wir in gut 15 Zentimeter hohem Schnee.» «Gegessen haben wir in der Remise, den Schnee hat der Wind quer durch diese geblasen», ergänzt sein Bruder Stephan, der damals frisch in den Bürgerrat gewählt worden war, zuständig für Waldwege und Gruben. Heute ist er Präsident der Bürgergemeinde. «Die Idee hatte der damalige Waldchef, Emil Heller. Einerseits ging es um die Einsparung von Kosten bei einfachen Arbeiten, andererseits sah er die Chance über den Wald, die Waldbewirtschaftung und die Bürgergemeinde zu informieren.»

Gewisse Vorgehensweisen änderten sich. Geblieben ist aber der Gedanke, die Leute direkt vor Ort informieren zu können. «Da geht es nicht um theoretische Ausführungen, sondern um solche, die ins Arbeitsumfeld eingebettet sind», betont Stephan Kink. Gleichzeitig werde die Bürgergemeinde als aktive Gemeinschaft wahrgenommen. «Wenn noch mehr neue Frontägler kommen würden, wäre das für alle super.»

Zweiter Frontag am 2. April

Ähnlich sieht das Revierförster Fredi Hügi. «Hier lerne ich viele Leute kennen, selbst Nachbarn. Ich kann ihnen zeigen, dass wir nicht kopflos holzen, indem ich ihnen die Hintergründe erkläre.» Als Frontägler startete der aktuelle Waldchef Willi Dudler. «Mir fällt auf, dass jene, die bei den Frontagen mitmachen, keine ungeschickten Fragen stellen, da sie wissen, um was es beim Holzen und der Waldpflege geht.»

Der Frontag steht allen offen, auch Nicht-Bürgern. Für den kommenden 2. April hat Förster Fredi Hügi wieder interessante Arbeiten vorbereitet. Treffpunkt ist um 8 Uhr beim Bachrechen. Aus organisatorischen Gründen ist eine Anmeldung erforderlich, entweder an fam_dudler@bluewin.ch oder telefonisch unter 061 701 73 18.

 

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