BLT plant Barriere bei gefährlicher Kreuzung

Bei der Kreuzung Birseckstrasse/Baselstrasse kommt es immer wieder zu Unfällen mit dem Tram. Die BLT reicht noch in diesem Monat ein Plangenehmigungsgesuch für eine Schranke ein. Reicht das Rotlicht nicht?

Unübersichtlich: An dieser Kreuzung kommt es immer wieder zu gefährlichen Situationen zwischen Tram und Autos. Eine Bahnschranke soll nun Abhilfe schaffen. Foto: Tobias Gfeller

Zuletzt krachte es am 27. März, als ein Lieferwagen aus der Birseckstrasse her kommend das Rotlicht überfuhr und von einem Tram der Linie 10 von Arlesheim Dorf her erfasst wurde. Die beiden Insassen des Lieferwagens wurden glücklicherweise nur leicht verletzt. In unregelmässigen Abständen wird die Forderung laut, dort auch für den Strassenverkehr eine Tramschranke zu montieren. Einst hiess es vom Baselbieter Regierungsrat auf Anfrage des ehemaligen Arlesheimer Mitte-Landrats Markus Dudler, es sei technisch zu komplex, dort eine Barriere zu installieren. Die Forderung wiederholt nun FDP-Landrat Balz Stückelberger. In einem am vergangenen Donnerstag eingereichten Postulat fordert er den Regierungsrat auf, einen neuen Anlauf für eine Schrankenanlage zu nehmen.

Nun ergeben Recherchen des Wochenblatts, dass die Baselland Transport AG (BLT) selber einen neuen Anlauf für eine Barriere genommen hat. Die Projektplanung der Schrankenanlage sei abgeschlossen und die BLT reiche das Plangenehmigungsgesuch diesen Monat beim Bundesamt für Verkehr (BAV) ein, schreibt BLT-Mediensprecherin Doris Fritschi auf Anfrage. Vorgesehen ist eine sogenannte Dreiviertelschranke. «Ein vierter Holm ist aufgrund der zu grossen Länge technisch nicht möglich.» Die BLT rechnet mit Kosten von rund einer halben Million Franken. Finanziert würde die Anlage gemäss Doris Fritschi über den Bahninfrastrukturfonds des Bundes und sei in der Leistungsvereinbarung Infrastruktur zwischen BLT und Bund vorgesehen.

Im Gegensatz zur Baselbieter Polizei bewertet die BLT die Kreuzung Birseckstrasse/Baselstrasse als Unfallschwerpunkt. «Wir verzeichnen pro Jahr an dieser Kreuzung zwei bis drei Unfälle mit hohem Sachschaden.» Die BLT würde eine Sicherung mit Schranken begrüssen, betont Fritschi.

Polizeisprecher Adrian Gaugler nennt andere Zahlen. 2023 wurden zwei Verkehrsunfälle und 2024 ein Verkehrsunfall rapportiert. 2022 gab es keinen Verkehrsunfall. Bei allen Unfällen handelte es sich um Kollisionen zwischen Personen­wagen und Tram infolge Missachten des Rotlichts.

Unübersichtliche Situation

Balz Stückelberger wohnt nur rund hundert Meter von der Kreuzung entfernt und bekommt mit, wenn es kracht oder die Trams eine Vollbremsung vollziehen müssen. Über die Pläne der BLT zeigt sich Stückelberger «erfreut». Für den Arlesheimer Landrat ist an dieser Kreuzung schon zu viel passiert, als dass man die Situation so belassen könnte. Für ihn ist klar: Dort braucht es eine Schranke.

Beim Fussgängerübergang hat es seit mehreren Jahren eine solche Installa­tion. Aber auch dort brauchte es mehrere Zwischenfälle mit Schulkindern, bis reagiert wurde. Balz Stückelberger ist sich bewusst, dass die Kreuzung mit einer Lichtsignalanlage eigentlich schon gut und sicher geregelt ist. «Aber anscheinend reicht das nicht», sagt er und zuckt mit den Schultern. Die Kreuzung sei gerade für jene Fahrzeuge aus der Birseckstrasse her kommend unübersichtlich. «Und die Trams kommen von Arlesheim Dorf her mit einem hohen Tempo. Deshalb wünsche ich mir noch mehr Sicherheit.» Auch BLT-Sprecherin Fritschi spricht von einer unübersichtlichen Situation.

Käme es zu langen Wartezeiten?

Stückelberger ist sich bewusst, dass Schranken bei Tram- und Bahnübergängen zu längeren Wartezeiten führen als klassische Lichtsignalanlagen. In der Abwägung zwischen Sicherheit und Verkehrsfluss entscheide er sich in diesem Fall für die Sicherheit.

Beim Arlesheimer Gemeinderat läuft Stückelberger mit seiner Forderung offene Türen ein. «Wir haben diese Kreuzung schon länger auf dem Radar und uns verschiedentlich starkgemacht dafür, dass es dort eine Lösung für mehr Sicherheit gibt», erklärt Gemeindepräsident Markus Eigenmann (FDP). Er habe auch schon mehrere Schreiben an den Kanton und die BLT verfasst und auf die Dringlichkeit hingewiesen, verrät Eigenmann.

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