Arlesheimer Dorfzentrum soll auch künftig ein Ort der Begegnung sein

Vielen Arlesheimern ist es ein Anliegen, dass der historische Ortskern intakt bleibt. Das zeigte auch die zweite Ortskernkonferenz, an der engagiert über die Zukunft des Dorfzentrums diskutiert wurde.

Alles unter einen Hut: Die Revision des Ortskern-Zonenplanreglements soll den Bedürfnissen unterschiedlichster Nutzer wie
Alles unter einen Hut: Die Revision des Ortskern-Zonenplanreglements soll den Bedürfnissen unterschiedlichster Nutzer wie

Es geht heute darum, die bereits angeregten Vorschläge zu vertiefen» – so umriss Gemeinderat Daniel Wyss am Samstagmorgen die Ziele der zweiten Ortskernkonferenz. Die Bevölkerung war eingeladen, sich über die Gestaltung des Arleser Ortskerns zu äussern. Eine erste Konferenz habe bereits bemerkenswerte Vorschläge ergeben, sagte der für Hochbau und Planung zuständige Gemeinderat. In Gruppen erarbeiteten die Teilnehmenden weitere Vorschläge. Im Mittelpunkt standen die künftige bauliche Entwicklung und Nutzung, die Gestaltung der Plätze, Strassen- und Grünräume sowie Verkehr und Parkierungsmöglichkeiten.

Zentrum als Ort der Begegnung

Es zeigte sich, dass der starke Verkehr im Ortskern in den Augen vieler eine Belastung darstellt, nicht zuletzt auch aufgrund der Verbindung von Arlesheim in den Kantonshauptort über die Schönmatt. «Die Beamtenautobahn von und nach Liestal ist ärgerlich», äusserte sich ein Einwohner pointiert.

Das Dorfzentrum sei als Begegnungsort zu erhalten. Gewünscht wird eine durchgehende Begegnungszone (mit Tempo 20). Hingegen will man keine autofreie Zone. Parkplätze sind durchaus erwünscht; diese sollen aber vorwiegend unterirdisch platziert werden. «Hier muss aber über die Finanzierung gesprochen werden», wandte Gemeinderat Pascal Leumann ein. Auch müsse Klarheit darüber herrschen, wo diese Tiefgarage realisiert werden soll. Oberirdische Parkplätze wird es weiterhin geben, vor allem als Kurzzeitparkplätze für die Kunden der Läden, Behörden und Dienstleistungsbetriebe. Vorgeschlagen wurde auch, auf bestimmten Strassen im Zentrum den Einbahnverkehr einzuführen. Um für Grossanlässe flexibel bleiben zu können, wurde angeregt, möglichst wenige fest installierte Stadtmöbel, dafür vermehrt mobile Hindernisse zu platzieren.

Qualitativ hochstehende Neubauten

Was die bauliche Entwicklung im Zentrum angeht, so wünschen sich die Diskussionsteilnehmer weiterhin ein möglichst intaktes, historisches Ortsbild. Erhaltenswertes – «und nur solches», wurde betont – gelte es zu erhalten, «Neues muss qualitativ hochstehend sein», lautete hier die Devise. Dabei solle man die historische Bausubstanz nicht auf einzelne Objekte konzentrieren, sondern ganze Ensembles einbeziehen. Einig war man sich auch darin, dass es im historischen Ortskern «keine wesentliche bauliche Verdichtung geben darf», wie es ein Bürger formulierte. Skepsis herrscht deshalb auch gegenüber flexibleren Vorschriften im rückwärtigen Bereich der Gebäude.

Domplatz mit Potenzial

Während Dorf- und Postplatz gut genutzt werden, sieht man für den Domplatz noch Entwicklungspotenzial. Hier könnten vermehrt Anlässe stattfinden, lautete ein Vorschlag. Gewünscht werden mehr Sitzbänke und Verweilmöglichkeiten – als Orte der Begegnung – im Zentrum. «Es soll aber nicht für jede Gruppe einen Platz geben, sondern die Plätze sollen allen Menschen offenstehen», lautete eine der Forderungen. Überhaupt ist es den Arlesheimern ein grosses Anliegen, dass auf die verschiedenen Nutzer Rücksicht genommen wird: Geschäftsinhaber, Kunden, Fussgänger, Kinder, ältere Menschen, Velofahrer – und auch die Autofahrer.

Zum Schluss umriss Daniel Wyss das weitere Vorgehen. Die Vorschläge würden nun geprüft. Solche können auch weiterhin eingereicht werden. Danach will man allfällige Massnahmen vertiefen. Es sollen Studien zu Entwicklungsschwerpunkten erstellt werden. Im Herbst dieses Jahres soll die Schlusspräsentation erfolgen. Danach findet das Mitwirkungsverfahren statt und die allmähliche Umsetzung der Massnahmen, basierend auf der Revision des Zonenreglements und des Zonenplans. Für Freiräume und Verkehr ist ein Gesamtkonzept vorgesehen.

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