Baustart am Stollenrain

Am Dienstag war der Spatenstich für den neuen Kultursaal. Eröffnet werden soll dieser im Sommer 2023.

Holzgebäude: Der neue Kultursaal mit dem ebenfalls geplanten Wohn- und Dienstleistungsgebäude (r. im Bild). Visualisierung: zvg / Archiv

Holzgebäude: Der neue Kultursaal mit dem ebenfalls geplanten Wohn- und Dienstleistungsgebäude (r. im Bild). Visualisierung: zvg / Archiv

Packten an: Gemeindepräsident Markus Eigenmann, Gemeinderätin Monika Strobel, Bauleiter Matthias Anderegg, Generalplaner Marco Sahli, Katrin Bartels, Leiterin Gemeindeverwaltung, Gemeinderat Jürg Seiberth und Daniela Baum, Verwaltung. Foto: Fabia Maieroni

Packten an: Gemeindepräsident Markus Eigenmann, Gemeinderätin Monika Strobel, Bauleiter Matthias Anderegg, Generalplaner Marco Sahli, Katrin Bartels, Leiterin Gemeindeverwaltung, Gemeinderat Jürg Seiberth und Daniela Baum, Verwaltung. Foto: Fabia Maieroni

«Ich bin sehr froh, dass wir heute einen wesentlichen Meilenstein feiern können», sagte Gemeindepräsident Markus Eigenmann sichtlich erfreut zu den geladenen Gästen, die am Dienstagnachmittag zum Spatenstich am Stollenrain gekommen waren. Seit der Annahme des Ausführungskredits durch die Gemeindeversammlung vor zwei Jahren sei im Hintergrund viel am Projekt gearbeitet worden, betonte Eigenmann und dankte allen «stillen Machern» für ihre Arbeit.

Der neue Eingang des Dorfes unterliege gerade einer städtebaulichen Transformation. Drei wegweisende bauliche Veränderungen – die Neugestaltung der ehemaligen Wielandschule, das neue Heilmittellabor auf dem Gelände der Klinik Arlesheim (sowie deren geplanten Neubau), und jetzt auch der Kultursaal der Gemeinde – setzten zusammen am Rand des Dorfkerns einen neuen städtebaulichen Akzent», veranschaulichte Eigenmann. «Ich bin überzeugt, dass das Gebäude neue kulturelle Chancen eröffnen wird.» Die ersten Veranstaltungen sollen im Sommer 2023 stattfinden können.

Kultursaal mit überregionaler Ausstrahlung

«Arlesheim träumt schon lange von ­einem neuen Kultursaal. Die ersten Pläne, die ich kenne, stammen aus den frühen 60er-Jahren», erinnerte der für Kultur zuständige Gemeinderat Jürg ­Seiberth in seiner Ansprache. Über die Jahrzehnte habe es viele Pläne für einen Kultursaal gegeben – zuletzt im Jahr 2003 – doch alle scheiterten. Deshalb freue er sich nun wahnsinnig, dass der Spatenstich endlich erfolgen könne. Er wünscht sich, dass der neue Saal ein kultureller Hotspot mit überregionaler Ausstrahlung wird. Seiberth erklärt gegenüber dem Wochenblatt, dass er sich eine Vernetzung mit anderen Kulturorten sehr gut vorstellen könne. Intensiver zusammenarbeiten möchte er beispielsweise mit dem Neuen Theater in Dornach. «Ich denke, wir haben mit dem Theater einen tollen Partner, der schweizweit gut vernetzt ist. Gemeinsam könnten wir Synergien nutzen und grossartige Projekte realisieren.» Konkrete Pläne gebe es zwar noch nicht, das Theater habe aber schon signalisiert, dass es sich eine Zusammenarbeit vorstellen könne.

Baustoffe werden teurer, Holzpreis ist gesichert

Ende November 2019 hatte die Gemeindeversammlung mit 206 Ja- zu 28 Nein-Stimmen dem Projekt zugestimmt. Der Bau werde nun so realisiert, wie an der Gemeindeversammlung vorgestellt, erklärt Eigenmann auf Nachfrage vom Wochenblatt. Der gesprochene Ausführungskredit beträgt 9,37 Millionen Franken, die Gesamtkosten inklusive der ins Gebäude integrierten Mantelnutzung belaufen sich auf rund 13 Millionen. Dieses Kostendach einzuhalten, werde in Anbetracht der deutlich steigenden Preise für Bauwerkstoffe nicht einfach. Es sei ein Glück, dass das Holz, einer der Hauptbaustoffe des Kultursaals, aus dem eigenen Wald stamme, denn den Preis habe die Gemeinde mit der Bürgergemeinde bereits vor zwei Jahren ausgehandelt. «Das kommt uns nun auf jeden Fall zugute», so der Gemeindepräsident. Der neue Saal wird bis zu 480 Sitzplätze aufweisen, ist multifunktional konzipiert und bietet für die verschiedenen Nutzungen unterschiedliche Bühnen- und Möblierungsszenarien. Auch wird das Gebäude über Foyer, Garderoben, Instrumentenlager und eine Küche verfügen. Grosses Augenmerk wurde bei der Planung auch auf Akustik und Schallschutz gelegt, zudem wird das Saaldach mit ­einer vollflächigen Fotovoltaikanlage ausgestattet. Der Hauptzugang zum Saal erfolgt über den Stollenrain und den Innenhof des Pfeffingerhofes, der komplett neugestaltet werden soll.

Wettbewerb: Ein Name muss her

Seiberth sorgte am Ende seiner Rede noch für eine kleine Überraschung, als er verkündete, dass die Gemeinde nach ­einem Namen für den Saal suche. Alle, die eine Idee hätten, dürften ihren Vorschlag bei der Gemeinde einreichen. Eine Jury, die noch gebildet werden müsse, werde aus den eingereichten Vorschlägen den Gewinnernamen aussuchen. Bei der Grundsteinlegung im März werde dieser dann bekanntgegeben.

Vorschläge können bis zum 11. Februar per E-Mail an gemeindeverwaltung@arlesheim.bl.ch gesendet werden.

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