Alltag in luftiger Höhe

Seit August 2011 arbeitet Patrik Vögtli als Burgwart auf Burg Reichenstein. Er hat einen der schönsten Arbeitsplätze in Arlesheim und weiss es zu schätzen. Das Wochenblatt hat Vögtli auf der Burg besucht.

Freundlicher Burgherr: Patrik Vögtli, seit August 2011 Burgwart auf Reichenstein.  Foto: Thomas Brunnschweiler
Freundlicher Burgherr: Patrik Vögtli, seit August 2011 Burgwart auf Reichenstein. Foto: Thomas Brunnschweiler

Thomas Brunnschweiler

Im lauschigen Turmzimmer, weit oben über dem Birseck, kommt der sympathische und kommunikative Burgwart ins Sinnieren. «Da ich auf einem Bauernhof aufgewachsen bin, liebe ich die Natur», sagt er, «und hier oben öffnet sich die Landschaft auf eine nochmals ganz neue Weise. Der Wechsel von Wetterstimmungen und Landschaftsausblicken ist bezaubernd. Besonders schön ist es im Winter nachts um zwei, wenn es kalt ist – einfach genial.»

Neues Leben

Der Vater von zwei schulpflichtigen Kindern machte das KV, bevor er in Dornach und Arlesheim Velogeschäfte betrieb und 2003 parallel eine Import- und Vertriebsgesellschaft gründete. Heute konzipiert er neben seiner 60-Prozent-Anstellung bei der Stiftung Burg Reichenstein technisch ausgefeilte Fahrradteile, die ihm 2011 einen 2. Rang beim Internationalen Design Award und den Design-Preis Schweiz eingebracht haben.

Als Burgwart ist er in erster Linie zuständig für den Erhalt und die Logistik in dem alten Gemäuer, das erstmals 1239 als «obere Birseckburg» erwähnt wurde und im 20. Jahrhundert ein zweites Leben erhielt, als die Familie Brodbeck die Burg wieder aufbauen liess. Viele neue Elemente entspringen eher romantischen Vorstellungen als historischen Vorlagen. Die Familienstiftung wurde 1972 in eine öffentlich-rechtliche Stiftung umgewandelt, die heute die Burg als Ort für Feste, Tagungen, Sitzungen und Firmenanlässe anbietet. Vögtli verweist für Informationen auf Wikipedia und auf die Gemeindeseite.

1. August: Tag der offenen Tür
«Ich mache fast durchgehend gute Erfahrungen mit den Gesellschaften hier oben», erklärt Vögtli», «eine Burg ist zwar eine Festhütte, aber kein Bierzelt. Ein gewisser Respekt vor dem Ort muss vorhanden sein.» Einige Restaurants und Catering-Services nutzen die Burg, aber man kann das Essen auch selbst mitbringen. Es gibt eine Küche und einen Warenlift. Der Rittersaal bietet Platz für rund 50 Personen. «Es finden auch Partys im Keller und im Eingangsbereich statt.» Nach einem Jahr zieht Patrik Vögtli eine positive Bilanz. «Mein Job ist sehr vielseitig, was mir entgegenkommt. Es braucht natürlich auch Interesse für das Geschichtliche.»

Neugier sei ihm in die Wiege gelegt worden, so habe er in diesem Jahr über das Dorf Arlesheim schon eine Menge gelernt. Damit die Leute wiederkämen, brauche es auch eine Portion psychologisches Feingefühl. Vögtli legt Wert darauf, dass die Stiftung allen Arlesheimern gehöre und sie auch das Recht hätten, an zwei Tagen der offenen Tür die Burg zu besuchen. Der nächste solche Tag ist der 1. August, bei dem die Gäste auch bewirtet werden.

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