Die Sophienruhe erwacht zu neuem Leben

Seit 1947 ist sie aus der Ermitage verschwunden, nun soll die Sophienruhe wieder aufgebaut werden. Noch fehlt es aber an Geld.

Malerischer Ausblick auf den Weiher: Die Sophienruhe stand leicht versteckt am rechten Weiherufer und lud zum Fischen und Verweilen ein.  Foto: ZVG / Denkmalpflege BL
Malerischer Ausblick auf den Weiher: Die Sophienruhe stand leicht versteckt am rechten Weiherufer und lud zum Fischen und Verweilen ein. Foto: ZVG / Denkmalpflege BL

Die Ermitage Arlesheim ist ein magischer Ort. Nirgendwo in der Gegend wirkt das Grün der Baumkronen versöhnlicher und das Blau des Himmels wohltuender als in diesem besonderen Landstrich am Rande Arlesheims. Dies haben wohl schon Balbina von Andlau und Domherr Heinrich von Ligertz erkannt, als sie vor mehr als 200 Jahren diesen Landschaftsgarten eröffnet und damit den Grundstein für die heutige Ermitage Arlesheim gelegt hatten. Schon damals kamen vornehme Menschen – also solche, die es sich leisten konnten – von weit her, ja sogar aus Russland nach Arlesheim gepilgert, um hier Ruhe und Abgeschiedenheit zu erfahren. Passend dazu wurde bereits 1812 am mittleren Weiher ein kleines tempelartiges Bauwerk, eine «Hütte der Einsamkeit», errichtet. Im Laufe der Zeit wurde sie – mutmasslich nach Conrad von Andlaus Gemahlin Sophie benannt – zur Sophienruhe. Da das Bauwerk in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts immer wieder Vandalismus zum Opfer fiel, wurde es im Jahr 1947 entfernt. Nun soll die Sophienruhe wieder auferstehen. Ein Anstoss dazu gab laut Kalle Zeller, dem Präsidenten der Stiftung Ermitage, das Bedürfnis nach zusätzlichen Sitzgelegenheiten in der Ermitage: «Mit der Sophienruhe wird eine sehr schöne und auch historisch bedeutsame Sitzgelegenheit geschaffen.» Der Spazierweg entlang des Weihers würde nämlich durch das kleine Bauwerk hindurchführen, womit sich eine Sitzgelegenheit gleich am Wegrand mit malerischem Ausblick auf den Weiher und den gegenüberliegenden Hang bietet. «Wie genau die neue Sophienruhe aussehen soll, wird noch diskutiert», so der Präsident der Stiftung, die zugleich auch Eigentümerin des Landschaftsgartens ist.


Erst Geld, dann Bau

Durchgeführt wird der Wiederaufbau der Sophienruhe vom Verein Freunde der Ermitage. Noch befindet sich das Projekt in der Anfangsphase und der Verein ist dabei, das nötige Geld für die neue Sophienruhe zu sammeln, «Wir haben bereits erste Geldzusagen erhalten», sagt Regine Nyfeler, Präsidentin des Vereins Freunde der Ermitage. Noch ist man aber auf weitere Spender angewiesen. Um auf das Projekt aufmerksam zu machen, hatte der Verein bereits die interessierte Bevölkerung zu einem Benefizanlass mit Abendessen im romantischen Rosengarten des Schlosses Birseck eingeladen. Wie lange es dauert, bis das nötige Geld beisammen ist und mit dem Bau gestartet werden kann, ist noch unklar.


Respektvoller Umgang


Das Thema Geld beschäftigt sowohl Verein wie auch Stiftung nicht nur in Zusammenhang mit der Sophienruhe, sondern ganz im Allgemeinen: «Um die Ermitage zu erhalten, sind dauernd Eingriffe und Korrekturen nötig. Das kostet. Zum Glück werden wir von der Gemeinde unterstützt. Sie übernimmt etwa die Unterhaltsarbeiten», so Zeller. Ob das neue Bauwerk das gleiche Schicksal erfährt wie sein Vorgänger, also Opfer von Vandalismus wird, steht noch in den Sternen. Zeller sagt aber dazu: «Es kommt ab und zu mal zu Vandalismus, aber im Grossen und Ganzen bin ich doch positiv überrascht, wie respektvoll die Leute mit der Ermitage umgehen.»
Weitere Informationen zum Projekt finden Sie auf der Website ermitage-arlesheim.ch.

 

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