Wippe, Schaukel und Rutsche: Heute reicht das nicht mehr

Die SP Aesch-Pfeffingen fordert in einer Petition die Gründung einer Arbeitsgruppe zur Aufwertung der Spielplätze in Aesch Dorf. Der Gemeinderat sieht ebenfalls Verbesserungspotenzial.

Nicht mehr zeitgemäss: Die Spielplatz-Infrastruktur (hier der Platz bei der Gemeindeverwaltung) soll verbessert werden.  Foto: ZVG
Nicht mehr zeitgemäss: Die Spielplatz-Infrastruktur (hier der Platz bei der Gemeindeverwaltung) soll verbessert werden. Foto: ZVG

Die meisten Spielplätze in Aesch sind in die Jahre gekommen, veraltet und wirken nicht einladend. Oft sind die Spielplätze monoton nach dem WSR-Prinzip (Wippe-Schaukel-Rutsche) konzipiert. Es gibt zu wenig einladende Sitzgelegenheiten und schattenspendende Bäume. Die Spielplätze regen deshalb nicht zum kreativen Bewegungsspiel an.»

Die Kritik in den ersten Zeilen der Petition der SP Aesch-Pfeffingen ist deutlich. «Stand jetzt hat man nicht das Gefühl, dass sich die Gemeinde Aesch gross Gedanken über den Zustand der Spielplätze und deren Angebot macht», moniert Jan Kirchmayr, Präsident der SP Aesch-Pfeffingen. Er sei sich bewusst, dass es in Aesch schon neue und sanierte Spielplätze und es auch Pläne für einen Spielplatz im Wald gebe. «Wir wünschen uns aber, dass die Spielplätze im Zentrum aufgewertet werden, jene, die auch für Kinder einfach und rasch zu Fuss zu erreichen sind.»

Natürliche Materialien

Für Jan Kirchmayr ist die Gemeinde Reinach in Bezug auf ihre «attraktiven und naturnahen» Spielplätze ein Vorbild. Es gehe der SP aber nicht darum, Reinach zu kopieren. «Wir wollen nicht mit der ganz grossen Kelle anrühren. Aber dass etwas passieren muss, ist klar. Die Aescher Spielplätze sind nicht mehr zeitgemäss.» Die SP fordert in ihrer heute lancierten Spielplatz-Petition kreative Bewegungslandschaften mit Kletter- und Balanciermöglichkeiten, es soll mit natürlichen Materialien wie Wasser, Steinen und Holz gespielt werden können, die Plätze sollen genügend Sitzgelegenheiten für die Betreuungspersonen, natürliche Schattenplätze und Möglichkeiten zum Klettern wie zum Verstecken bieten. «Es hat heute zu wenig Möglichkeiten, die zum Bewegen animieren», kritisiert Monika Meyer-Frei, Präsidentin des Petitionskomitees und SP-Sekundarschulrätin. Als Ergotherapeutin für Kinder ist sie von der Bedeutung der Spielplätze für die Entwicklung der Kinder überzeugt. «Gerade weil die Kinder sich immer weniger bewegen, ist es wichtig, dass sie auf Spielplätzen dazu animiert werden.» Sie begrüsse zwar die Teilerneuerung des Spielplatzes beim Neumattschulhaus, kritisiert da aber die Metallelemente. «Holz wäre als Materialisierung zielführender gewesen.» Der neue Spielplatz beim Schützenmattschulhaus hingegen empfindet Meyer-Frei als mögliches Vorbild für ganz Aesch. Auf ihren Leserbrief zum Thema Spielplätze im «Wochenblatt» habe sie von vielen Grosseltern ermunternde Rückmeldungen erhalten. Die SP fordert in ihrer Petition die Gründung einer Arbeitsgruppe mit externen Fachpersonen.

Gemeinderat will handeln

Auch die zuständige Gemeinderätin Sabrina Häring (FDP) sieht bei den Spielplätzen im Zentrum «Verbesserungspotenzial». Dies wurde auch im Rahmen eines Workshops Anfang Jahres festgestellt. Anfang 2019 soll deshalb wie von der SP gefordert eine Arbeitsgruppe gebildet werden, die sich um die Spielplätze im Zentrum kümmert. Ähnlich wie die Petitionäre findet auch die Gemeinderätin, dass die Spielplätze aufgewertet und das Angebot erneuert und erweitert werden sollten. Häring warnt aber vor zu viel Optimismus. «Schlussendlich ist es auch immer eine finanzielle Frage. Beim Spielplatz Löhrenacker hatten wir noch viele Ideen und Visionen mehr. Aber es wird schnell sehr teuer, auch weil es nur wenige Anbieter für Spielgeräte auf dem Markt gibt.» Zudem müsse man sich fragen, ob bestehende, noch funktionsfähige Geräte einfach abgerissen werden sollen.

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